Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
2. Jch gebe dir die Sieges-Fahn'und flehe dich in Demuht an/ laß deinen Diener nicht verderben. Es gibt dir/ Amor/ schlechten Preiß wenn/ der sich nicht zu retten weiß soll auff gebognen Knien sterben. 3. Genade zieret einen Held.Jch räume dir des Herzens Feld/ mein blosser Busem steht dir offen. Zieh ein/ und gönn mir nur die Lehn ich wil dir zu Gebote stehn/ was hastu mehr von mir zu hoffen. 4. Wer wird/ hastu mich umgebracht/alsdenn erheben deine Macht? Wer wird von deinen Tahten singen? Werd' ich noch etwas übrig sein: s[o]
2. Jch gebe dir die Sieges-Fahn’und flehe dich in Demuht an/ laß deinen Diener nicht verderben. Es gibt dir/ Amor/ ſchlechten Preiß wenn/ der ſich nicht zu retten weiß ſoll auff gebognen Knien ſterben. 3. Genade zieret einen Held.Jch raͤume dir des Herzens Feld/ mein bloſſer Buſem ſteht dir offen. Zieh ein/ und goͤnn mir nur die Lehn ich wil dir zu Gebote ſtehn/ was haſtu mehr von mir zu hoffen. 4. Wer wird/ haſtu mich umgebracht/alsdenn erheben deine Macht? Wer wird von deinen Tahten ſingen? Werd’ ich noch etwas uͤbrig ſein: ſ[o]
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <pb facs="#f0141" n="101"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Drittes Zehen.</hi> </fw> </l><lb/> <l>willſtu mich denn zu Aſchen breñen?</l><lb/> <l>Jch bin ohn diß entaͤdert bleich</l><lb/> <l>und einem ſchwarzen Schatten gleich</l><lb/> <l>von meinen Bruͤdern kaum zu kennen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head>2.</head><lb/> <l>Jch gebe dir die Sieges-Fahn’</l><lb/> <l>und flehe dich in Demuht an/</l><lb/> <l>laß deinen Diener nicht verderben.</l><lb/> <l>Es gibt dir/ Amor/ ſchlechten Preiß</l><lb/> <l>wenn/ der ſich nicht zu retten weiß<lb/> ſoll auff gebognen Knien ſterben.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head><lb/> <l>Genade zieret einen Held.</l><lb/> <l>Jch raͤume dir des Herzens Feld/</l><lb/> <l>mein bloſſer Buſem ſteht dir offen.</l><lb/> <l>Zieh ein/ und goͤnn mir nur die Lehn</l><lb/> <l>ich wil dir zu Gebote ſtehn/</l><lb/> <l>was haſtu mehr von mir zu hoffen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head><lb/> <l>Wer wird/ haſtu mich umgebracht/</l><lb/> <l>alsdenn erheben deine Macht?</l><lb/> <l>Wer wird von deinen Tahten ſingen?</l><lb/> <l>Werd’ ich noch etwas uͤbrig ſein:<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſ<supplied>o</supplied></fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0141]
Drittes Zehen.
willſtu mich denn zu Aſchen breñen?
Jch bin ohn diß entaͤdert bleich
und einem ſchwarzen Schatten gleich
von meinen Bruͤdern kaum zu kennen.
2.
Jch gebe dir die Sieges-Fahn’
und flehe dich in Demuht an/
laß deinen Diener nicht verderben.
Es gibt dir/ Amor/ ſchlechten Preiß
wenn/ der ſich nicht zu retten weiß
ſoll auff gebognen Knien ſterben.
3.
Genade zieret einen Held.
Jch raͤume dir des Herzens Feld/
mein bloſſer Buſem ſteht dir offen.
Zieh ein/ und goͤnn mir nur die Lehn
ich wil dir zu Gebote ſtehn/
was haſtu mehr von mir zu hoffen.
4.
Wer wird/ haſtu mich umgebracht/
alsdenn erheben deine Macht?
Wer wird von deinen Tahten ſingen?
Werd’ ich noch etwas uͤbrig ſein:
ſo
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |