das Fränckische Reich, ein Theil von Deutsch- land, und Duisburg die Königl. Residentz ge- wesen, auch das cap. 34. Decretat. Gregor. Tit. de Elect. den vorhero angezogenen Text, deutlich genug erkläret, indem Innocentius III. dem Duci Caringiae folgende Worte zu- schreibet: quod Romanum imperium in persona magnifici Caroli a Graecis in Ger- manos translatum fuerit. Ja daß Carolus ein Deutscher, und von Jngelheim, dem zwey Meilen von Mayntz liegendem Orte gebürtig gewesen, beweiset Lupoldus de Bebenburg Bischoff zu Bamberg, in seinem Tractat de Jurib. Regn. & Imperii Romanor. c. 3. & 4., zugeschweigen, daß in der Person Ottonis I. welcher ein Sachse, und also ausser dem mindersten Zweifel ein Deutscher gewesen, die Kayser-Würde abermahl auf die Deut- schen continuiret, und bißhero bey selbigen wieder alle Frantzösische machinationes er- halten worden.
2. Krafft dieser Dignität, daß sie Häupter der vierdten Universal-Monarchie sind, hat sich nicht nur Kayser Antoninus, wie leg. 9. ff. leg. Rhod. zuersehen, Mundi Dominum genen- net, sondern es haben auch die so genenten Ul- tra-montani, oder Jtalienische Icti, schon von den Zeiten des Käysers Lotharii an, ih- nen diesen Titul attribuiret, und Bartholus
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Europaͤiſches
das Fraͤnckiſche Reich, ein Theil von Deutſch- land, und Duisburg die Koͤnigl. Reſidentz ge- weſen, auch das cap. 34. Decretat. Gregor. Tit. de Elect. den vorhero angezogenen Text, deutlich genug erklaͤret, indem Innocentius III. dem Duci Caringiæ folgende Worte zu- ſchreibet: quod Romanum imperium in perſona magnifici Caroli a Græcis in Ger- manos translatum fuerit. Ja daß Carolus ein Deutſcher, und von Jngelheim, dem zwey Meilen von Mayntz liegendem Orte gebuͤrtig geweſen, beweiſet Lupoldus de Bebenburg Biſchoff zu Bamberg, in ſeinem Tractat de Jurib. Regn. & Imperii Romanor. c. 3. & 4., zugeſchweigen, daß in der Perſon Ottonis I. welcher ein Sachſe, und alſo auſſer dem minderſten Zweifel ein Deutſcher geweſen, die Kayſer-Wuͤrde abermahl auf die Deut- ſchen continuiret, und bißhero bey ſelbigen wieder alle Frantzoͤſiſche machinationes er- halten worden.
2. Krafft dieſer Dignitaͤt, daß ſie Haͤupter der vierdten Univerſal-Monarchie ſind, hat ſich nicht nur Kayſer Antoninus, wie leg. 9. ff. leg. Rhod. zuerſehen, Mundi Dominum genen- net, ſondern es haben auch die ſo genenten Ul- tra-montani, oder Jtalieniſche Icti, ſchon von den Zeiten des Kaͤyſers Lotharii an, ih- nen dieſen Titul attribuiret, und Bartholus
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Europaͤiſches
das Fraͤnckiſche Reich, ein Theil von Deutſch-
land, und Duisburg die Koͤnigl. Reſidentz ge-
weſen, auch das cap. 34. Decretat. Gregor.
Tit. de Elect. den vorhero angezogenen Text,
deutlich genug erklaͤret, indem Innocentius
III. dem Duci Caringiæ folgende Worte zu-
ſchreibet: quod Romanum imperium in
perſona magnifici Caroli a Græcis in Ger-
manos translatum fuerit. Ja daß Carolus
ein Deutſcher, und von Jngelheim, dem zwey
Meilen von Mayntz liegendem Orte gebuͤrtig
geweſen, beweiſet Lupoldus de Bebenburg
Biſchoff zu Bamberg, in ſeinem Tractat de
Jurib. Regn. & Imperii Romanor. c. 3. &
4., zugeſchweigen, daß in der Perſon Ottonis
I. welcher ein Sachſe, und alſo auſſer dem
minderſten Zweifel ein Deutſcher geweſen,
die Kayſer-Wuͤrde abermahl auf die Deut-
ſchen continuiret, und bißhero bey ſelbigen
wieder alle Frantzoͤſiſche machinationes er-
halten worden.
2. Krafft dieſer Dignitaͤt, daß ſie Haͤupter der
vierdten Univerſal-Monarchie ſind, hat ſich
nicht nur Kayſer Antoninus, wie leg. 9. ff. leg.
Rhod. zuerſehen, Mundi Dominum genen-
net, ſondern es haben auch die ſo genenten Ul-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/102>, abgerufen am 22.11.2024.
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