Steub, Ludwig: Drei Sommer in Tirol. München, 1846.hatten. Also versagten sie ihm Huld und wollten ihn nicht einlassen. Da erschrack der Kaiser sehr und ward von ganzem seinem Herzen betrübet, da er meinte, er sollte deß billig genießen, da er also wohl geschaffen hätte. Und er entbot es seinem Oheim, dem Herzoge von Schwaben, und klagte es ihm und bat ihn fieißiglich durch seiner Liebe willen, daß er ihm zu Hülfe käme. Der aber kam zu ihm mit einem gar großen unzählbarlichen Volk, und sie zogen vor die Römer. Da nun die Römer vernahmen, daß der gewaltige König Bremo gekommen war mit seinem großen Volk, da erschracken sie gar sehr, denn er hatte ihnen auch ehevor viel Leids gethan. Und von rechter Furcht flohen da zween von den zehen gewaltigen Herren zu Rom. Der eine war der Herzog Pompejus; derselbe entrann und floh in Egyptenland zu dem König Bartholomäus, den er ehevor dahin gesetzt hatte, und da war er sicher. Da floh auch Herr Cato, der ernsthaft Richter, und entrann mit einem großen Volk an das Meer und wollte darüber gefahren seyn. Da eilte und zog ihm Herzog Bremo nach mit seinen Leuten an das Meer und focht mit ihm und schlug ihn todt und viele seines Volkes mit ihm. Da das die Römer vernahmen, da wurden die acht Herren, die da gewaltig waren, zu Rath, daß sie Julium den Kaiser empfingen zu einem einigen Herrn und zu ihrem Gewaltigen und Kaiser. Und dieselbe Ehre und Würdigkeit, Gewalt, Kraft und Macht, die Julio, dem Kaiser, von den Römern gefestnet und gegeben und von ihm auch kräftiglich besessen ward, mit all den Rechten, die dazu gehören und gehört haben, dieselben alle, wie sie genannt sind, gab der Kaiser Julius dem Herzog Bremo um der Würdigkeit willen, die er an ihn gelegt hatte mit seiner Hülfe. Und er gab sie ihm und auch allen deutschen Herren, die dann von Geburt und von ritterlicher That wegen derselben Ehren würdig waren. Davon hat Niemand die Ehre, noch soll sie Jemand haben, dann die Schwaben und deutschen Leute, die dieser Gnaden beholfen wurden von den Römern. Und solche Gnade und Freiheit ist bestellt mit genugsamer Urkund und einem Artikel zu dem andern, als hatten. Also versagten sie ihm Huld und wollten ihn nicht einlassen. Da erschrack der Kaiser sehr und ward von ganzem seinem Herzen betrübet, da er meinte, er sollte deß billig genießen, da er also wohl geschaffen hätte. Und er entbot es seinem Oheim, dem Herzoge von Schwaben, und klagte es ihm und bat ihn fieißiglich durch seiner Liebe willen, daß er ihm zu Hülfe käme. Der aber kam zu ihm mit einem gar großen unzählbarlichen Volk, und sie zogen vor die Römer. Da nun die Römer vernahmen, daß der gewaltige König Bremo gekommen war mit seinem großen Volk, da erschracken sie gar sehr, denn er hatte ihnen auch ehevor viel Leids gethan. Und von rechter Furcht flohen da zween von den zehen gewaltigen Herren zu Rom. Der eine war der Herzog Pompejus; derselbe entrann und floh in Egyptenland zu dem König Bartholomäus, den er ehevor dahin gesetzt hatte, und da war er sicher. Da floh auch Herr Cato, der ernsthaft Richter, und entrann mit einem großen Volk an das Meer und wollte darüber gefahren seyn. Da eilte und zog ihm Herzog Bremo nach mit seinen Leuten an das Meer und focht mit ihm und schlug ihn todt und viele seines Volkes mit ihm. Da das die Römer vernahmen, da wurden die acht Herren, die da gewaltig waren, zu Rath, daß sie Julium den Kaiser empfingen zu einem einigen Herrn und zu ihrem Gewaltigen und Kaiser. Und dieselbe Ehre und Würdigkeit, Gewalt, Kraft und Macht, die Julio, dem Kaiser, von den Römern gefestnet und gegeben und von ihm auch kräftiglich besessen ward, mit all den Rechten, die dazu gehören und gehört haben, dieselben alle, wie sie genannt sind, gab der Kaiser Julius dem Herzog Bremo um der Würdigkeit willen, die er an ihn gelegt hatte mit seiner Hülfe. Und er gab sie ihm und auch allen deutschen Herren, die dann von Geburt und von ritterlicher That wegen derselben Ehren würdig waren. Davon hat Niemand die Ehre, noch soll sie Jemand haben, dann die Schwaben und deutschen Leute, die dieser Gnaden beholfen wurden von den Römern. Und solche Gnade und Freiheit ist bestellt mit genugsamer Urkund und einem Artikel zu dem andern, als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0163" n="158"/> hatten. Also versagten sie ihm Huld und wollten ihn nicht einlassen. Da erschrack der Kaiser sehr und ward von ganzem seinem Herzen betrübet, da er meinte, er sollte deß billig genießen, da er also wohl geschaffen hätte. Und er entbot es seinem Oheim, dem Herzoge von Schwaben, und klagte es ihm und bat ihn fieißiglich durch seiner Liebe willen, daß er ihm zu Hülfe käme. Der aber kam zu ihm mit einem gar großen unzählbarlichen Volk, und sie zogen vor die Römer. Da nun die Römer vernahmen, daß der gewaltige König Bremo gekommen war mit seinem großen Volk, da erschracken sie gar sehr, denn er hatte ihnen auch ehevor viel Leids gethan. Und von rechter Furcht flohen da zween von den zehen gewaltigen Herren zu Rom. Der eine war der Herzog Pompejus; derselbe entrann und floh in Egyptenland zu dem König Bartholomäus, den er ehevor dahin gesetzt hatte, und da war er sicher. Da floh auch Herr Cato, der ernsthaft Richter, und entrann mit einem großen Volk an das Meer und wollte darüber gefahren seyn. Da eilte und zog ihm Herzog Bremo nach mit seinen Leuten an das Meer und focht mit ihm und schlug ihn todt und viele seines Volkes mit ihm. Da das die Römer vernahmen, da wurden die acht Herren, die da gewaltig waren, zu Rath, daß sie Julium den Kaiser empfingen zu einem einigen Herrn und zu ihrem Gewaltigen und Kaiser. Und dieselbe Ehre und Würdigkeit, Gewalt, Kraft und Macht, die Julio, dem Kaiser, von den Römern gefestnet und gegeben und von ihm auch kräftiglich besessen ward, mit all den Rechten, die dazu gehören und gehört haben, dieselben alle, wie sie genannt sind, gab der Kaiser Julius dem Herzog Bremo um der Würdigkeit willen, die er an ihn gelegt hatte mit seiner Hülfe. Und er gab sie ihm und auch allen deutschen Herren, die dann von Geburt und von ritterlicher That wegen derselben Ehren würdig waren. Davon hat Niemand die Ehre, noch soll sie Jemand haben, dann die Schwaben und deutschen Leute, die dieser Gnaden beholfen wurden von den Römern. Und solche Gnade und Freiheit ist bestellt mit genugsamer Urkund und einem Artikel zu dem andern, als </p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [158/0163]
hatten. Also versagten sie ihm Huld und wollten ihn nicht einlassen. Da erschrack der Kaiser sehr und ward von ganzem seinem Herzen betrübet, da er meinte, er sollte deß billig genießen, da er also wohl geschaffen hätte. Und er entbot es seinem Oheim, dem Herzoge von Schwaben, und klagte es ihm und bat ihn fieißiglich durch seiner Liebe willen, daß er ihm zu Hülfe käme. Der aber kam zu ihm mit einem gar großen unzählbarlichen Volk, und sie zogen vor die Römer. Da nun die Römer vernahmen, daß der gewaltige König Bremo gekommen war mit seinem großen Volk, da erschracken sie gar sehr, denn er hatte ihnen auch ehevor viel Leids gethan. Und von rechter Furcht flohen da zween von den zehen gewaltigen Herren zu Rom. Der eine war der Herzog Pompejus; derselbe entrann und floh in Egyptenland zu dem König Bartholomäus, den er ehevor dahin gesetzt hatte, und da war er sicher. Da floh auch Herr Cato, der ernsthaft Richter, und entrann mit einem großen Volk an das Meer und wollte darüber gefahren seyn. Da eilte und zog ihm Herzog Bremo nach mit seinen Leuten an das Meer und focht mit ihm und schlug ihn todt und viele seines Volkes mit ihm. Da das die Römer vernahmen, da wurden die acht Herren, die da gewaltig waren, zu Rath, daß sie Julium den Kaiser empfingen zu einem einigen Herrn und zu ihrem Gewaltigen und Kaiser. Und dieselbe Ehre und Würdigkeit, Gewalt, Kraft und Macht, die Julio, dem Kaiser, von den Römern gefestnet und gegeben und von ihm auch kräftiglich besessen ward, mit all den Rechten, die dazu gehören und gehört haben, dieselben alle, wie sie genannt sind, gab der Kaiser Julius dem Herzog Bremo um der Würdigkeit willen, die er an ihn gelegt hatte mit seiner Hülfe. Und er gab sie ihm und auch allen deutschen Herren, die dann von Geburt und von ritterlicher That wegen derselben Ehren würdig waren. Davon hat Niemand die Ehre, noch soll sie Jemand haben, dann die Schwaben und deutschen Leute, die dieser Gnaden beholfen wurden von den Römern. Und solche Gnade und Freiheit ist bestellt mit genugsamer Urkund und einem Artikel zu dem andern, als
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-11-05T13:27:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-11-05T13:27:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-11-05T13:27:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |