Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
Sinnreden.

erteilst mir alle Lust/ und meine Lust-gefehrden
verhindern/ daß ich nicht der Lust kan fä-
hig werden.
XXIII.
Jch dank' es dir allein/ du Weyser von Sta-
gyr/

daß ich durch deinen Wizz zu solchem Wiz-
ze kommen/

der einen Zweiffel mir/ den du nicht weist/
benommen.

Nu wiltu klüger sein/ komm lerne was von mir.
XXIV.
Das Eyß zerbricht. Die Schönheit läst sich
sehen.

Der Amor fleucht aus Tetis Schoosse her.
Mein' erste Funk' entzündt sich auß dem
Meer'.

Jsts müglich/ auch im Wasser glüend stehen?
XXV.
Mich träumt' als Rosilis auff meine Lippen
fiele/

Jhr süsser Zukkermund gab mir so man-
chen Kuß/
die
P
Sinnreden.

erteilſt mir alle Luſt/ und meine Luſt-gefehrden
verhindern/ daß ich nicht der Luſt kan faͤ-
hig werden.
XXIII.
Jch dank’ es dir allein/ du Weyſer von Sta-
gyr/

daß ich durch deinen Wizz zu ſolchem Wiz-
ze kommen/

der einen Zweiffel mir/ den du nicht weiſt/
benommen.

Nu wiltu kluͤger ſein/ kom̃ lerne was von mir.
XXIV.
Das Eyß zerbricht. Die Schoͤnheit laͤſt ſich
ſehen.

Der Amor fleucht aus Tetis Schooſſe her.
Mein’ erſte Funk’ entzuͤndt ſich auß dem
Meer’.

Jſts muͤglich/ auch im Waſſer gluͤend ſtehen?
XXV.
Mich traͤumt’ als Roſilis auff meine Lippen
fiele/

Jhr ſuͤſſer Zukkermund gab mir ſo man-
chen Kuß/
die
P
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0339" n="279"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Sinnreden.</hi> </fw>
            </l><lb/>
            <l>erteil&#x017F;t mir alle Lu&#x017F;t/ und meine Lu&#x017F;t-gefehrden</l><lb/>
            <l>verhindern/ daß ich nicht der Lu&#x017F;t kan fa&#x0364;-<lb/><hi rendition="#et">hig werden.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> </head><lb/>
            <l>Jch dank&#x2019; es dir allein/ du Wey&#x017F;er von Sta-<lb/><hi rendition="#et">gyr/</hi></l><lb/>
            <l>daß ich durch deinen Wizz zu &#x017F;olchem Wiz-<lb/><hi rendition="#et">ze kommen/</hi></l><lb/>
            <l>der einen Zweiffel mir/ den du nicht wei&#x017F;t/<lb/><hi rendition="#et">benommen.</hi></l><lb/>
            <l>Nu wiltu klu&#x0364;ger &#x017F;ein/ kom&#x0303; lerne was von mir.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#aq">XXIV.</hi> </head><lb/>
            <l>Das Eyß zerbricht. Die Scho&#x0364;nheit la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ehen.</hi></l><lb/>
            <l>Der Amor fleucht aus Tetis Schoo&#x017F;&#x017F;e her.</l><lb/>
            <l>Mein&#x2019; er&#x017F;te Funk&#x2019; entzu&#x0364;ndt &#x017F;ich auß dem<lb/><hi rendition="#et">Meer&#x2019;.</hi></l><lb/>
            <l>J&#x017F;ts mu&#x0364;glich/ auch im Wa&#x017F;&#x017F;er glu&#x0364;end &#x017F;tehen?</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#aq">XXV.</hi> </head><lb/>
            <l>Mich tra&#x0364;umt&#x2019; als Ro&#x017F;ilis auff meine Lippen<lb/><hi rendition="#et">fiele/</hi></l><lb/>
            <l>Jhr &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Zukkermund gab mir &#x017F;o man-<lb/><hi rendition="#et">chen Kuß/</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P</fw><fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0339] Sinnreden. erteilſt mir alle Luſt/ und meine Luſt-gefehrden verhindern/ daß ich nicht der Luſt kan faͤ- hig werden. XXIII. Jch dank’ es dir allein/ du Weyſer von Sta- gyr/ daß ich durch deinen Wizz zu ſolchem Wiz- ze kommen/ der einen Zweiffel mir/ den du nicht weiſt/ benommen. Nu wiltu kluͤger ſein/ kom̃ lerne was von mir. XXIV. Das Eyß zerbricht. Die Schoͤnheit laͤſt ſich ſehen. Der Amor fleucht aus Tetis Schooſſe her. Mein’ erſte Funk’ entzuͤndt ſich auß dem Meer’. Jſts muͤglich/ auch im Waſſer gluͤend ſtehen? XXV. Mich traͤumt’ als Roſilis auff meine Lippen fiele/ Jhr ſuͤſſer Zukkermund gab mir ſo man- chen Kuß/ die P

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/339
Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/339>, abgerufen am 24.11.2024.