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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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nach erlangtem Frieden.
der guten Tage und des Friedens mißbrau-
chet haben, derohalben ein blutiger Krieg
entstanden; du hast die Feinde uns zur
Straffe geruffen, die musten das Schwerdt
ausziehen, würgen, das Land verheeren,
und uns mit lauter Furcht und Schrecken
erfüllen. Ob wir nun wohl verdienet, daß
dieser Krieg uns gar verderbet hätte, so
hast du doch mitten im Zorn an Gnade ge-
dacht, und hast den Königen und kriegen-
den Theilen Gedancken des Friedens gege-
ben, davor wir dir hertzlich und mit Freu-
den dancken. Die Könige der Heerschaaren
sind eins worden, das Schwerdt muß auf
deinen Befehl wiederum in die Scheide
fahren, die Geflüchtete kommen wieder,
und wir können aus unsern Thoren wie-
derum ruhig und ohne Gefahr aus und ein-
gehen. Preise Jerusalem den HErrn, lo-
be Zion deinen GOTT, dann er macht
feste die Riegel deiner Thor, und segnet deine
Kinder drinnen, er schaffet deinen Gräntzen
Friede. Welch ein herrliches Kleinod ist
der Friede, dessen sich das gantze Land er-
freuet! Du erneuerest uns heute die gnädi-
ge Verheissung, ihr solt sicher in eurem
Lande wohnen, ich wil Friede geben eu-
rem Lande, daß ihr schlaffet, und niemand
euch schrecke, und sol kein Schwerdt mehr
durch euer Land gehen. Ach! HErr erhalte

diesen

nach erlangtem Frieden.
der guten Tage und des Friedens mißbrau-
chet haben, derohalben ein blutiger Krieg
entſtanden; du haſt die Feinde uns zur
Straffe geruffen, die muſten das Schwerdt
ausziehen, wuͤrgen, das Land verheeren,
und uns mit lauter Furcht und Schrecken
erfuͤllen. Ob wir nun wohl verdienet, daß
dieſer Krieg uns gar verderbet haͤtte, ſo
haſt du doch mitten im Zorn an Gnade ge-
dacht, und haſt den Koͤnigen und kriegen-
den Theilen Gedancken des Friedens gege-
ben, davor wir dir hertzlich und mit Freu-
den dancken. Die Koͤnige der Heerſchaaren
ſind eins worden, das Schwerdt muß auf
deinen Befehl wiederum in die Scheide
fahren, die Gefluͤchtete kommen wieder,
und wir koͤnnen aus unſern Thoren wie-
derum ruhig und ohne Gefahr aus und ein-
gehen. Preiſe Jeruſalem den HErrn, lo-
be Zion deinen GOTT, dann er macht
feſte die Riegel deiner Thor, und ſegnet deine
Kinder drinnen, er ſchaffet deinen Graͤntzen
Friede. Welch ein herrliches Kleinod iſt
der Friede, deſſen ſich das gantze Land er-
freuet! Du erneuereſt uns heute die gnaͤdi-
ge Verheiſſung, ihr ſolt ſicher in eurem
Lande wohnen, ich wil Friede geben eu-
rem Lande, daß ihr ſchlaffet, und niemand
euch ſchrecke, und ſol kein Schwerdt mehr
durch euer Land gehen. Ach! HErr erhalte

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[781/0811] nach erlangtem Frieden. der guten Tage und des Friedens mißbrau- chet haben, derohalben ein blutiger Krieg entſtanden; du haſt die Feinde uns zur Straffe geruffen, die muſten das Schwerdt ausziehen, wuͤrgen, das Land verheeren, und uns mit lauter Furcht und Schrecken erfuͤllen. Ob wir nun wohl verdienet, daß dieſer Krieg uns gar verderbet haͤtte, ſo haſt du doch mitten im Zorn an Gnade ge- dacht, und haſt den Koͤnigen und kriegen- den Theilen Gedancken des Friedens gege- ben, davor wir dir hertzlich und mit Freu- den dancken. Die Koͤnige der Heerſchaaren ſind eins worden, das Schwerdt muß auf deinen Befehl wiederum in die Scheide fahren, die Gefluͤchtete kommen wieder, und wir koͤnnen aus unſern Thoren wie- derum ruhig und ohne Gefahr aus und ein- gehen. Preiſe Jeruſalem den HErrn, lo- be Zion deinen GOTT, dann er macht feſte die Riegel deiner Thor, und ſegnet deine Kinder drinnen, er ſchaffet deinen Graͤntzen Friede. Welch ein herrliches Kleinod iſt der Friede, deſſen ſich das gantze Land er- freuet! Du erneuereſt uns heute die gnaͤdi- ge Verheiſſung, ihr ſolt ſicher in eurem Lande wohnen, ich wil Friede geben eu- rem Lande, daß ihr ſchlaffet, und niemand euch ſchrecke, und ſol kein Schwerdt mehr durch euer Land gehen. Ach! HErr erhalte dieſen

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/811>, abgerufen am 21.11.2024.