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Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

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Sinnreden.
XVIII.
Hastu/ Schöne/ niemals nicht gelesen/
daß die Venus nakkend sey gewesen/
als sie den Gradiv entwehret macht.
Warum greiffstu/ Kind/ denn nach der Weh-
re,
sichstu/ nu verlescht des Sieges Ehre.

Weine. Ja hättstu es vor bedacht!
XIX.
Was Amor kaum gewust/ als er zwey Herzen
zwunge/

und ihm des Bogens Krafft durch Streit
und Sieg gelunge/

ersahr' ich selbst durch ihn. Jch sag' es A-
morn an/

Nu Amor in mir wohnt/ was er mir kund
gethan.
XX.
Jch dachte bald so lang' ich von ihm ferne
bin

wil ich/ als Siegerinn wol mit dem Lorbeer
prangen
(Sprach
Sinnreden.
XVIII.
Haſtu/ Schoͤne/ niemals nicht geleſen/
daß die Venus nakkend ſey geweſen/
als ſie den Gradiv entwehret macht.
Warum greiffſtu/ Kind/ denn nach der Weh-
re,
ſichſtu/ nu verleſcht des Sieges Ehre.

Weine. Ja haͤttſtu es vor bedacht!
XIX.
Was Amor kaum gewuſt/ als er zwey Herzen
zwunge/

und ihm des Bogens Krafft durch Streit
und Sieg gelunge/

erſahr’ ich ſelbſt durch ihn. Jch ſag’ es A-
morn an/

Nu Amor in mir wohnt/ was er mir kund
gethan.
XX.
Jch dachte bald ſo lang’ ich von ihm ferne
bin

wil ich/ als Siegerinn wol mit dem Lorbeer
prangen
(Sprach
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[277/0337] Sinnreden. XVIII. Haſtu/ Schoͤne/ niemals nicht geleſen/ daß die Venus nakkend ſey geweſen/ als ſie den Gradiv entwehret macht. Warum greiffſtu/ Kind/ denn nach der Weh- re, ſichſtu/ nu verleſcht des Sieges Ehre. Weine. Ja haͤttſtu es vor bedacht! XIX. Was Amor kaum gewuſt/ als er zwey Herzen zwunge/ und ihm des Bogens Krafft durch Streit und Sieg gelunge/ erſahr’ ich ſelbſt durch ihn. Jch ſag’ es A- morn an/ Nu Amor in mir wohnt/ was er mir kund gethan. XX. Jch dachte bald ſo lang’ ich von ihm ferne bin wil ich/ als Siegerinn wol mit dem Lorbeer prangen (Sprach

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Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/337>, abgerufen am 20.05.2024.