Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andächtige Christ betrachtet
Majestät ist ihnen allgemein, GOtt ist und war
und wird auch ewig seyn.

6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund
zu finden, will offtmahls sich zurechnen überwin-
den, wie eins sey drey; doch wer da widerspricht,
der glaubet GOtt und seinem Worte nicht.

7. Ein wahrer Christ glaubts fest von Hertzens-
Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem
Munde, weil GOtt sich selbst hat also kund gethan,
so glaubet er, was er nicht fassen kan.

8. Des Vaters Lieb hat er schon offt empfun-
den, er findet Trost in JEsu Blut und Wun-
den, wenn GOttes Geist ihn treibet, lehrt und
rührt, so folgt er gern, weil er wird wohl geführt.

9. Und hiebey ruht sein Glaube und Gemüthe,
und preiset stets des Allerhöchsten Güte, verharret
auch in wahrer Frömmigkeit, biß er GOtt schaut
in Frieden nach dem Streit.

10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin-
den, mein JEsu! mach mich rein von allen Sün-
den, GOtt heilger Geist! ach nimm mein Hertze
ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du bist mein.



Der andächtige Christ betrachtet am
Michaelis-Fest den Schutz der H. Engel
Aufmunterung.
Ebr. I, 14.
Die Engel sind allzumahl dienst bare Geister,
aus-

Der andaͤchtige Chriſt betrachtet
Majeſtaͤt iſt ihnen allgemein, GOtt iſt und war
und wird auch ewig ſeyn.

6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund
zu finden, will offtmahls ſich zurechnen uͤberwin-
den, wie eins ſey drey; doch wer da widerſpricht,
der glaubet GOtt und ſeinem Worte nicht.

7. Ein wahrer Chriſt glaubts feſt von Hertzens-
Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem
Munde, weil GOtt ſich ſelbſt hat alſo kund gethan,
ſo glaubet er, was er nicht faſſen kan.

8. Des Vaters Lieb hat er ſchon offt empfun-
den, er findet Troſt in JEſu Blut und Wun-
den, wenn GOttes Geiſt ihn treibet, lehrt und
ruͤhrt, ſo folgt er gern, weil er wird wohl gefuͤhrt.

9. Und hiebey ruht ſein Glaube und Gemuͤthe,
und preiſet ſtets des Allerhoͤchſten Guͤte, verharret
auch in wahrer Froͤmmigkeit, biß er GOtt ſchaut
in Frieden nach dem Streit.

10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin-
den, mein JEſu! mach mich rein von allen Suͤn-
den, GOtt heilger Geiſt! ach nimm mein Hertze
ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du biſt mein.



Der andaͤchtige Chriſt betrachtet am
Michaelis-Feſt den Schutz der H. Engel
Aufmunterung.
Ebr. I, 14.
Die Engel ſind allzumahl dienſt bare Geiſter,
aus-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0770" n="740"/><fw place="top" type="header">Der anda&#x0364;chtige Chri&#x017F;t betrachtet</fw><lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t i&#x017F;t ihnen allgemein, GOtt i&#x017F;t und war<lb/>
und wird auch ewig &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund<lb/>
zu finden, will offtmahls &#x017F;ich zurechnen u&#x0364;berwin-<lb/>
den, wie eins &#x017F;ey drey; doch wer da wider&#x017F;pricht,<lb/>
der glaubet GOtt und &#x017F;einem Worte nicht.</p><lb/>
            <p>7. Ein wahrer Chri&#x017F;t glaubts fe&#x017F;t von Hertzens-<lb/>
Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem<lb/>
Munde, weil GOtt &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t hat al&#x017F;o kund gethan,<lb/>
&#x017F;o glaubet er, was er nicht fa&#x017F;&#x017F;en kan.</p><lb/>
            <p>8. Des Vaters Lieb hat er &#x017F;chon offt empfun-<lb/>
den, er findet Tro&#x017F;t in JE&#x017F;u Blut und Wun-<lb/>
den, wenn GOttes Gei&#x017F;t ihn treibet, lehrt und<lb/>
ru&#x0364;hrt, &#x017F;o folgt er gern, weil er wird wohl gefu&#x0364;hrt.</p><lb/>
            <p>9. Und hiebey ruht &#x017F;ein Glaube und Gemu&#x0364;the,<lb/>
und prei&#x017F;et &#x017F;tets des Allerho&#x0364;ch&#x017F;ten Gu&#x0364;te, verharret<lb/>
auch in wahrer Fro&#x0364;mmigkeit, biß er GOtt &#x017F;chaut<lb/>
in Frieden nach dem Streit.</p><lb/>
            <p>10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin-<lb/>
den, mein JE&#x017F;u! mach mich rein von allen Su&#x0364;n-<lb/>
den, GOtt heilger Gei&#x017F;t! ach nimm mein Hertze<lb/>
ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du bi&#x017F;t mein.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Der anda&#x0364;chtige Chri&#x017F;t betrachtet am</hi><lb/>
Michaelis-Fe&#x017F;t den Schutz der H. Engel</head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Aufmunterung.</hi> </head><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#c">Ebr. <hi rendition="#aq">I,</hi> 14.</hi><lb/>
Die Engel &#x017F;ind allzumahl dien&#x017F;t bare Gei&#x017F;ter,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus-</fw><lb/></quote>
            </cit>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[740/0770] Der andaͤchtige Chriſt betrachtet Majeſtaͤt iſt ihnen allgemein, GOtt iſt und war und wird auch ewig ſeyn. 6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund zu finden, will offtmahls ſich zurechnen uͤberwin- den, wie eins ſey drey; doch wer da widerſpricht, der glaubet GOtt und ſeinem Worte nicht. 7. Ein wahrer Chriſt glaubts feſt von Hertzens- Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem Munde, weil GOtt ſich ſelbſt hat alſo kund gethan, ſo glaubet er, was er nicht faſſen kan. 8. Des Vaters Lieb hat er ſchon offt empfun- den, er findet Troſt in JEſu Blut und Wun- den, wenn GOttes Geiſt ihn treibet, lehrt und ruͤhrt, ſo folgt er gern, weil er wird wohl gefuͤhrt. 9. Und hiebey ruht ſein Glaube und Gemuͤthe, und preiſet ſtets des Allerhoͤchſten Guͤte, verharret auch in wahrer Froͤmmigkeit, biß er GOtt ſchaut in Frieden nach dem Streit. 10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin- den, mein JEſu! mach mich rein von allen Suͤn- den, GOtt heilger Geiſt! ach nimm mein Hertze ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du biſt mein. Der andaͤchtige Chriſt betrachtet am Michaelis-Feſt den Schutz der H. Engel Aufmunterung. Ebr. I, 14. Die Engel ſind allzumahl dienſt bare Geiſter, aus-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/770
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/770>, abgerufen am 22.11.2024.