Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.

Bild:
<< vorherige Seite
Anhang.


I. Wörterverzeichnisse

der
1. Nahuqua, 2. Yanumakapü-Nahuqua, 3. Mehinaku, 4. Kustenau,
5. Waura, 6. Yaulapiti, 7. Auetö, 8. Kamayura, 9. Trumai,
10. Paressi, 11. Bororo.

Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe,
beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und
zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich
notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu
weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen
müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine
Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der
wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen
-- namentlich schön im Vergleich des Auetö und Kamayura mit der Lingoa
geral -- dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die
ich für das Bakairi und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall,
scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der
p-, t- und k-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen.

Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur:

a englisches a in walk.
y wie in York.
v deutsches w.
kh gutturaler Reibelaut, unser deutsches, am mittlern Gaumen ge-
bildetes ch.
s französisches ch.
s französisches c.
z französisches z.

Anhang.


I. Wörterverzeichnisse

der
1. Nahuquá, 2. Yanumakapü-Nahuquá, 3. Mehinakú, 4. Kustenaú,
5. Waurá, 6. Yaulapiti, 7. Auetö́, 8. Kamayurá, 9. Trumaí,
10. Paressí, 11. Bororó.

Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe,
beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und
zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich
notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu
weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen
müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine
Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der
wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen
— namentlich schön im Vergleich des Auetö́ und Kamayurá mit der Lingoa
geral — dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die
ich für das Bakaïrí und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall,
scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der
p-, t- und k-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen.

Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur:

å englisches a in walk.
y wie in York.
v deutsches w.
χ gutturaler Reibelaut, unser deutsches, am mittlern Gaumen ge-
bildetes ch.
š französisches ch.
s französisches ç.
z französisches z.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0599" n="[523]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Anhang.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>I. Wörterverzeichnisse</head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c">der<lb/>
1. <hi rendition="#g">Nahuquá</hi>, 2. <hi rendition="#g">Yanumakapü-Nahuquá</hi>, 3. <hi rendition="#g">Mehinakú</hi>, 4. <hi rendition="#g">Kustenaú</hi>,<lb/>
5. <hi rendition="#g">Waurá</hi>, 6. <hi rendition="#g">Yaulapiti</hi>, 7. <hi rendition="#g">Auetö&#x0301;</hi>, 8. <hi rendition="#g">Kamayurá</hi>, 9. <hi rendition="#g">Trumaí</hi>,<lb/>
10. <hi rendition="#g">Paressí</hi>, 11. <hi rendition="#g">Bororó</hi>.</hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p>Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe,<lb/>
beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und<lb/>
zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich<lb/>
notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu<lb/>
weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen<lb/>
müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine<lb/>
Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der<lb/>
wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen<lb/>
&#x2014; namentlich schön im Vergleich des Auetö&#x0301; und Kamayurá mit der Lingoa<lb/>
geral &#x2014; dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die<lb/>
ich für das Bakaïrí und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall,<lb/>
scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der<lb/><hi rendition="#i">p-</hi>, <hi rendition="#i">t-</hi> und <hi rendition="#i">k</hi>-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen.</p><lb/>
          <p>Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur:</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#i">å</hi> englisches <hi rendition="#i">a</hi> in <hi rendition="#i">walk</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#i">y</hi> wie in <hi rendition="#i">York</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#i">v</hi> deutsches <hi rendition="#i">w</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#i">&#x03C7;</hi> gutturaler Reibelaut, unser deutsches, am mittlern Gaumen ge-<lb/>
bildetes <hi rendition="#i">ch</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#i">&#x0161;</hi> französisches <hi rendition="#i">ch</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#i">s</hi> französisches <hi rendition="#i">ç</hi>.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#i">z</hi> französisches <hi rendition="#i">z</hi>.</item>
          </list><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[523]/0599] Anhang. I. Wörterverzeichnisse der 1. Nahuquá, 2. Yanumakapü-Nahuquá, 3. Mehinakú, 4. Kustenaú, 5. Waurá, 6. Yaulapiti, 7. Auetö́, 8. Kamayurá, 9. Trumaí, 10. Paressí, 11. Bororó. Die nachfolgenden Listen, die ich möglichst gleichmässig angelegt habe, beschränken sich auf Substantiva, die persönlichen Fürwörter der ersten und zweiten Person, Farben, Zahlen, Negation. Mit allem Uebrigen würde ich mich notwendig auf grammatikalische Erörterungen einzulassen haben, die hier zu weit führen würden. Auch habe ich deshalb von aller Vergleichung absehen müssen. Wer sich mit den Wörtern etwas näher beschäftigt, wird leicht eine Anzahl von regelmässigen Formen des Lautwandels erkennen und sich von der wichtigen Thatsache überzeugen können, dass in den verschiedenen Gruppen — namentlich schön im Vergleich des Auetö́ und Kamayurá mit der Lingoa geral — dieselben Erweichungsvorgänge der Stammanlaute sich abspielen, die ich für das Bakaïrí und die karaibischen Idiome dargelegt habe. Ueberall, scheint es, kommen wir mit gesetzmässiger Sicherheit auf die drei Reihen der p-, t- und k-Anlaute als den ältesten Besitz der Grundsprachen. Die Schreibung ist möglichst einfach gehalten. Zu bemerken nur: å englisches a in walk. y wie in York. v deutsches w. χ gutturaler Reibelaut, unser deutsches, am mittlern Gaumen ge- bildetes ch. š französisches ch. s französisches ç. z französisches z.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/599
Zitationshilfe: Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. [523]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/599>, abgerufen am 22.11.2024.