Stellen wir nun fest, dass wir auf diesen beiden Tafeln Rauten in drei Mustern haben: die des Paku, entweder Kontur- oder punktiertes Flächenmuster, die des Nuki mit diagonalen Dreiecken und die einfach gedeckte der Fledermaus. Die Negativzeichnung der Fledermäuse Nr. 10 wäre ganz genau Nr. 11, die Boa constrictor oder Jiboya-Schlange. Man sieht jedenfalls ein, dass man auf sehr verschiedenem Wege zu der geometrischen Figur der Raute gelangen kann.
Mereschu und Uluri. Merkwürdiger Weise fehlte in dem Fries des Bakairi-Hauses ein Muster, das nicht nur bei den Bakairi, sondern bei allen Stämmen des obern Schingu das gewöhnlichste ist. Auf der ersten Reise haben wir es häufig genug bemerkt, haben es aber nicht gewürdigt und verstanden. In meinem Bericht "Durch Cen- tralbrasilien" findet es sich Seite 163 als Trinkschalenmuster der Bakairi und Seite 213 als Bleistiftzeichnung der Suya in schönster Ausprägung: Rau- ten, deren Ecken durch kleine Dreiecke ausgefüllt sind. Erst nachdem die Ent- deckung in dem zweiten Bakairi- dorf gemacht worden, ergab sich die Erklärung. Die Vorlage des Ornaments ist ein kleiner platter Lagunenfisch, ein Serrasalmo oder Myletes, den Piranyas ver- wandt. Das von Wilhelm ge- zeichnete mass in der Länge 19 cm, in der Breite 9,5 cm und war silbergrau mit braunen Punkten. Kein Künstler hat je-
[Abbildung]
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Abb. 43.
Mereschu-Muster, mit Bleistift gezeichnet. (; nat. Gr.)
mals mit einem Bild grössern Erfolg gehabt als Wilhelm mit dieser Zeichnung. Die Leute drängten sich herbei und Alle waren geradezu glücklich, es zu betrachten. Und dies wiederholte sich bei sämtlichen Stämmen. Sogar die Paressi in Cuyaba freuten sich seiner und bestimmten ihn. Wir haben den Bakairinamen des wichtigen Fischleins, den wir zuerst kennen lernten, für unsern Bedarf beibehalten. Das Tier heisst in den Kulisehusprachen folgendermassen: Bakairi mereschu (das betonte e
Stellen wir nun fest, dass wir auf diesen beiden Tafeln Rauten in drei Mustern haben: die des Pakú, entweder Kontur- oder punktiertes Flächenmuster, die des Nuki mit diagonalen Dreiecken und die einfach gedeckte der Fledermaus. Die Negativzeichnung der Fledermäuse Nr. 10 wäre ganz genau Nr. 11, die Boa constrictor oder Jiboya-Schlange. Man sieht jedenfalls ein, dass man auf sehr verschiedenem Wege zu der geometrischen Figur der Raute gelangen kann.
Mereschu und Uluri. Merkwürdiger Weise fehlte in dem Fries des Bakaïrí-Hauses ein Muster, das nicht nur bei den Bakaïrí, sondern bei allen Stämmen des obern Schingú das gewöhnlichste ist. Auf der ersten Reise haben wir es häufig genug bemerkt, haben es aber nicht gewürdigt und verstanden. In meinem Bericht »Durch Cen- tralbrasilien« findet es sich Seite 163 als Trinkschalenmuster der Bakaïrí und Seite 213 als Bleistiftzeichnung der Suyá in schönster Ausprägung: Rau- ten, deren Ecken durch kleine Dreiecke ausgefüllt sind. Erst nachdem die Ent- deckung in dem zweiten Bakaïrí- dorf gemacht worden, ergab sich die Erklärung. Die Vorlage des Ornaments ist ein kleiner platter Lagunenfisch, ein Serrasalmo oder Myletes, den Piranyas ver- wandt. Das von Wilhelm ge- zeichnete mass in der Länge 19 cm, in der Breite 9,5 cm und war silbergrau mit braunen Punkten. Kein Künstler hat je-
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Abb. 43.
Mereschu-Muster, mit Bleistift gezeichnet. (; nat. Gr.)
mals mit einem Bild grössern Erfolg gehabt als Wilhelm mit dieser Zeichnung. Die Leute drängten sich herbei und Alle waren geradezu glücklich, es zu betrachten. Und dies wiederholte sich bei sämtlichen Stämmen. Sogar die Paressí in Cuyabá freuten sich seiner und bestimmten ihn. Wir haben den Bakaïrínamen des wichtigen Fischleins, den wir zuerst kennen lernten, für unsern Bedarf beibehalten. Das Tier heisst in den Kulisehusprachen folgendermassen: Bakaïrí meréschu (das betonte e
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Stellen wir nun fest, dass wir auf diesen beiden Tafeln Rauten in drei Mustern
haben: die des Pakú, entweder Kontur- oder punktiertes Flächenmuster, die des
Nuki mit diagonalen Dreiecken und die einfach gedeckte der Fledermaus. Die
Negativzeichnung der Fledermäuse Nr. 10 wäre ganz genau Nr. 11, die Boa
constrictor oder Jiboya-Schlange. Man sieht jedenfalls ein, dass man auf sehr
verschiedenem Wege zu der geometrischen Figur der Raute gelangen kann.
Mereschu und Uluri.
Merkwürdiger Weise fehlte in
dem Fries des Bakaïrí-Hauses
ein Muster, das nicht nur bei
den Bakaïrí, sondern bei allen
Stämmen des obern Schingú
das gewöhnlichste ist. Auf der
ersten Reise haben wir es häufig
genug bemerkt, haben es aber
nicht gewürdigt und verstanden.
In meinem Bericht »Durch Cen-
tralbrasilien« findet es sich
Seite 163 als Trinkschalenmuster
der Bakaïrí und Seite 213 als
Bleistiftzeichnung der Suyá in
schönster Ausprägung: Rau-
ten, deren Ecken durch
kleine Dreiecke ausgefüllt
sind. Erst nachdem die Ent-
deckung in dem zweiten Bakaïrí-
dorf gemacht worden, ergab sich
die Erklärung. Die Vorlage des
Ornaments ist ein kleiner platter
Lagunenfisch, ein Serrasalmo
oder Myletes, den Piranyas ver-
wandt. Das von Wilhelm ge-
zeichnete mass in der Länge
19 cm, in der Breite 9,5 cm
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[Abbildung Abb. 43. Mereschu-Muster, mit Bleistift gezeichnet.
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mals mit einem Bild grössern Erfolg gehabt als Wilhelm mit dieser Zeichnung. Die
Leute drängten sich herbei und Alle waren geradezu glücklich, es zu betrachten. Und
dies wiederholte sich bei sämtlichen Stämmen. Sogar die Paressí in Cuyabá freuten
sich seiner und bestimmten ihn. Wir haben den Bakaïrínamen des wichtigen
Fischleins, den wir zuerst kennen lernten, für unsern Bedarf beibehalten. Das Tier
heisst in den Kulisehusprachen folgendermassen: Bakaïrí meréschu (das betonte e
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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/319>, abgerufen am 21.11.2024.
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