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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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Wachsmantel holen. Ich sagte ihm aber, daß dies
nicht nöthig sei, da er ja auch ohne Schuz herüber
gehe, daß mein Gastfreund heute schon barhäuptig in
dem Meierhofe gewesen sei, und daß es mir nicht
schaden werde, wenn ich auch einmal eine kurze Strecke
im Regen ohne Kopfbedeckung gehe.

"Ja der Herr, der ist alles gewohnt," antwor¬
tete er.

"Ich bin zwar nicht alles aber vieles gewohnt,"
erwiederte ich, "und wir gehen schon so hinüber."

Er ließ sich von seinem Vorhaben endlich abbrin¬
gen, und wir gingen in das Cactushaus. Er zeigte
mir alle Gewächse dieser Art besonders den peruvia¬
nus, welcher wirklich eine prachtvolle Pflanze gewor¬
den war, er verbreitete sich über die Behandlung dieser
Gewächse während des Winters, sagte, daß mancher
schon im Hornung blüht, daß nicht alle eine gewisse
Kälte vertragen sondern in der wärmeren Abtheilung
des Hauses stehen müssen, besonders verlangen dieses
viele Cereusarten, und er ging dann auf die Einrich¬
tung des Hauses selber über, und hob es als eine
Vorzüglichkeit heraus, daß der Herr für jene Stellen,
an denen die Gläser über einander liegen, ein so treff¬
liches Bindemittel gefunden habe, durch welches das

Wachsmantel holen. Ich ſagte ihm aber, daß dies
nicht nöthig ſei, da er ja auch ohne Schuz herüber
gehe, daß mein Gaſtfreund heute ſchon barhäuptig in
dem Meierhofe geweſen ſei, und daß es mir nicht
ſchaden werde, wenn ich auch einmal eine kurze Strecke
im Regen ohne Kopfbedeckung gehe.

„Ja der Herr, der iſt alles gewohnt,“ antwor¬
tete er.

„Ich bin zwar nicht alles aber vieles gewohnt,“
erwiederte ich, „und wir gehen ſchon ſo hinüber.“

Er ließ ſich von ſeinem Vorhaben endlich abbrin¬
gen, und wir gingen in das Cactushaus. Er zeigte
mir alle Gewächſe dieſer Art beſonders den peruvia¬
nus, welcher wirklich eine prachtvolle Pflanze gewor¬
den war, er verbreitete ſich über die Behandlung dieſer
Gewächſe während des Winters, ſagte, daß mancher
ſchon im Hornung blüht, daß nicht alle eine gewiſſe
Kälte vertragen ſondern in der wärmeren Abtheilung
des Hauſes ſtehen müſſen, beſonders verlangen dieſes
viele Cereusarten, und er ging dann auf die Einrich¬
tung des Hauſes ſelber über, und hob es als eine
Vorzüglichkeit heraus, daß der Herr für jene Stellen,
an denen die Gläſer über einander liegen, ein ſo treff¬
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[189/0203] Wachsmantel holen. Ich ſagte ihm aber, daß dies nicht nöthig ſei, da er ja auch ohne Schuz herüber gehe, daß mein Gaſtfreund heute ſchon barhäuptig in dem Meierhofe geweſen ſei, und daß es mir nicht ſchaden werde, wenn ich auch einmal eine kurze Strecke im Regen ohne Kopfbedeckung gehe. „Ja der Herr, der iſt alles gewohnt,“ antwor¬ tete er. „Ich bin zwar nicht alles aber vieles gewohnt,“ erwiederte ich, „und wir gehen ſchon ſo hinüber.“ Er ließ ſich von ſeinem Vorhaben endlich abbrin¬ gen, und wir gingen in das Cactushaus. Er zeigte mir alle Gewächſe dieſer Art beſonders den peruvia¬ nus, welcher wirklich eine prachtvolle Pflanze gewor¬ den war, er verbreitete ſich über die Behandlung dieſer Gewächſe während des Winters, ſagte, daß mancher ſchon im Hornung blüht, daß nicht alle eine gewiſſe Kälte vertragen ſondern in der wärmeren Abtheilung des Hauſes ſtehen müſſen, beſonders verlangen dieſes viele Cereusarten, und er ging dann auf die Einrich¬ tung des Hauſes ſelber über, und hob es als eine Vorzüglichkeit heraus, daß der Herr für jene Stellen, an denen die Gläſer über einander liegen, ein ſo treff¬ liches Bindemittel gefunden habe, durch welches das

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/203>, abgerufen am 21.11.2024.