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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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lagen und ein Herr von Heinbach, wie man Maklo¬
den jezt auch nannte, eine Summe stifteten, und dem
Lehrer der Gemeinde Heinbach zulegten, unter der
Bedingung, daß ein in gewissen Fächern gebildeter
Mann stets diese Stelle bekleide, welchen sie in Vor¬
schlag zu bringen das Recht hatten, und der die Ver¬
bindlichkeit übernahm, die Kinder des Hauses Hein¬
bach und die des Verwalters der Meiereien in ihren
Wohnungen zu unterrichten, wofür er aber besonders
bezahlt wurde. Die Schule und die Kirche Heinbach
waren eine kleine halbe Wegstunde von dem Herren¬
hause entfernt. Der Lehrer kam jeden Nachmittag her¬
über, und blieb eine Zeit bei Alfred. Mathilde wurde
nur mehr in seltenen Stunden noch von ihm unterrich¬
tet. Für Alfred sollte ich die Art der Lehrstunden ein¬
richten, was ich auch im Übereinkommen mit dem
Lehrer, der ein sehr bescheidener und nicht ungebildeter
junger Mann war, that. Den Unterricht in gewissen
Dingen, jezt vor allem den Sprachunterricht, behielt
ich mir vor. So kam die Sache in den Gang, und
so ging sie fort."

"Das Leben in Heinbach war wirklich sehr ein¬
fach. Man stand mit der Morgensonne auf, versam¬
melte sich in dem Speisezimmer zum Frühmahle, dem

lagen und ein Herr von Heinbach, wie man Maklo¬
den jezt auch nannte, eine Summe ſtifteten, und dem
Lehrer der Gemeinde Heinbach zulegten, unter der
Bedingung, daß ein in gewiſſen Fächern gebildeter
Mann ſtets dieſe Stelle bekleide, welchen ſie in Vor¬
ſchlag zu bringen das Recht hatten, und der die Ver¬
bindlichkeit übernahm, die Kinder des Hauſes Hein¬
bach und die des Verwalters der Meiereien in ihren
Wohnungen zu unterrichten, wofür er aber beſonders
bezahlt wurde. Die Schule und die Kirche Heinbach
waren eine kleine halbe Wegſtunde von dem Herren¬
hauſe entfernt. Der Lehrer kam jeden Nachmittag her¬
über, und blieb eine Zeit bei Alfred. Mathilde wurde
nur mehr in ſeltenen Stunden noch von ihm unterrich¬
tet. Für Alfred ſollte ich die Art der Lehrſtunden ein¬
richten, was ich auch im Übereinkommen mit dem
Lehrer, der ein ſehr beſcheidener und nicht ungebildeter
junger Mann war, that. Den Unterricht in gewiſſen
Dingen, jezt vor allem den Sprachunterricht, behielt
ich mir vor. So kam die Sache in den Gang, und
ſo ging ſie fort.“

„Das Leben in Heinbach war wirklich ſehr ein¬
fach. Man ſtand mit der Morgenſonne auf, verſam¬
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[271/0285] lagen und ein Herr von Heinbach, wie man Maklo¬ den jezt auch nannte, eine Summe ſtifteten, und dem Lehrer der Gemeinde Heinbach zulegten, unter der Bedingung, daß ein in gewiſſen Fächern gebildeter Mann ſtets dieſe Stelle bekleide, welchen ſie in Vor¬ ſchlag zu bringen das Recht hatten, und der die Ver¬ bindlichkeit übernahm, die Kinder des Hauſes Hein¬ bach und die des Verwalters der Meiereien in ihren Wohnungen zu unterrichten, wofür er aber beſonders bezahlt wurde. Die Schule und die Kirche Heinbach waren eine kleine halbe Wegſtunde von dem Herren¬ hauſe entfernt. Der Lehrer kam jeden Nachmittag her¬ über, und blieb eine Zeit bei Alfred. Mathilde wurde nur mehr in ſeltenen Stunden noch von ihm unterrich¬ tet. Für Alfred ſollte ich die Art der Lehrſtunden ein¬ richten, was ich auch im Übereinkommen mit dem Lehrer, der ein ſehr beſcheidener und nicht ungebildeter junger Mann war, that. Den Unterricht in gewiſſen Dingen, jezt vor allem den Sprachunterricht, behielt ich mir vor. So kam die Sache in den Gang, und ſo ging ſie fort.“ „Das Leben in Heinbach war wirklich ſehr ein¬ fach. Man ſtand mit der Morgenſonne auf, verſam¬ melte ſich in dem Speiſezimmer zum Frühmahle, dem

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/285>, abgerufen am 24.11.2024.