gehen, und sehen in welchem man ungefehr den Terminum a quo finden möchte. Der er- ste Periodus der Könige von Engelland oder Brittannien ist
1. Der Brittannische, auf welchen
2. der Römische gefolget, nachdem Julius Cae- sar sich dieses Reiches guten Theils bemäch- tiget, und sich die Englischen Könige tributar gemacht, da die Römer durch vier Secula bis auf die Zeiten Valentiniani III. Herren über einen grossen Theil dieses Landes ge- wesen. Wie dann der Käyser Adrianus und Severus ein Denckmahl, wie weit sich ihre Herrschafft darinnen erstrecket, durch die von Carlile biß Nevvcastle vom Hiber- nischen biß Deutschen Meere aufgeführete, nun aber zerfallene Mauer, (die doch einige Geographi in ihren Carten noch bemer- cken,) hinterlassen. Nach Abzug der Rö- mer wehleten sich die Britten oder Engellän- der wieder einen König aus ihrer Nation, Nahmens Vortigernum, weil aber die Scoti (Schotten) und Picti (welche einige für die an den Grentzen Engellands wohnen- de Schotten, andere aber für Jrrländer hal- ten,) in Engelland einfielen, selbiges verhee- reten, und ihnen Vortigerius zu widerstehen nicht capabel war, ruffte er die Angeln, eine Sächsische Nation, so umb und in Hol-
stein
B
Hoff-Ceremoniel.
gehen, und ſehen in welchem man ungefehr den Terminum a quo finden moͤchte. Der er- ſte Periodus der Koͤnige von Engelland oder Brittannien iſt
1. Der Brittanniſche, auf welchen
2. der Roͤmiſche gefolget, nachdem Julius Cæ- ſar ſich dieſes Reiches guten Theils bemaͤch- tiget, und ſich die Engliſchen Koͤnige tributar gemacht, da die Roͤmer durch vier Secula bis auf die Zeiten Valentiniani III. Herren uͤber einen groſſen Theil dieſes Landes ge- weſen. Wie dann der Kaͤyſer Adrianus und Severus ein Denckmahl, wie weit ſich ihre Herrſchafft darinnen erſtrecket, durch die von Carlile biß Nevvcaſtle vom Hiber- niſchen biß Deutſchen Meere aufgefuͤhrete, nun aber zerfallene Mauer, (die doch einige Geographi in ihren Carten noch bemer- cken,) hinterlaſſen. Nach Abzug der Roͤ- mer wehleten ſich die Britten oder Engellaͤn- der wieder einen Koͤnig aus ihrer Nation, Nahmens Vortigernum, weil aber die Scoti (Schotten) und Picti (welche einige fuͤr die an den Grentzen Engellands wohnen- de Schotten, andere aber fuͤr Jrrlaͤnder hal- ten,) in Engelland einfielen, ſelbiges verhee- reten, und ihnen Vortigerius zu widerſtehen nicht capabel war, ruffte er die Angeln, eine Saͤchſiſche Nation, ſo umb und in Hol-
ſtein
B
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><list><item><pbfacs="#f0045"n="17"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Hoff-<hirendition="#aq">Ceremoniel.</hi></hi></fw><lb/>
gehen, und ſehen in welchem man ungefehr<lb/>
den <hirendition="#aq">Terminum a quo</hi> finden moͤchte. Der er-<lb/>ſte <hirendition="#aq">Periodus</hi> der Koͤnige von Engelland oder<lb/>
Brittannien iſt<lb/><list><item>1. Der Brittanniſche, auf welchen</item><lb/><item>2. der Roͤmiſche gefolget, nachdem <hirendition="#aq">Julius Cæ-<lb/>ſar</hi>ſich dieſes Reiches guten Theils bemaͤch-<lb/>
tiget, und ſich die Engliſchen Koͤnige <hirendition="#aq">tributar</hi><lb/>
gemacht, da die Roͤmer durch vier <hirendition="#aq">Secula</hi><lb/>
bis auf die Zeiten <hirendition="#aq">Valentiniani III.</hi> Herren<lb/>
uͤber einen groſſen Theil dieſes Landes ge-<lb/>
weſen. Wie dann der Kaͤyſer <hirendition="#aq">Adrianus</hi><lb/>
und <hirendition="#aq">Severus</hi> ein Denckmahl, wie weit ſich<lb/>
ihre Herrſchafft darinnen erſtrecket, durch<lb/>
die von <hirendition="#aq">Carlile</hi> biß <hirendition="#aq">Nevvcaſtle</hi> vom <hirendition="#aq">Hiber-<lb/>
ni</hi>ſchen biß Deutſchen Meere aufgefuͤhrete,<lb/>
nun aber zerfallene Mauer, (die doch einige<lb/><hirendition="#aq">Geographi</hi> in ihren <hirendition="#aq">Cart</hi>en noch bemer-<lb/>
cken,) hinterlaſſen. Nach Abzug der Roͤ-<lb/>
mer wehleten ſich die Britten oder Engellaͤn-<lb/>
der wieder einen Koͤnig aus ihrer <hirendition="#aq">Nation,</hi><lb/>
Nahmens <hirendition="#aq">Vortigernum,</hi> weil aber die<lb/><hirendition="#aq">Scoti</hi> (Schotten) und <hirendition="#aq">Picti</hi> (welche einige<lb/>
fuͤr die an den Grentzen Engellands wohnen-<lb/>
de Schotten, andere aber fuͤr Jrrlaͤnder hal-<lb/>
ten,) in Engelland einfielen, ſelbiges verhee-<lb/>
reten, und ihnen <hirendition="#aq">Vortigerius</hi> zu widerſtehen<lb/>
nicht <hirendition="#aq">capabel</hi> war, ruffte er die <hirendition="#aq">Angel</hi>n,<lb/>
eine Saͤchſiſche <hirendition="#aq">Nation,</hi>ſo umb und in Hol-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">B</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſtein</fw><lb/></item></list></item></list></div></div></div></body></text></TEI>
[17/0045]
Hoff-Ceremoniel.
gehen, und ſehen in welchem man ungefehr
den Terminum a quo finden moͤchte. Der er-
ſte Periodus der Koͤnige von Engelland oder
Brittannien iſt
1. Der Brittanniſche, auf welchen
2. der Roͤmiſche gefolget, nachdem Julius Cæ-
ſar ſich dieſes Reiches guten Theils bemaͤch-
tiget, und ſich die Engliſchen Koͤnige tributar
gemacht, da die Roͤmer durch vier Secula
bis auf die Zeiten Valentiniani III. Herren
uͤber einen groſſen Theil dieſes Landes ge-
weſen. Wie dann der Kaͤyſer Adrianus
und Severus ein Denckmahl, wie weit ſich
ihre Herrſchafft darinnen erſtrecket, durch
die von Carlile biß Nevvcaſtle vom Hiber-
niſchen biß Deutſchen Meere aufgefuͤhrete,
nun aber zerfallene Mauer, (die doch einige
Geographi in ihren Carten noch bemer-
cken,) hinterlaſſen. Nach Abzug der Roͤ-
mer wehleten ſich die Britten oder Engellaͤn-
der wieder einen Koͤnig aus ihrer Nation,
Nahmens Vortigernum, weil aber die
Scoti (Schotten) und Picti (welche einige
fuͤr die an den Grentzen Engellands wohnen-
de Schotten, andere aber fuͤr Jrrlaͤnder hal-
ten,) in Engelland einfielen, ſelbiges verhee-
reten, und ihnen Vortigerius zu widerſtehen
nicht capabel war, ruffte er die Angeln,
eine Saͤchſiſche Nation, ſo umb und in Hol-
ſtein
B
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/45>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.