Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.Sinnreden. und stürmete viel härter an hätt' ich ihm damahls Plazz gegeben/ so möcht' ich wol vergnügter leben. Ach! daß ich mich nicht schikken kan! V. Die Nacht/ die Tühr/ die Gunst/ verborge/machte/ gabe/ mein Glükk/ mich froh/ was ich so offt verlan- get habe. Sey stille Nacht geküßt/ ihr Pforten bleibt geehrt/ und du geliebte Gunst werd' je und je ge- mehrt! VI. Von einem Kusse kahm mir alles Leiden/auß einem Kuß' entstunden mir die Freuden/ dergleichen ich mein Tage nie genoß. Die Lust erregt' ihr Lenz der roten Wangen. Es hat der Nord das Leid erst auffgefangen. So ist die Freude niemahl Leiden-bloß. VII. Jch laß' ein gutes Pfand/und mir ists unbekannt. Ach! solt' ichs einst erkennen! Mein
Sinnreden. und ſtuͤrmete viel haͤrter an haͤtt’ ich ihm damahls Plazz gegeben/ ſo moͤcht’ ich wol vergnuͤgter leben. Ach! daß ich mich nicht ſchikken kan! V. Die Nacht/ die Tuͤhr/ die Gunſt/ verborge/machte/ gabe/ mein Gluͤkk/ mich froh/ was ich ſo offt verlan- get habe. Sey ſtille Nacht gekuͤßt/ ihr Pforten bleibt geehrt/ und du geliebte Gunſt werd’ je und je ge- mehrt! VI. Von einem Kuſſe kahm mir alles Leiden/auß einem Kuß’ entſtunden mir die Freuden/ dergleichen ich mein Tage nie genoß. Die Luſt erregt’ ihr Lenz der roten Wangen. Es hat der Nord das Leid erſt auffgefangen. So iſt die Freude niemahl Leiden-bloß. VII. Jch laß’ ein gutes Pfand/und mir iſts unbekannt. Ach! ſolt’ ichs einſt erkennen! Mein
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Sinnreden.
und ſtuͤrmete viel haͤrter an
haͤtt’ ich ihm damahls Plazz gegeben/
ſo moͤcht’ ich wol vergnuͤgter leben.
Ach! daß ich mich nicht ſchikken kan!
V.
Die Nacht/ die Tuͤhr/ die Gunſt/ verborge/
machte/ gabe/
mein Gluͤkk/ mich froh/ was ich ſo offt verlan-
get habe.
Sey ſtille Nacht gekuͤßt/ ihr Pforten
bleibt geehrt/
und du geliebte Gunſt werd’ je und je ge-
mehrt!
VI.
Von einem Kuſſe kahm mir alles Leiden/
auß einem Kuß’ entſtunden mir die Freuden/
dergleichen ich mein Tage nie genoß.
Die Luſt erregt’ ihr Lenz der roten Wangen.
Es hat der Nord das Leid erſt auffgefangen.
So iſt die Freude niemahl Leiden-bloß.
VII.
Jch laß’ ein gutes Pfand/
und mir iſts unbekannt.
Ach! ſolt’ ichs einſt erkennen!
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