Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.6. Der Besuch. Ich blieb ziemlich lange in meinem neuen Aufent¬ Im späten Herbste kehrte ich zu den Meinigen zu¬ 6. Der Beſuch. Ich blieb ziemlich lange in meinem neuen Aufent¬ Im ſpäten Herbſte kehrte ich zu den Meinigen zu¬ <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0290" n="[276]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">6.<lb/> Der Beſuch.</hi><lb/> </head> <p>Ich blieb ziemlich lange in meinem neuen Aufent¬<lb/> haltsorte. Es entwickelte ſich aus den Arbeiten ein<lb/> Weiteres und Neues, und hielt mich feſt. Ich drang<lb/> ſpäter noch tiefer in das Gebirgsthal ein, und begann<lb/> Dinge, die ich mir für dieſen Sommer gar nicht ein¬<lb/> mal vorgenommen hatte.</p><lb/> <p>Im ſpäten Herbſte kehrte ich zu den Meinigen zu¬<lb/> rück. Es erging mir auf dieſer Reiſe, wie es mir auf<lb/> jeder Heimreiſe ergangen war. Als ich das Gebirge<lb/> verließ, waren die Bergahornblätter und die der Bir¬<lb/> ken und Eſchen nicht nur ſchon längſt abgefallen, ſon¬<lb/> dern ſie hatten auch bereits ihre ſchöne gelbe Farbe<lb/> verloren, und waren ſchmuzig ſchwarz geworden, was<lb/> nicht mehr auf die Kinder der Zweige erinnerte, die<lb/> ſie im Sommer geweſen waren, ſondern auf die be¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[276]/0290]
6.
Der Beſuch.
Ich blieb ziemlich lange in meinem neuen Aufent¬
haltsorte. Es entwickelte ſich aus den Arbeiten ein
Weiteres und Neues, und hielt mich feſt. Ich drang
ſpäter noch tiefer in das Gebirgsthal ein, und begann
Dinge, die ich mir für dieſen Sommer gar nicht ein¬
mal vorgenommen hatte.
Im ſpäten Herbſte kehrte ich zu den Meinigen zu¬
rück. Es erging mir auf dieſer Reiſe, wie es mir auf
jeder Heimreiſe ergangen war. Als ich das Gebirge
verließ, waren die Bergahornblätter und die der Bir¬
ken und Eſchen nicht nur ſchon längſt abgefallen, ſon¬
dern ſie hatten auch bereits ihre ſchöne gelbe Farbe
verloren, und waren ſchmuzig ſchwarz geworden, was
nicht mehr auf die Kinder der Zweige erinnerte, die
ſie im Sommer geweſen waren, ſondern auf die be¬
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