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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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werde, daß Klotildens Gesundheit keinen Schaden
leide.

Wir fingen wirklich am andern Tage an, die
Dinge zu bereden, welche Klotilde zur Reise brauche.
Sie ging rüstig an die Anschaffung. Ich entwarf ein
Verzeichniß der Nothwendigkeiten, welches ich nach
und nach ergänzte. Als einige Zeit verflossen war,
glaubte ich es so vervollständigt zu haben, daß nun
nicht leicht mehr etwas Wesentliches vergessen wer¬
den konnte.

Indessen rückte auch der Tag heran, an welchem
ich mit dem Vater abreisen sollte.

Am frühen Morgen desselben sezten wir uns in
den leichten Reisewagen, dessen sich der Vater immer
bedient hatte, wenn er größere Entfernungen zurück¬
legen mußte. Jezt war er lange nicht mehr aus dem
Wagenbehältniß gekommen. Auf Anordnung der
Mutter wurde er einige Tage vorher von Sachkundi¬
gen genau untersucht, ob er nicht heimliche Gebrechen
habe, welche uns in Schaden bringen könnten. Als
dies einstimmig verneint worden war, gab sie sich zu¬
frieden. Wir hatten Postpferde, wechselten dieselben
an gehörigen Orten, und hielten uns in ihnen so
lange auf, als es uns beliebte. Gegen jeden Abend

Stifter, Nachsommer. III. 8

werde, daß Klotildens Geſundheit keinen Schaden
leide.

Wir fingen wirklich am andern Tage an, die
Dinge zu bereden, welche Klotilde zur Reiſe brauche.
Sie ging rüſtig an die Anſchaffung. Ich entwarf ein
Verzeichniß der Nothwendigkeiten, welches ich nach
und nach ergänzte. Als einige Zeit verfloſſen war,
glaubte ich es ſo vervollſtändigt zu haben, daß nun
nicht leicht mehr etwas Weſentliches vergeſſen wer¬
den konnte.

Indeſſen rückte auch der Tag heran, an welchem
ich mit dem Vater abreiſen ſollte.

Am frühen Morgen desſelben ſezten wir uns in
den leichten Reiſewagen, deſſen ſich der Vater immer
bedient hatte, wenn er größere Entfernungen zurück¬
legen mußte. Jezt war er lange nicht mehr aus dem
Wagenbehältniß gekommen. Auf Anordnung der
Mutter wurde er einige Tage vorher von Sachkundi¬
gen genau unterſucht, ob er nicht heimliche Gebrechen
habe, welche uns in Schaden bringen könnten. Als
dies einſtimmig verneint worden war, gab ſie ſich zu¬
frieden. Wir hatten Poſtpferde, wechſelten dieſelben
an gehörigen Orten, und hielten uns in ihnen ſo
lange auf, als es uns beliebte. Gegen jeden Abend

Stifter, Nachſommer. III. 8
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[113/0127] werde, daß Klotildens Geſundheit keinen Schaden leide. Wir fingen wirklich am andern Tage an, die Dinge zu bereden, welche Klotilde zur Reiſe brauche. Sie ging rüſtig an die Anſchaffung. Ich entwarf ein Verzeichniß der Nothwendigkeiten, welches ich nach und nach ergänzte. Als einige Zeit verfloſſen war, glaubte ich es ſo vervollſtändigt zu haben, daß nun nicht leicht mehr etwas Weſentliches vergeſſen wer¬ den konnte. Indeſſen rückte auch der Tag heran, an welchem ich mit dem Vater abreiſen ſollte. Am frühen Morgen desſelben ſezten wir uns in den leichten Reiſewagen, deſſen ſich der Vater immer bedient hatte, wenn er größere Entfernungen zurück¬ legen mußte. Jezt war er lange nicht mehr aus dem Wagenbehältniß gekommen. Auf Anordnung der Mutter wurde er einige Tage vorher von Sachkundi¬ gen genau unterſucht, ob er nicht heimliche Gebrechen habe, welche uns in Schaden bringen könnten. Als dies einſtimmig verneint worden war, gab ſie ſich zu¬ frieden. Wir hatten Poſtpferde, wechſelten dieſelben an gehörigen Orten, und hielten uns in ihnen ſo lange auf, als es uns beliebte. Gegen jeden Abend Stifter, Nachſommer. III. 8

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/127>, abgerufen am 21.11.2024.