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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Das waren die einzigen Worte, die er über das
Wetter gesprochen hatte. Ich veranlaßte ihn auch
nicht zu mehreren.

Wir gingen von diesem Feldersize, auf dem wir
nun schon eine Weile gesessen waren, nicht mehr wei¬
ter von dem Hause weg, sondern, nachdem wir uns
erhoben hatten, schlug mein Begleiter wieder den
Rückweg ein.

Wir gingen auf demselben Wege zurück, auf dem
wir gekommen waren.

Die Donner erschallten nun sogar lauter, und ver¬
kündeten sich bald an dieser Stelle des Himmels bald
an jener.

Als wir wieder in den Garten eingetreten waren,
als mein Begleiter das Pförtchen hinter sich geschlossen
hatte, und als wir von dem großen Kirschbaume
bereits abwärts gingen, sagte er zu mir: "Erlaubt,
daß ich nach dem Knaben rufe, und ihm etwas be¬
fehle."

Ich stimmte sogleich zu, und er rief gegen eine
Stelle des Gebüsches: "Gustav!"

Der Knabe, den ich im Heraufgehen gesehen hatte,
kam fast an der nehmlichen Stelle des Gartens zum
Vorscheine, an welcher er früher herausgetreten war.

Das waren die einzigen Worte, die er über das
Wetter geſprochen hatte. Ich veranlaßte ihn auch
nicht zu mehreren.

Wir gingen von dieſem Felderſize, auf dem wir
nun ſchon eine Weile geſeſſen waren, nicht mehr wei¬
ter von dem Hauſe weg, ſondern, nachdem wir uns
erhoben hatten, ſchlug mein Begleiter wieder den
Rückweg ein.

Wir gingen auf demſelben Wege zurück, auf dem
wir gekommen waren.

Die Donner erſchallten nun ſogar lauter, und ver¬
kündeten ſich bald an dieſer Stelle des Himmels bald
an jener.

Als wir wieder in den Garten eingetreten waren,
als mein Begleiter das Pförtchen hinter ſich geſchloſſen
hatte, und als wir von dem großen Kirſchbaume
bereits abwärts gingen, ſagte er zu mir: „Erlaubt,
daß ich nach dem Knaben rufe, und ihm etwas be¬
fehle.“

Ich ſtimmte ſogleich zu, und er rief gegen eine
Stelle des Gebüſches: „Guſtav!“

Der Knabe, den ich im Heraufgehen geſehen hatte,
kam faſt an der nehmlichen Stelle des Gartens zum
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[107/0121] Das waren die einzigen Worte, die er über das Wetter geſprochen hatte. Ich veranlaßte ihn auch nicht zu mehreren. Wir gingen von dieſem Felderſize, auf dem wir nun ſchon eine Weile geſeſſen waren, nicht mehr wei¬ ter von dem Hauſe weg, ſondern, nachdem wir uns erhoben hatten, ſchlug mein Begleiter wieder den Rückweg ein. Wir gingen auf demſelben Wege zurück, auf dem wir gekommen waren. Die Donner erſchallten nun ſogar lauter, und ver¬ kündeten ſich bald an dieſer Stelle des Himmels bald an jener. Als wir wieder in den Garten eingetreten waren, als mein Begleiter das Pförtchen hinter ſich geſchloſſen hatte, und als wir von dem großen Kirſchbaume bereits abwärts gingen, ſagte er zu mir: „Erlaubt, daß ich nach dem Knaben rufe, und ihm etwas be¬ fehle.“ Ich ſtimmte ſogleich zu, und er rief gegen eine Stelle des Gebüſches: „Guſtav!“ Der Knabe, den ich im Heraufgehen geſehen hatte, kam faſt an der nehmlichen Stelle des Gartens zum Vorſcheine, an welcher er früher herausgetreten war.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/121>, abgerufen am 13.05.2024.