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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ betet, wenn GOtt mit
den, so daß die Creatur selbsten über uns ge-
seuffzet, daß sie von undanckbaren Menschen
mit undanckbarem Hertzen und Händen em-
pfangen worden. Was ists dann Wunder,
daß ein frucht bar Land nichts träget, um der
Sünden willen derer, die darinnen wohnen?
Du straffest uns mit Theurung, Mangel,
Dürre, daß die Erde ihre Früchte kärglich
giebet, dahero die Theurung das Land hart
drücket. HErr! höre das Schreyen der Ar-
men, die ums Brodt bitten und nicht satt
werden. Nimm doch zu Hertzen das Win-
seln der Kinder, das Klagen der Eltern,
den Jammer, der in der Stadt und auf dem
Lande alle Häuser erfüllet. Es scheinet, du
habest den Segen von unserer Speise ge-
nommen, wir essen, und werden nicht satt,
wir nehmen viele Speise zu uns, und ver-
schmachten fast vor Hunger, und das Vieh,
die unvernünfftige Creatur, ruffet um Futter
zu ihrem Schöpffer. Ach HERR, HErr
gnädig, barmhertzig, gedultig und von gros-
ser Güte, erbarme dich über uns, kehre dich
wieder mit deinem Segen zu uns, den du
uns entzogen hast. Deine Brünnlein haben
Wassers die Fülle, darum suche das Land
heim, und wässere es; laß den Himmel die Er-
de erhören, und erhöre du uns selbst von dei-
nem Heiligthum. Laß die Theurung auf-
hötzen, wende dich wieder in Gnaden zu uns,
sättige die Hungerigen, erfreue die Armen,

segne

Der glaubige Chriſt betet, wenn GOtt mit
den, ſo daß die Creatur ſelbſten uͤber uns ge-
ſeuffzet, daß ſie von undanckbaren Menſchen
mit undanckbarem Hertzen und Haͤnden em-
pfangen worden. Was iſts dann Wunder,
daß ein frucht bar Land nichts traͤget, um der
Suͤnden willen derer, die daꝛinnen wohnen?
Du ſtraffeſt uns mit Theurung, Mangel,
Duͤrre, daß die Erde ihre Fruͤchte kaͤrglich
giebet, dahero die Theurung das Land hart
druͤcket. HErr! hoͤre das Schreyen der Ar-
men, die ums Brodt bitten und nicht ſatt
werden. Nimm doch zu Hertzen das Win-
ſeln der Kinder, das Klagen der Eltern,
den Jammer, der in der Stadt und auf dem
Lande alle Haͤuſer erfuͤllet. Es ſcheinet, du
habeſt den Segen von unſerer Speiſe ge-
nommen, wir eſſen, und werden nicht ſatt,
wir nehmen viele Speiſe zu uns, und ver-
ſchmachten faſt vor Hunger, und das Vieh,
die unvernuͤnfftige Creatur, ruffet um Futter
zu ihrem Schoͤpffer. Ach HERR, HErr
gnaͤdig, barmhertzig, gedultig und von groſ-
ſer Guͤte, erbarme dich uͤber uns, kehre dich
wieder mit deinem Segen zu uns, den du
uns entzogen haſt. Deine Bruͤnnlein haben
Waſſers die Fuͤlle, darum ſuche das Land
heim, und waͤſſere es; laß den Himmel die Er-
de erhoͤren, und erhoͤre du uns ſelbſt von dei-
nem Heiligthum. Laß die Theurung auf-
hoͤtzen, wende dich wieder in Gnaden zu uns,
ſaͤttige die Hungerigen, erfreue die Armen,

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[770/0800] Der glaubige Chriſt betet, wenn GOtt mit den, ſo daß die Creatur ſelbſten uͤber uns ge- ſeuffzet, daß ſie von undanckbaren Menſchen mit undanckbarem Hertzen und Haͤnden em- pfangen worden. Was iſts dann Wunder, daß ein frucht bar Land nichts traͤget, um der Suͤnden willen derer, die daꝛinnen wohnen? Du ſtraffeſt uns mit Theurung, Mangel, Duͤrre, daß die Erde ihre Fruͤchte kaͤrglich giebet, dahero die Theurung das Land hart druͤcket. HErr! hoͤre das Schreyen der Ar- men, die ums Brodt bitten und nicht ſatt werden. Nimm doch zu Hertzen das Win- ſeln der Kinder, das Klagen der Eltern, den Jammer, der in der Stadt und auf dem Lande alle Haͤuſer erfuͤllet. Es ſcheinet, du habeſt den Segen von unſerer Speiſe ge- nommen, wir eſſen, und werden nicht ſatt, wir nehmen viele Speiſe zu uns, und ver- ſchmachten faſt vor Hunger, und das Vieh, die unvernuͤnfftige Creatur, ruffet um Futter zu ihrem Schoͤpffer. Ach HERR, HErr gnaͤdig, barmhertzig, gedultig und von groſ- ſer Guͤte, erbarme dich uͤber uns, kehre dich wieder mit deinem Segen zu uns, den du uns entzogen haſt. Deine Bruͤnnlein haben Waſſers die Fuͤlle, darum ſuche das Land heim, und waͤſſere es; laß den Himmel die Er- de erhoͤren, und erhoͤre du uns ſelbſt von dei- nem Heiligthum. Laß die Theurung auf- hoͤtzen, wende dich wieder in Gnaden zu uns, ſaͤttige die Hungerigen, erfreue die Armen, ſegne

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 770. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/800>, abgerufen am 22.11.2024.