Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
3. Gesicht/ die Götter-Gabe/so zwar unschäzbar ist/ bringt manchen zu dem Grabe/ der sich zusehr vergist in einer Schönen blikken/ was ich nicht sehen kan/ das kan mich nicht bestrikken noch sträfflich reizen an. 4. Das hören bringt offt Schrekkenund schafft Uneinigkeit. Was Mus[ik] kan erwekken währt eine kurze Zeit. Ach! manche wird bethöret/ wenn sie der Rede Tohn der Junggesellen hönet/ und kömmt in Spott und Hohn. 5. Geruch ist kaum zunennen/sein Tuhn hat schlechten Dank. Die Rosen-wind nicht kennen/ veriaget kein Gestank Ein
3. Geſicht/ die Goͤtter-Gabe/ſo zwar unſchaͤzbar iſt/ bringt manchen zu dem Grabe/ der ſich zuſehr vergiſt in einer Schoͤnen blikken/ was ich nicht ſehen kan/ das kan mich nicht beſtrikken noch ſtraͤfflich reizen an. 4. Das hoͤren bringt offt Schrekkenund ſchafft Uneinigkeit. Was Muſ[ik] kan erwekken waͤhrt eine kurze Zeit. Ach! manche wird bethoͤret/ wenn ſie der Rede Tohn der Junggeſellen hoͤnet/ und koͤmmt in Spott und Hohn. 5. Geruch iſt kaum zunennen/ſein Tuhn hat ſchlechten Dank. Die Roſen-wind nicht kennen/ veriaget kein Geſtank Ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <l><pb facs="#f0296" n="242"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Geharnſchter Venus</hi></fw><lb/> ſo ſollt ihr mir geſtehen</l><lb/> <l>daß fuͤhlen uͤberwindt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head><lb/> <l>Geſicht/ die Goͤtter-Gabe/<lb/> ſo zwar unſchaͤzbar iſt/</l><lb/> <l>bringt manchen zu dem Grabe/</l><lb/> <l>der ſich zuſehr vergiſt</l><lb/> <l>in einer Schoͤnen blikken/</l><lb/> <l>was ich nicht ſehen kan/</l><lb/> <l>das kan mich nicht beſtrikken</l><lb/> <l>noch ſtraͤfflich reizen an.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head><lb/> <l>Das hoͤren bringt offt Schrekken</l><lb/> <l>und ſchafft Uneinigkeit.</l><lb/> <l>Was Muſ<supplied>ik</supplied> kan erwekken</l><lb/> <l>waͤhrt eine kurze Zeit.</l><lb/> <l>Ach! manche wird bethoͤret/</l><lb/> <l>wenn ſie der Rede Tohn</l><lb/> <l>der Junggeſellen hoͤnet/</l><lb/> <l>und koͤmmt in Spott und Hohn.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head>5.</head><lb/> <l>Geruch iſt kaum zunennen/<lb/> ſein Tuhn hat ſchlechten Dank.</l><lb/> <l>Die Roſen-wind nicht kennen/</l><lb/> <l>veriaget kein Geſtank<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [242/0296]
Geharnſchter Venus
ſo ſollt ihr mir geſtehen
daß fuͤhlen uͤberwindt.
3.
Geſicht/ die Goͤtter-Gabe/
ſo zwar unſchaͤzbar iſt/
bringt manchen zu dem Grabe/
der ſich zuſehr vergiſt
in einer Schoͤnen blikken/
was ich nicht ſehen kan/
das kan mich nicht beſtrikken
noch ſtraͤfflich reizen an.
4.
Das hoͤren bringt offt Schrekken
und ſchafft Uneinigkeit.
Was Muſik kan erwekken
waͤhrt eine kurze Zeit.
Ach! manche wird bethoͤret/
wenn ſie der Rede Tohn
der Junggeſellen hoͤnet/
und koͤmmt in Spott und Hohn.
5.
Geruch iſt kaum zunennen/
ſein Tuhn hat ſchlechten Dank.
Die Roſen-wind nicht kennen/
veriaget kein Geſtank
Ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |