Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andächtige Christ sreuet sich
blutig oder schmertzhafft, sondern
gläntzend, wie die Sonne. So wird
mein Leib auch herrlich und verkläret
werden, wann du mich aus dem
Staube auferwecken wirst. Ich wer-
de meinen vorigen Leib bekommen,
und mit meiner Haut umgeben wer-
den, der Leib und die Glieder, die
dir gedienet, und dir geheiliget sind
gewesen, werden auch des Himmels
Glantz theilhafftig, und verherrlichet
werden. Ja weil du, o JEsu! lebst,
so hab ich an dir einen treuen bestän-
digen Freund, der mich im Leben
versorgen, im Leiden erhalten, gegen
die Feinde beschützen, in Traurigkeit
erfreuen, im Tode erquicken, im Gra-
be bewahren, und dereinsten zu der
Herrlichkeit bringen, und mit der
Crone zieren wird. Lebt Christus,
was bin ich betrübt, ich weiß, daß
er mich hertzlich liebt, wenn mir gleich
alle Welt stürb ab, gnug daß ich JE-
sum bey mir hab. Er nehrt, er schützt,

er

Der andaͤchtige Chriſt ſreuet ſich
blutig oder ſchmertzhafft, ſondern
glaͤntzend, wie die Sonne. So wird
mein Leib auch herrlich und verklaͤret
werden, wann du mich aus dem
Staube auferwecken wirſt. Ich wer-
de meinen vorigen Leib bekommen,
und mit meiner Haut umgeben wer-
den, der Leib und die Glieder, die
dir gedienet, und dir geheiliget ſind
geweſen, werden auch des Himmels
Glantz theilhafftig, und verherrlichet
werden. Ja weil du, o JEſu! lebſt,
ſo hab ich an dir einen treuen beſtaͤn-
digen Freund, der mich im Leben
verſorgen, im Leiden erhalten, gegen
die Feinde beſchuͤtzen, in Traurigkeit
erfreuen, im Tode erquicken, im Gra-
be bewahren, und dereinſten zu der
Herrlichkeit bringen, und mit der
Crone zieren wird. Lebt Chriſtus,
was bin ich betruͤbt, ich weiß, daß
er mich hertzlich liebt, wenn mir gleich
alle Welt ſtuͤrb ab, gnug daß ich JE-
ſum bey mir hab. Er nehrt, er ſchuͤtzt,

er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0740" n="710"/>
              <fw place="top" type="header">Der anda&#x0364;chtige Chri&#x017F;t &#x017F;reuet &#x017F;ich</fw><lb/> <hi rendition="#fr">blutig oder &#x017F;chmertzhafft, &#x017F;ondern<lb/>
gla&#x0364;ntzend, wie die Sonne. So wird<lb/>
mein Leib auch herrlich und verkla&#x0364;ret<lb/>
werden, wann du mich aus dem<lb/>
Staube auferwecken wir&#x017F;t. Ich wer-<lb/>
de meinen vorigen Leib bekommen,<lb/>
und mit meiner Haut umgeben wer-<lb/>
den, der Leib und die Glieder, die<lb/>
dir gedienet, und dir geheiliget &#x017F;ind<lb/>
gewe&#x017F;en, werden auch des Himmels<lb/>
Glantz theilhafftig, und verherrlichet<lb/>
werden. Ja weil du, o JE&#x017F;u! leb&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o hab ich an dir einen treuen be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
digen Freund, der mich im Leben<lb/>
ver&#x017F;orgen, im Leiden erhalten, gegen<lb/>
die Feinde be&#x017F;chu&#x0364;tzen, in Traurigkeit<lb/>
erfreuen, im Tode erquicken, im Gra-<lb/>
be bewahren, und derein&#x017F;ten zu der<lb/>
Herrlichkeit bringen, und mit der<lb/>
Crone zieren wird. Lebt Chri&#x017F;tus,<lb/>
was bin ich betru&#x0364;bt, ich weiß, daß<lb/>
er mich hertzlich liebt, wenn mir gleich<lb/>
alle Welt &#x017F;tu&#x0364;rb ab, gnug daß ich JE-<lb/>
&#x017F;um bey mir hab. Er nehrt, er &#x017F;chu&#x0364;tzt,</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">er</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[710/0740] Der andaͤchtige Chriſt ſreuet ſich blutig oder ſchmertzhafft, ſondern glaͤntzend, wie die Sonne. So wird mein Leib auch herrlich und verklaͤret werden, wann du mich aus dem Staube auferwecken wirſt. Ich wer- de meinen vorigen Leib bekommen, und mit meiner Haut umgeben wer- den, der Leib und die Glieder, die dir gedienet, und dir geheiliget ſind geweſen, werden auch des Himmels Glantz theilhafftig, und verherrlichet werden. Ja weil du, o JEſu! lebſt, ſo hab ich an dir einen treuen beſtaͤn- digen Freund, der mich im Leben verſorgen, im Leiden erhalten, gegen die Feinde beſchuͤtzen, in Traurigkeit erfreuen, im Tode erquicken, im Gra- be bewahren, und dereinſten zu der Herrlichkeit bringen, und mit der Crone zieren wird. Lebt Chriſtus, was bin ich betruͤbt, ich weiß, daß er mich hertzlich liebt, wenn mir gleich alle Welt ſtuͤrb ab, gnug daß ich JE- ſum bey mir hab. Er nehrt, er ſchuͤtzt, er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/740
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/740>, abgerufen am 23.11.2024.