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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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nes Vergangenes, das sich in menschlichen Wandlun¬
gen und in Wandlungen von Naturdingen in eine
Unendlichkeit zurückzieht."

Ich antwortete nichts auf diese Rede, und wir
schwiegen eine Weile.

Endlich sagte er wieder: "Ihr bleibt noch heute
nachmittag und in der Nacht bei uns?"

"Nach dem, wie ich hier aufgenommen worden
bin," antwortete ich, "ist es ein angenehmes Gefühl,
noch den Tag und die Nacht hier zubringen zu dürfen."

"So ist es gut," erwiederte er, "ihr müßt aber
auch erlauben, daß ich euch einen Theil des Vormit¬
tags allein lasse, weil die Stunde naht, in der ich zu
Gustav gehen, und ihm in seinem Lernen beistehen
muß."

"Thut euch nur keinen Zwang an," entgeg¬
nete ich.

"So werde ich euch verlassen," antwortete er,
"geht indessen ein wenig in dem Garten herum, oder
seht das Feld an, oder besucht das Haus."

"Ich wünsche für den Augenblick noch eine Weile
unter diesem Baume sizen bleiben zu dürfen," erwie¬
derte ich.

"Thut, wie es euch gefällt," antwortete er, "nur

nes Vergangenes, das ſich in menſchlichen Wandlun¬
gen und in Wandlungen von Naturdingen in eine
Unendlichkeit zurückzieht.“

Ich antwortete nichts auf dieſe Rede, und wir
ſchwiegen eine Weile.

Endlich ſagte er wieder: „Ihr bleibt noch heute
nachmittag und in der Nacht bei uns?“

„Nach dem, wie ich hier aufgenommen worden
bin,“ antwortete ich, „iſt es ein angenehmes Gefühl,
noch den Tag und die Nacht hier zubringen zu dürfen.“

„So iſt es gut,“ erwiederte er, „ihr müßt aber
auch erlauben, daß ich euch einen Theil des Vormit¬
tags allein laſſe, weil die Stunde naht, in der ich zu
Guſtav gehen, und ihm in ſeinem Lernen beiſtehen
muß.“

„Thut euch nur keinen Zwang an,“ entgeg¬
nete ich.

„So werde ich euch verlaſſen,“ antwortete er,
„geht indeſſen ein wenig in dem Garten herum, oder
ſeht das Feld an, oder beſucht das Haus.“

„Ich wünſche für den Augenblick noch eine Weile
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derte ich.

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[194/0208] nes Vergangenes, das ſich in menſchlichen Wandlun¬ gen und in Wandlungen von Naturdingen in eine Unendlichkeit zurückzieht.“ Ich antwortete nichts auf dieſe Rede, und wir ſchwiegen eine Weile. Endlich ſagte er wieder: „Ihr bleibt noch heute nachmittag und in der Nacht bei uns?“ „Nach dem, wie ich hier aufgenommen worden bin,“ antwortete ich, „iſt es ein angenehmes Gefühl, noch den Tag und die Nacht hier zubringen zu dürfen.“ „So iſt es gut,“ erwiederte er, „ihr müßt aber auch erlauben, daß ich euch einen Theil des Vormit¬ tags allein laſſe, weil die Stunde naht, in der ich zu Guſtav gehen, und ihm in ſeinem Lernen beiſtehen muß.“ „Thut euch nur keinen Zwang an,“ entgeg¬ nete ich. „So werde ich euch verlaſſen,“ antwortete er, „geht indeſſen ein wenig in dem Garten herum, oder ſeht das Feld an, oder beſucht das Haus.“ „Ich wünſche für den Augenblick noch eine Weile unter dieſem Baume ſizen bleiben zu dürfen,“ erwie¬ derte ich. „Thut, wie es euch gefällt,“ antwortete er, „nur

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/208>, abgerufen am 25.11.2024.