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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der Krancke betrachtet sein Grab
nahen, und kein Schmertz wird mich
rühren. So ist das Grab ein von
allem Leiden und Schmertzen befrey-
tes Bette, so bald jemand dahinein ge-
leget wird, so höret sein Schmertz und
Ungemach auf. Warum solte ich mich
vor dem Grab fürchten? ich werde ja
nicht darinnen bleiben. Ich weiß, daß
mein Erlöser lebt, und er wird mich
hernach aus der Erden wieder aufer-
wecken. Wer an mich glaubet, spricht
mein JEsus, der hat das ewige Leben,
und ich werde ihn auferwecken am
Jüngsten Tage. So sol mein Grab
denn nur ein kleiner Aufenthalt seyn,
darin mein Leib wird schlaffen, biß
JEsus wird kommen, und sprechen:
Stehet auf, ihr Todten, und kommet
vors Gericht. Es kommt die Stun-
de, in welcher alle, die in den Gräbern
sind, werden hören die Stimme des
Sohnes GOttes, und werden herfür
gehen: wenn ich nun diese Stimme
hören werde, so werde ich auch auf-

erste-

Der Krancke betrachtet ſein Grab
nahen, und kein Schmertz wird mich
ruͤhren. So iſt das Grab ein von
allem Leiden und Schmertzen befrey-
tes Bette, ſo bald jemand dahinein ge-
leget wird, ſo hoͤret ſein Schmertz und
Ungemach auf. Warum ſolte ich mich
vor dem Grab fuͤrchten? ich werde ja
nicht darinnen bleiben. Ich weiß, daß
mein Erloͤſer lebt, und er wird mich
hernach aus der Erden wieder aufer-
wecken. Wer an mich glaubet, ſpricht
mein JEſus, der hat das ewige Leben,
und ich werde ihn auferwecken am
Juͤngſten Tage. So ſol mein Grab
denn nur ein kleiner Aufenthalt ſeyn,
darin mein Leib wird ſchlaffen, biß
JEſus wird kommen, und ſprechen:
Stehet auf, ihr Todten, und kommet
vors Gericht. Es kommt die Stun-
de, in welcher alle, die in den Graͤbern
ſind, werden hoͤren die Stimme des
Sohnes GOttes, und werden herfuͤr
gehen: wenn ich nun dieſe Stimme
hoͤren werde, ſo werde ich auch auf-

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[510/0538] Der Krancke betrachtet ſein Grab nahen, und kein Schmertz wird mich ruͤhren. So iſt das Grab ein von allem Leiden und Schmertzen befrey- tes Bette, ſo bald jemand dahinein ge- leget wird, ſo hoͤret ſein Schmertz und Ungemach auf. Warum ſolte ich mich vor dem Grab fuͤrchten? ich werde ja nicht darinnen bleiben. Ich weiß, daß mein Erloͤſer lebt, und er wird mich hernach aus der Erden wieder aufer- wecken. Wer an mich glaubet, ſpricht mein JEſus, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Juͤngſten Tage. So ſol mein Grab denn nur ein kleiner Aufenthalt ſeyn, darin mein Leib wird ſchlaffen, biß JEſus wird kommen, und ſprechen: Stehet auf, ihr Todten, und kommet vors Gericht. Es kommt die Stun- de, in welcher alle, die in den Graͤbern ſind, werden hoͤren die Stimme des Sohnes GOttes, und werden herfuͤr gehen: wenn ich nun dieſe Stimme hoͤren werde, ſo werde ich auch auf- erſte-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/538>, abgerufen am 25.11.2024.