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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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zählte mir auch, daß Mathilde und Natalie noch lange
in dem Asperhofe zu bleiben gedächten. Da, wie ich
wußte, ihr Besuch in dem vorigen Sommer im Ro¬
senhause viel kürzer gewesen war, so verfiel ich auf den
Gedanken, ob sie nicht etwa gerade darum heuer län¬
ger in demselben verweilten, um mir Muße zu mei¬
nen Arbeiten in dem Sternenhofe zu geben. Ob es
nun so sei oder nicht, wußte ich nicht, es konnte aber
so sein, und darum beschloß ich, mein Malen abzu¬
kürzen. Endlich mußte ich doch einmal schließen, da
ich doch nicht alle Gegenstände abbilden konnte. Ich
sagte Eustach die Zeit, in der ich fertig sein würde.
Er blieb zwei Tage in dem Schlosse, vermaß man¬
ches, untersuchte einiges in manchen Zimmern, und
kehrte dann wieder in das Rosenhaus zurück.

Ehe ich ganz fertig war, kamen alle vom Asper¬
hofe herüber, und blieben einige Tage. Auch Eustach
kam wieder mit. Ich legte vor, was ich gemacht hatte,
und es geschah das Nehmliche, was in dem Rosen¬
hause geschehen war. Man billigte im Allgemeinen
die Arbeit, und stellte hie und da etwas aus, was zu
verbessern wäre. Ich hatte schon zu der Abbildung
der Geräthe im Asperhofe Öhlfarben angewendet, weil
ich in Behandlung derselben nach und nach eine größere

zählte mir auch, daß Mathilde und Natalie noch lange
in dem Asperhofe zu bleiben gedächten. Da, wie ich
wußte, ihr Beſuch in dem vorigen Sommer im Ro¬
ſenhauſe viel kürzer geweſen war, ſo verfiel ich auf den
Gedanken, ob ſie nicht etwa gerade darum heuer län¬
ger in demſelben verweilten, um mir Muße zu mei¬
nen Arbeiten in dem Sternenhofe zu geben. Ob es
nun ſo ſei oder nicht, wußte ich nicht, es konnte aber
ſo ſein, und darum beſchloß ich, mein Malen abzu¬
kürzen. Endlich mußte ich doch einmal ſchließen, da
ich doch nicht alle Gegenſtände abbilden konnte. Ich
ſagte Euſtach die Zeit, in der ich fertig ſein würde.
Er blieb zwei Tage in dem Schloſſe, vermaß man¬
ches, unterſuchte einiges in manchen Zimmern, und
kehrte dann wieder in das Roſenhaus zurück.

Ehe ich ganz fertig war, kamen alle vom Asper¬
hofe herüber, und blieben einige Tage. Auch Euſtach
kam wieder mit. Ich legte vor, was ich gemacht hatte,
und es geſchah das Nehmliche, was in dem Roſen¬
hauſe geſchehen war. Man billigte im Allgemeinen
die Arbeit, und ſtellte hie und da etwas aus, was zu
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[29/0043] zählte mir auch, daß Mathilde und Natalie noch lange in dem Asperhofe zu bleiben gedächten. Da, wie ich wußte, ihr Beſuch in dem vorigen Sommer im Ro¬ ſenhauſe viel kürzer geweſen war, ſo verfiel ich auf den Gedanken, ob ſie nicht etwa gerade darum heuer län¬ ger in demſelben verweilten, um mir Muße zu mei¬ nen Arbeiten in dem Sternenhofe zu geben. Ob es nun ſo ſei oder nicht, wußte ich nicht, es konnte aber ſo ſein, und darum beſchloß ich, mein Malen abzu¬ kürzen. Endlich mußte ich doch einmal ſchließen, da ich doch nicht alle Gegenſtände abbilden konnte. Ich ſagte Euſtach die Zeit, in der ich fertig ſein würde. Er blieb zwei Tage in dem Schloſſe, vermaß man¬ ches, unterſuchte einiges in manchen Zimmern, und kehrte dann wieder in das Roſenhaus zurück. Ehe ich ganz fertig war, kamen alle vom Asper¬ hofe herüber, und blieben einige Tage. Auch Euſtach kam wieder mit. Ich legte vor, was ich gemacht hatte, und es geſchah das Nehmliche, was in dem Roſen¬ hauſe geſchehen war. Man billigte im Allgemeinen die Arbeit, und ſtellte hie und da etwas aus, was zu verbeſſern wäre. Ich hatte ſchon zu der Abbildung der Geräthe im Asperhofe Öhlfarben angewendet, weil ich in Behandlung derſelben nach und nach eine größere

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/43>, abgerufen am 21.11.2024.