So mag es wohl gekommen sein, daß ihr keinen an¬ dern gehört habt. Für Gustav wird die Erlaubniß zur Führung dieses Namens nachgesucht werden."
"Aber die Tarona, erzählte man mir, sei gerade in jenem Winter, an welchem ich Natalien in der Loge gesehen habe, nicht in der Stadt gewesen," sagte ich, und dachte an Preporn, welcher mir diese That¬ sache mitgetheilt hatte.
"Ganz richtig," erwiederte mein Gastfreund, "wir sind auch nur zur Aufführung des König Lear hin¬ gefahren. Ich war in der Loge hinter Natalien, habe euch aber nicht gesehen."
"Ich euch auch nicht," antwortete ich.
"Natalie hat uns von dem jungen Manne erzählt, der ihr im Schauspielhause aufgefallen sei," erwie¬ derte er, "aber erst nach langer Zeit konnte sie uns eröffnen, daß ihr es gewesen seid."
"Habe ich euch nicht einmal im Winter in der Stadt nach der Wiedergenesung des Kaisers mit euren Ehrenzeichen geschmückt fahren gesehen?" fragte ich.
"Das ist möglich," antwortete er, "ich war in jener Zeit in der Stadt und an dem Hofe."
"Nun mein sehr lieber junger Freund," sagte er nach einer Weile, "ich habe euch von meinem Leben
So mag es wohl gekommen ſein, daß ihr keinen an¬ dern gehört habt. Für Guſtav wird die Erlaubniß zur Führung dieſes Namens nachgeſucht werden.“
„Aber die Tarona, erzählte man mir, ſei gerade in jenem Winter, an welchem ich Natalien in der Loge geſehen habe, nicht in der Stadt geweſen,“ ſagte ich, und dachte an Preporn, welcher mir dieſe That¬ ſache mitgetheilt hatte.
„Ganz richtig,“ erwiederte mein Gaſtfreund, „wir ſind auch nur zur Aufführung des König Lear hin¬ gefahren. Ich war in der Loge hinter Natalien, habe euch aber nicht geſehen.“
„Ich euch auch nicht,“ antwortete ich.
„Natalie hat uns von dem jungen Manne erzählt, der ihr im Schauſpielhauſe aufgefallen ſei,“ erwie¬ derte er, „aber erſt nach langer Zeit konnte ſie uns eröffnen, daß ihr es geweſen ſeid.“
„Habe ich euch nicht einmal im Winter in der Stadt nach der Wiedergeneſung des Kaiſers mit euren Ehrenzeichen geſchmückt fahren geſehen?“ fragte ich.
„Das iſt möglich,“ antwortete er, „ich war in jener Zeit in der Stadt und an dem Hofe.“
„Nun mein ſehr lieber junger Freund,“ ſagte er nach einer Weile, „ich habe euch von meinem Leben
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So mag es wohl gekommen ſein, daß ihr keinen an¬
dern gehört habt. Für Guſtav wird die Erlaubniß
zur Führung dieſes Namens nachgeſucht werden.“
„Aber die Tarona, erzählte man mir, ſei gerade
in jenem Winter, an welchem ich Natalien in der
Loge geſehen habe, nicht in der Stadt geweſen,“ ſagte
ich, und dachte an Preporn, welcher mir dieſe That¬
ſache mitgetheilt hatte.
„Ganz richtig,“ erwiederte mein Gaſtfreund, „wir
ſind auch nur zur Aufführung des König Lear hin¬
gefahren. Ich war in der Loge hinter Natalien, habe
euch aber nicht geſehen.“
„Ich euch auch nicht,“ antwortete ich.
„Natalie hat uns von dem jungen Manne erzählt,
der ihr im Schauſpielhauſe aufgefallen ſei,“ erwie¬
derte er, „aber erſt nach langer Zeit konnte ſie uns
eröffnen, daß ihr es geweſen ſeid.“
„Habe ich euch nicht einmal im Winter in der
Stadt nach der Wiedergeneſung des Kaiſers mit euren
Ehrenzeichen geſchmückt fahren geſehen?“ fragte ich.
„Das iſt möglich,“ antwortete er, „ich war in jener
Zeit in der Stadt und an dem Hofe.“
„Nun mein ſehr lieber junger Freund,“ ſagte er
nach einer Weile, „ich habe euch von meinem Leben
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/368>, abgerufen am 22.11.2024.
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