die Welt geliebet, und lang gesucht die Eitelkeit, und dadurch dich betrübet; ach! tilge meiner Sün- den Heer, gedenck derselben nimmermehr, und was ich ausgeübet.
3. Ich eigne wir zu JEsum Christ, sein Blut, Verdienst und Wunden, der meiner Seelen Zu- flucht ist, mit dem bleib ich verbunden: o JEsu, JEsu! ich bin dein, ach laß mich auch dein eigen seyn in meinen Todes-Stunden.
4. Darum bestell ich nun mein Haus, das wil ich GOtt empfehlen, ich theil hiemit den Segen aus von Grunde meiner Seelen, GOtt woll den Meinigen beystehn, er laß es ihnen wohl ergehn, und nie an Hülffe fehlen.
5. Also wil ich zu meinem GOtt mein Hertz und Geist erheben, ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn JEsus ist mein Leben: sieh, ich bin hie, ach nimm mich hin, weil ich mit dir versöhnet bin, dir wil ich mich ergeben.
6. Die Erde wird schon meinen Leib in sanffter Ruhe decken, woselbsten er verwahret bleib, biß ihn GOTT wird erwecken: ihr Schmertzen, Kranckheit, eure Macht kan, wenn ich bin zum Grab gebracht, mich auch nicht mehr erschrecken.
7. Und meine Seel empfehl ich dir in deine tieffe Wunden, o JEsu, JEsu! bleib bey mir in meinen Todes-Stunden, o JEsu! ach verlaß mich nicht, biß daß ich hab dein Angesicht nach meinem Wunsch gefunden.
8. Im Glauben und in Frömmigkeit wil ich
mit
Der Sterbende nimmt Abſchied,
die Welt geliebet, und lang geſucht die Eitelkeit, und dadurch dich betruͤbet; ach! tilge meiner Suͤn- den Heer, gedenck derſelben nimmermehr, und was ich ausgeuͤbet.
3. Ich eigne wir zu JEſum Chriſt, ſein Blut, Verdienſt und Wunden, der meiner Seelen Zu- flucht iſt, mit dem bleib ich verbunden: o JEſu, JEſu! ich bin dein, ach laß mich auch dein eigen ſeyn in meinen Todes-Stunden.
4. Darum beſtell ich nun mein Haus, das wil ich GOtt empfehlen, ich theil hiemit den Segen aus von Grunde meiner Seelen, GOtt woll den Meinigen beyſtehn, er laß es ihnen wohl ergehn, und nie an Huͤlffe fehlen.
5. Alſo wil ich zu meinem GOtt mein Hertz und Geiſt erheben, ich fuͤrchte mich nicht vor dem Tod, denn JEſus iſt mein Leben: ſieh, ich bin hie, ach nimm mich hin, weil ich mit dir verſoͤhnet bin, dir wil ich mich ergeben.
6. Die Erde wird ſchon meinen Leib in ſanffter Ruhe decken, woſelbſten er verwahret bleib, biß ihn GOTT wird erwecken: ihr Schmertzen, Kranckheit, eure Macht kan, wenn ich bin zum Grab gebracht, mich auch nicht mehr erſchrecken.
7. Und meine Seel empfehl ich dir in deine tieffe Wunden, o JEſu, JEſu! bleib bey mir in meinen Todes-Stunden, o JEſu! ach verlaß mich nicht, biß daß ich hab dein Angeſicht nach meinem Wunſch gefunden.
8. Im Glauben und in Froͤmmigkeit wil ich
mit
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0572"n="542"/><fwplace="top"type="header">Der Sterbende nimmt Abſchied,</fw><lb/>
die Welt geliebet, und lang geſucht die Eitelkeit,<lb/>
und dadurch dich betruͤbet; ach! tilge meiner Suͤn-<lb/>
den Heer, gedenck derſelben nimmermehr, und<lb/>
was ich ausgeuͤbet.</p><lb/><p>3. Ich eigne wir zu JEſum Chriſt, ſein Blut,<lb/>
Verdienſt und Wunden, der meiner Seelen Zu-<lb/>
flucht iſt, mit dem bleib ich verbunden: o JEſu,<lb/>
JEſu! ich bin dein, ach laß mich auch dein eigen<lb/>ſeyn in meinen Todes-Stunden.</p><lb/><p>4. Darum beſtell ich nun mein Haus, das wil<lb/>
ich GOtt empfehlen, ich theil hiemit den Segen<lb/>
aus von Grunde meiner Seelen, GOtt woll den<lb/>
Meinigen beyſtehn, er laß es ihnen wohl ergehn,<lb/>
und nie an Huͤlffe fehlen.</p><lb/><p>5. Alſo wil ich zu meinem GOtt mein Hertz<lb/>
und Geiſt erheben, ich fuͤrchte mich nicht vor dem<lb/>
Tod, denn JEſus iſt mein Leben: ſieh, ich bin hie,<lb/>
ach nimm mich hin, weil ich mit dir verſoͤhnet bin,<lb/>
dir wil ich mich ergeben.</p><lb/><p>6. Die Erde wird ſchon meinen Leib in ſanffter<lb/>
Ruhe decken, woſelbſten er verwahret bleib, biß<lb/>
ihn GOTT wird erwecken: ihr Schmertzen,<lb/>
Kranckheit, eure Macht kan, wenn ich bin zum<lb/>
Grab gebracht, mich auch nicht mehr erſchrecken.</p><lb/><p>7. Und meine Seel empfehl ich dir in deine<lb/>
tieffe Wunden, o JEſu, JEſu! bleib bey mir in<lb/>
meinen Todes-Stunden, o JEſu! ach verlaß<lb/>
mich nicht, biß daß ich hab dein Angeſicht nach<lb/>
meinem Wunſch gefunden.</p><lb/><p>8. Im Glauben und in Froͤmmigkeit wil ich<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mit</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[542/0572]
Der Sterbende nimmt Abſchied,
die Welt geliebet, und lang geſucht die Eitelkeit,
und dadurch dich betruͤbet; ach! tilge meiner Suͤn-
den Heer, gedenck derſelben nimmermehr, und
was ich ausgeuͤbet.
3. Ich eigne wir zu JEſum Chriſt, ſein Blut,
Verdienſt und Wunden, der meiner Seelen Zu-
flucht iſt, mit dem bleib ich verbunden: o JEſu,
JEſu! ich bin dein, ach laß mich auch dein eigen
ſeyn in meinen Todes-Stunden.
4. Darum beſtell ich nun mein Haus, das wil
ich GOtt empfehlen, ich theil hiemit den Segen
aus von Grunde meiner Seelen, GOtt woll den
Meinigen beyſtehn, er laß es ihnen wohl ergehn,
und nie an Huͤlffe fehlen.
5. Alſo wil ich zu meinem GOtt mein Hertz
und Geiſt erheben, ich fuͤrchte mich nicht vor dem
Tod, denn JEſus iſt mein Leben: ſieh, ich bin hie,
ach nimm mich hin, weil ich mit dir verſoͤhnet bin,
dir wil ich mich ergeben.
6. Die Erde wird ſchon meinen Leib in ſanffter
Ruhe decken, woſelbſten er verwahret bleib, biß
ihn GOTT wird erwecken: ihr Schmertzen,
Kranckheit, eure Macht kan, wenn ich bin zum
Grab gebracht, mich auch nicht mehr erſchrecken.
7. Und meine Seel empfehl ich dir in deine
tieffe Wunden, o JEſu, JEſu! bleib bey mir in
meinen Todes-Stunden, o JEſu! ach verlaß
mich nicht, biß daß ich hab dein Angeſicht nach
meinem Wunſch gefunden.
8. Im Glauben und in Froͤmmigkeit wil ich
mit
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/572>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.