Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe, beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen -- namentlich schön im Vergleich des Auetö und Kamayura mit der Lingoa geral -- dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die ich für das Bakairi und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall, scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der p-, t- und k-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen.
Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur:
Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe, beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen — namentlich schön im Vergleich des Auetö́ und Kamayurá mit der Lingoa geral — dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die ich für das Bakaïrí und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall, scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der p-, t- und k-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen.
Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur:
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[[523]/0599]
Anhang.
I. Wörterverzeichnisse
der
1. Nahuquá, 2. Yanumakapü-Nahuquá, 3. Mehinakú, 4. Kustenaú,
5. Waurá, 6. Yaulapiti, 7. Auetö́, 8. Kamayurá, 9. Trumaí,
10. Paressí, 11. Bororó.
Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe,
beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und
zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich
notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu
weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen
müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine
Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der
wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen
— namentlich schön im Vergleich des Auetö́ und Kamayurá mit der Lingoa
geral — dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die
ich für das Bakaïrí und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall,
scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der
p-, t- und k-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen.
Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur:
å englisches a in walk.
y wie in York.
v deutsches w.
χ gutturaler Reibelaut, unser deutsches, am mittlern Gaumen ge-
bildetes ch.
š französisches ch.
s französisches ç.
z französisches z.
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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. [523]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/599>, abgerufen am 22.11.2024.
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