Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.Europäisches so kunte oder solte es nun, mit Ablegung dieser Vi-siten nicht anders gehen, als daß diese zwey hoch- gemeldete Kayserl. Gesandten, ihre Besuchung zuerst bey den 3. Frantzösischen; Hingegen die 3. Frantzösischen Ambassadeurs wiederumb zu- erst, bey dem dritten Kayserl. Ambassadeur Hn. Baron von Seillern, weil er später als die Frantzo- sen ankommen war, die ihrige ablegeten. Auf eben diesen Fuß, hätte Don Quiros als erst an- kommener im Haag, den Frantzösischen Gesand- ten, weil sie später in Delph arriviret, zuerst: hin- wiederumb die gemeldten 3. Frantzösischen Ple- nipotentiarii, dem zweyten Spanischen Mini- ster Comte de Tirimont, welcher später als sie ankommen war, wiederumb die Visite zuerst ab- statten sollen; welche erstere reciproque Visiten- Abstattung, weil sie viel disputirens verursachen kunte, schwer einzurichten, und noch gar viel Deli- beration darüber zu nehmen war. Jedoch den fol- genden 30. Junii, accommodireten sich die zwey ersten Kayserl. Herren Gesandten der Gewohn- heit des Ceremoniels, und gaben den Frantzösischen dreyen zu Delph, die erstere Visite. Jn eben dieser sechzehenden Conferentz, erschiene der Herr von Danckelmann; alleine es wolte ihm kein eini- ger der Alliirten Minister, dergleichen Tracta- men[t], [als] selbige seinem Herrn Collegen und Premie[r-]Gesandten von Brandenburg, Herr B. von Smettau thaten, zugestehen, vorschützende: daß
Europaͤiſches ſo kunte oder ſolte es nun, mit Ablegung dieſer Vi-ſiten nicht anders gehen, als daß dieſe zwey hoch- gemeldete Kayſerl. Geſandten, ihre Beſuchung zuerſt bey den 3. Frantzoͤſiſchen; Hingegen die 3. Frantzoͤſiſchen Ambaſſadeurs wiederumb zu- erſt, bey dem dritten Kayſerl. Ambaſſadeur Hn. Baron von Seillern, weil er ſpaͤter als die Frantzo- ſen ankommen war, die ihrige ablegeten. Auf eben dieſen Fuß, haͤtte Don Quiros als erſt an- kommener im Haag, den Frantzoͤſiſchen Geſand- ten, weil ſie ſpaͤter in Delph arriviret, zuerſt: hin- wiederumb die gemeldten 3. Frantzoͤſiſchen Ple- nipotentiarii, dem zweyten Spaniſchen Mini- ſter Comte de Tirimont, welcher ſpaͤter als ſie ankommen war, wiederumb die Viſite zuerſt ab- ſtatten ſollen; welche erſtere reciproque Viſiten- Abſtattung, weil ſie viel diſputirens verurſachen kunte, ſchwer einzurichten, und noch gar viel Deli- beration daruͤber zu nehmen war. Jedoch den fol- genden 30. Junii, accommodireten ſich die zwey erſten Kayſerl. Herren Geſandten der Gewohn- heit des Ceremoniels, und gaben den Frantzoͤſiſchen dreyen zu Delph, die erſtere Viſite. Jn eben dieſer ſechzehenden Conferentz, erſchiene der Herr von Danckelmann; alleine es wolte ihm kein eini- ger der Alliirten Miniſter, dergleichen Tracta- men[t], [als] ſelbige ſeinem Herrn Collegen und Premie[r-]Geſandten von Brandenburg, Herr B. von Smettau thaten, zugeſtehen, vorſchuͤtzende: daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0670" n="642"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europaͤiſches</hi></fw><lb/> ſo kunte oder ſolte es nun, mit Ablegung dieſer Vi-<lb/> ſiten nicht anders gehen, als daß dieſe zwey hoch-<lb/> gemeldete Kayſerl. Geſandten, ihre Beſuchung<lb/> zuerſt bey den 3. Frantzoͤſiſchen; Hingegen die<lb/> 3. Frantzoͤſiſchen <hi rendition="#aq">Ambaſſadeurs</hi> wiederumb zu-<lb/> erſt, bey dem dritten Kayſerl. <hi rendition="#aq">Ambaſſadeur</hi> Hn.<lb/><hi rendition="#aq">Baron</hi> von Seillern, weil er ſpaͤter als die Frantzo-<lb/> ſen ankommen war, die ihrige ablegeten. Auf<lb/> eben dieſen Fuß, haͤtte <hi rendition="#aq">Don Quiros</hi> als erſt an-<lb/> kommener im Haag, den Frantzoͤſiſchen Geſand-<lb/> ten, weil ſie ſpaͤter in Delph <hi rendition="#aq">arrivi</hi>ret, zuerſt: hin-<lb/> wiederumb die gemeldten 3. Frantzoͤſiſchen <hi rendition="#aq">Ple-<lb/> nipotentiarii,</hi> dem zweyten Spaniſchen Mini-<lb/> ſter <hi rendition="#aq">Comte de Tirimont,</hi> welcher ſpaͤter als ſie<lb/> ankommen war, wiederumb die Viſite zuerſt ab-<lb/> ſtatten ſollen; welche erſtere <hi rendition="#aq">reciproque</hi> Viſiten-<lb/> Abſtattung, weil ſie viel <hi rendition="#aq">diſputi</hi>rens verurſachen<lb/> kunte, ſchwer einzurichten, und noch gar viel <hi rendition="#aq">Deli-<lb/> berati</hi>on daruͤber zu nehmen war. Jedoch den fol-<lb/> genden 30. Junii, <hi rendition="#aq">accommodi</hi>reten ſich die zwey<lb/> erſten Kayſerl. Herren Geſandten der Gewohn-<lb/> heit des Ceremoniels, und gaben den Frantzoͤſiſchen<lb/> dreyen zu Delph, die erſtere Viſite. Jn eben<lb/> dieſer ſechzehenden <hi rendition="#aq">Conferen</hi>tz, erſchiene der Herr<lb/> von Danckelmann; alleine es wolte ihm kein eini-<lb/> ger der Alliirten Miniſter, dergleichen <hi rendition="#aq">Tracta-<lb/> men<supplied>t</supplied>,</hi> <supplied>als</supplied> ſelbige ſeinem Herrn <hi rendition="#aq">Colleg</hi>en und<lb/><hi rendition="#aq">Premie<supplied>r-</supplied></hi>Geſandten von Brandenburg, Herr <hi rendition="#aq">B.</hi><lb/> von <hi rendition="#aq">Smettau</hi> thaten, zugeſtehen, vorſchuͤtzende:<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [642/0670]
Europaͤiſches
ſo kunte oder ſolte es nun, mit Ablegung dieſer Vi-
ſiten nicht anders gehen, als daß dieſe zwey hoch-
gemeldete Kayſerl. Geſandten, ihre Beſuchung
zuerſt bey den 3. Frantzoͤſiſchen; Hingegen die
3. Frantzoͤſiſchen Ambaſſadeurs wiederumb zu-
erſt, bey dem dritten Kayſerl. Ambaſſadeur Hn.
Baron von Seillern, weil er ſpaͤter als die Frantzo-
ſen ankommen war, die ihrige ablegeten. Auf
eben dieſen Fuß, haͤtte Don Quiros als erſt an-
kommener im Haag, den Frantzoͤſiſchen Geſand-
ten, weil ſie ſpaͤter in Delph arriviret, zuerſt: hin-
wiederumb die gemeldten 3. Frantzoͤſiſchen Ple-
nipotentiarii, dem zweyten Spaniſchen Mini-
ſter Comte de Tirimont, welcher ſpaͤter als ſie
ankommen war, wiederumb die Viſite zuerſt ab-
ſtatten ſollen; welche erſtere reciproque Viſiten-
Abſtattung, weil ſie viel diſputirens verurſachen
kunte, ſchwer einzurichten, und noch gar viel Deli-
beration daruͤber zu nehmen war. Jedoch den fol-
genden 30. Junii, accommodireten ſich die zwey
erſten Kayſerl. Herren Geſandten der Gewohn-
heit des Ceremoniels, und gaben den Frantzoͤſiſchen
dreyen zu Delph, die erſtere Viſite. Jn eben
dieſer ſechzehenden Conferentz, erſchiene der Herr
von Danckelmann; alleine es wolte ihm kein eini-
ger der Alliirten Miniſter, dergleichen Tracta-
ment, als ſelbige ſeinem Herrn Collegen und
Premier-Geſandten von Brandenburg, Herr B.
von Smettau thaten, zugeſtehen, vorſchuͤtzende:
daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |