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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.

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Ich schliesse die Abbildung des einen hübscheren, der auf beiden Seiten geschnitzt
war, hier an; aus der üblichen Ritzkunst der Wirtel hervorgegangen, stellt die
Arbeit den einzigen Fall von Flachschnitzerei dar. Die zuerst abgebildete Seite

[Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung] Abb. 62.

Geschnitzter Holzwirtel der Auetö.
Ober- und Unterseite. ( nat. Gr.)


wolle man mit dem Kreuz-
wirtel vergleichen, Seite 273.
Die vier dreieckigen Segmente
sind die halben Mereschus; die
Strichkontouren der Zeichnung
wurden erhaben herausge-
schnitzt, die so entstehenden
Seitenleisten nach der Mitte
geführt und die fünfeckigen
Felder, die sich uns wiederum
als die Hauptsache aufdrängen
möchten und die doch nur von
der Mereschu- und Lochum-
randung übrig bleiben, voll-
ständig geebnet. Auf der
andern Seite des Wirtels sind
zwischen den vier halben vier
ganze Mereschus ausgeschnitten,
und das Loch umgiebt, wie
oft auch bei den Ritzmustern,
ein fünftes zentrales.

Bemalung der Töpfe.
An den Thonnäpfen, die Tiere
darstellen, ist gelegentlich, vgl.
die Abbildung 87 des Eidechsen-
topfes in dem Abschnitt über
die keramische Plastik, die
Zeichnung des Tieres nachge-
ahmt. Häufiger sind die mittel-
grossen und grossen Töpfe be-
malt und zwar an der Aussen-
wandung mit parallelen senk-
rechten Streifen und mit Mustern
ausser auf dem Boden. Be-
sonders häufig sieht man die
Tätowierungslinien der Mehinaku angebracht, die die Schulterblätter in Winkeln
oder in Bogen innen umziehen. Die Tafel 15 mit den grossen Töpfen zeigt
uns auf dem Topfboden links oben dieses Motiv in bereits reicherer Gestaltung,
indem die Bogen nicht nur doppelt sind, wie auch bei der Tätowierung selbst

Ich schliesse die Abbildung des einen hübscheren, der auf beiden Seiten geschnitzt
war, hier an; aus der üblichen Ritzkunst der Wirtel hervorgegangen, stellt die
Arbeit den einzigen Fall von Flachschnitzerei dar. Die zuerst abgebildete Seite

[Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung] Abb. 62.

Geschnitzter Holzwirtel der Auetö́.
Ober- und Unterseite. ( nat. Gr.)


wolle man mit dem Kreuz-
wirtel vergleichen, Seite 273.
Die vier dreieckigen Segmente
sind die halben Mereschus; die
Strichkontouren der Zeichnung
wurden erhaben herausge-
schnitzt, die so entstehenden
Seitenleisten nach der Mitte
geführt und die fünfeckigen
Felder, die sich uns wiederum
als die Hauptsache aufdrängen
möchten und die doch nur von
der Mereschu- und Lochum-
randung übrig bleiben, voll-
ständig geebnet. Auf der
andern Seite des Wirtels sind
zwischen den vier halben vier
ganze Mereschus ausgeschnitten,
und das Loch umgiebt, wie
oft auch bei den Ritzmustern,
ein fünftes zentrales.

Bemalung der Töpfe.
An den Thonnäpfen, die Tiere
darstellen, ist gelegentlich, vgl.
die Abbildung 87 des Eidechsen-
topfes in dem Abschnitt über
die keramische Plastik, die
Zeichnung des Tieres nachge-
ahmt. Häufiger sind die mittel-
grossen und grossen Töpfe be-
malt und zwar an der Aussen-
wandung mit parallelen senk-
rechten Streifen und mit Mustern
ausser auf dem Boden. Be-
sonders häufig sieht man die
Tätowierungslinien der Mehinakú angebracht, die die Schulterblätter in Winkeln
oder in Bogen innen umziehen. Die Tafel 15 mit den grossen Töpfen zeigt
uns auf dem Topfboden links oben dieses Motiv in bereits reicherer Gestaltung,
indem die Bogen nicht nur doppelt sind, wie auch bei der Tätowierung selbst

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[276/0336] Ich schliesse die Abbildung des einen hübscheren, der auf beiden Seiten geschnitzt war, hier an; aus der üblichen Ritzkunst der Wirtel hervorgegangen, stellt die Arbeit den einzigen Fall von Flachschnitzerei dar. Die zuerst abgebildete Seite [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung Abb. 62. Geschnitzter Holzwirtel der Auetö́. Ober- und Unterseite. ([FORMEL] nat. Gr.)] wolle man mit dem Kreuz- wirtel vergleichen, Seite 273. Die vier dreieckigen Segmente sind die halben Mereschus; die Strichkontouren der Zeichnung wurden erhaben herausge- schnitzt, die so entstehenden Seitenleisten nach der Mitte geführt und die fünfeckigen Felder, die sich uns wiederum als die Hauptsache aufdrängen möchten und die doch nur von der Mereschu- und Lochum- randung übrig bleiben, voll- ständig geebnet. Auf der andern Seite des Wirtels sind zwischen den vier halben vier ganze Mereschus ausgeschnitten, und das Loch umgiebt, wie oft auch bei den Ritzmustern, ein fünftes zentrales. Bemalung der Töpfe. An den Thonnäpfen, die Tiere darstellen, ist gelegentlich, vgl. die Abbildung 87 des Eidechsen- topfes in dem Abschnitt über die keramische Plastik, die Zeichnung des Tieres nachge- ahmt. Häufiger sind die mittel- grossen und grossen Töpfe be- malt und zwar an der Aussen- wandung mit parallelen senk- rechten Streifen und mit Mustern ausser auf dem Boden. Be- sonders häufig sieht man die Tätowierungslinien der Mehinakú angebracht, die die Schulterblätter in Winkeln oder in Bogen innen umziehen. Die Tafel 15 mit den grossen Töpfen zeigt uns auf dem Topfboden links oben dieses Motiv in bereits reicherer Gestaltung, indem die Bogen nicht nur doppelt sind, wie auch bei der Tätowierung selbst

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Zitationshilfe: Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/336>, abgerufen am 21.11.2024.