mein JEsus beystehen, und mir über winden helffen, ja auch der Tod nicht, sondern der wird mir die Thür aufthun, daß ich zu JEsu eingehe. Ich wil von JEsu ungeschieden bleiben im Leben, Leiden und Sterben; Leib und Seele mögen sich scheiden, aber JEsus und meine Seele sollen nimmermehr geschie- den werden; muß ich scheiden aus der Welt und von meinen Freunden, von JEsu aber doch nimmermehr. O JEsu, ich habe dich all- zu tieff in mein Hertz eingeschlossen, darin wil ich dich im wahrem Glauben fest halten, biß du mich bringest zu deiner himmlischen Herrlichkeit. JEsus ist mein, und ich bin meines JEsu allezeit, auch
In Todes - Noth und Schmertzen.
Ist die Todes-Noth eine grosse Noth, so ist sie mir doch keine Noth; weil JESUS bey mir ist. Ja, mein JEsu! wilt du in die- ser Noth von mir weichen? o du treuer See- len-Freund, das wirst du nimmer thun. Du hast mir versprochen: Ich bin bey dir in der Noth; so erfülle jetzo auch deine Gnaden- Verheissung. Ist die Todes-Noth die letzte Noth, so wirst du sie, mein Heyland, mit dei- ner Gegenwart versüssen. Erschein du mir zum Bilde, zum Trost in meiner Noth, wie du, HErr Christ, so milde dich hast geblut zu tod,
da
Seuffzer und Gebete
mein JEſus beyſtehen, und mir uͤber winden helffen, ja auch der Tod nicht, ſondern der wird mir die Thuͤr aufthun, daß ich zu JEſu eingehe. Ich wil von JEſu ungeſchieden bleiben im Leben, Leiden und Sterben; Leib und Seele moͤgen ſich ſcheiden, aber JEſus und meine Seele ſollen nimmermehr geſchie- den werden; muß ich ſcheiden aus der Welt und von meinen Freunden, von JEſu aber doch nimmermehr. O JEſu, ich habe dich all- zu tieff in mein Hertz eingeſchloſſen, darin wil ich dich im wahrem Glauben feſt halten, biß du mich bringeſt zu deiner himmliſchen Herrlichkeit. JEſus iſt mein, und ich bin meines JEſu allezeit, auch
In Todes - Noth und Schmertzen.
Iſt die Todes-Noth eine groſſe Noth, ſo iſt ſie mir doch keine Noth; weil JESUS bey mir iſt. Ja, mein JEſu! wilt du in die- ſer Noth von mir weichen? o du treuer See- len-Freund, das wirſt du nimmer thun. Du haſt mir verſprochen: Ich bin bey dir in der Noth; ſo erfuͤlle jetzo auch deine Gnaden- Verheiſſung. Iſt die Todes-Noth die letzte Noth, ſo wirſt du ſie, mein Heyland, mit dei- ner Gegenwart verſuͤſſen. Erſchein du mir zum Bilde, zum Tꝛoſt in meineꝛ Noth, wie du, HErr Chriſt, ſo milde dich haſt geblut zu tod,
da
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0664"n="634"/><fwplace="top"type="header">Seuffzer und Gebete</fw><lb/>
mein JEſus beyſtehen, und mir uͤber winden<lb/>
helffen, ja auch der Tod nicht, ſondern der<lb/>
wird mir die Thuͤr aufthun, daß ich zu JEſu<lb/>
eingehe. Ich wil von JEſu ungeſchieden<lb/>
bleiben im Leben, Leiden und Sterben; Leib<lb/>
und Seele moͤgen ſich ſcheiden, aber JEſus<lb/>
und meine Seele ſollen nimmermehr geſchie-<lb/>
den werden; muß ich ſcheiden aus der Welt<lb/>
und von meinen Freunden, von JEſu aber<lb/>
doch nimmermehr. O JEſu, ich habe dich all-<lb/>
zu tieff in mein Hertz eingeſchloſſen, darin wil<lb/>
ich dich im wahrem Glauben feſt halten, biß<lb/>
du mich bringeſt zu deiner himmliſchen<lb/>
Herrlichkeit. JEſus iſt mein, und ich bin<lb/>
meines JEſu allezeit, auch</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b">In Todes - Noth und Schmertzen.</hi></head><lb/><p>Iſt die Todes-Noth eine groſſe Noth, ſo<lb/>
iſt ſie mir doch keine Noth; weil JESUS<lb/>
bey mir iſt. Ja, mein JEſu! wilt du in die-<lb/>ſer Noth von mir weichen? o du treuer See-<lb/>
len-Freund, das wirſt du nimmer thun. Du<lb/>
haſt mir verſprochen: Ich bin bey dir in der<lb/>
Noth; ſo erfuͤlle jetzo auch deine Gnaden-<lb/>
Verheiſſung. Iſt die Todes-Noth die letzte<lb/>
Noth, ſo wirſt du ſie, mein Heyland, mit dei-<lb/>
ner Gegenwart verſuͤſſen. Erſchein du mir<lb/>
zum Bilde, zum Tꝛoſt in meineꝛ Noth, wie du,<lb/>
HErr Chriſt, ſo milde dich haſt geblut zu tod,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">da</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[634/0664]
Seuffzer und Gebete
mein JEſus beyſtehen, und mir uͤber winden
helffen, ja auch der Tod nicht, ſondern der
wird mir die Thuͤr aufthun, daß ich zu JEſu
eingehe. Ich wil von JEſu ungeſchieden
bleiben im Leben, Leiden und Sterben; Leib
und Seele moͤgen ſich ſcheiden, aber JEſus
und meine Seele ſollen nimmermehr geſchie-
den werden; muß ich ſcheiden aus der Welt
und von meinen Freunden, von JEſu aber
doch nimmermehr. O JEſu, ich habe dich all-
zu tieff in mein Hertz eingeſchloſſen, darin wil
ich dich im wahrem Glauben feſt halten, biß
du mich bringeſt zu deiner himmliſchen
Herrlichkeit. JEſus iſt mein, und ich bin
meines JEſu allezeit, auch
In Todes - Noth und Schmertzen.
Iſt die Todes-Noth eine groſſe Noth, ſo
iſt ſie mir doch keine Noth; weil JESUS
bey mir iſt. Ja, mein JEſu! wilt du in die-
ſer Noth von mir weichen? o du treuer See-
len-Freund, das wirſt du nimmer thun. Du
haſt mir verſprochen: Ich bin bey dir in der
Noth; ſo erfuͤlle jetzo auch deine Gnaden-
Verheiſſung. Iſt die Todes-Noth die letzte
Noth, ſo wirſt du ſie, mein Heyland, mit dei-
ner Gegenwart verſuͤſſen. Erſchein du mir
zum Bilde, zum Tꝛoſt in meineꝛ Noth, wie du,
HErr Chriſt, ſo milde dich haſt geblut zu tod,
da
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/664>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.