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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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über den Marmorgang die Treppe hinan zur Mar¬
morgestalt. Wir waren alle mit, außer Eustach und
Roland. Bei der Marmorgestalt hielten wir uns sehr
lange auf. Von ihr gingen wir in den Marmorsaal,
in welchem mein Gastfreund meinem Vater alle Mar¬
morarten nannte, und ihm die Orte ihres Vorkom¬
mens bezeichnete. Dann besuchten wir nach und nach
die Wohnzimmer meines Gastfreundes die Zimmer
mit den Bildern Büchern Kupferstichen das Lesezim¬
mer das Eckzimmer mit den Vogelbrettchen und end¬
lich die Gastzimmer und die Wohnung Mathildens.
Auch Rolands Gemach wurde besehen, in welchem
auf einer Staffelei sein beinahe fertiges Bild stand.
Den Beschluß machte der Besuch des Schreinerhau¬
ses und die Besichtigung seiner Einrichtung und alles
dessen, was da eben gefördert wurde. War mein Va¬
ter schon gestern voll Bewunderung gewesen, so war
er heute beinahe außer sich. Die Marmorgestalt hatte
seinen Beifall so sehr, daß er sagte, er könne sich von
seinen Reisen her nicht auf vieles erinnern, was von
alterthümlichen Werken besser wäre als diese Gestalt.
Sie wurde von allen Seiten besehen und wieder
besehen, dieser Theil und jener Theil und das
Ganze wurde besprochen. So etwas, sagte mein Va¬

über den Marmorgang die Treppe hinan zur Mar¬
morgeſtalt. Wir waren alle mit, außer Euſtach und
Roland. Bei der Marmorgeſtalt hielten wir uns ſehr
lange auf. Von ihr gingen wir in den Marmorſaal,
in welchem mein Gaſtfreund meinem Vater alle Mar¬
morarten nannte, und ihm die Orte ihres Vorkom¬
mens bezeichnete. Dann beſuchten wir nach und nach
die Wohnzimmer meines Gaſtfreundes die Zimmer
mit den Bildern Büchern Kupferſtichen das Leſezim¬
mer das Eckzimmer mit den Vogelbrettchen und end¬
lich die Gaſtzimmer und die Wohnung Mathildens.
Auch Rolands Gemach wurde beſehen, in welchem
auf einer Staffelei ſein beinahe fertiges Bild ſtand.
Den Beſchluß machte der Beſuch des Schreinerhau¬
ſes und die Beſichtigung ſeiner Einrichtung und alles
deſſen, was da eben gefördert wurde. War mein Va¬
ter ſchon geſtern voll Bewunderung geweſen, ſo war
er heute beinahe außer ſich. Die Marmorgeſtalt hatte
ſeinen Beifall ſo ſehr, daß er ſagte, er könne ſich von
ſeinen Reiſen her nicht auf vieles erinnern, was von
alterthümlichen Werken beſſer wäre als dieſe Geſtalt.
Sie wurde von allen Seiten beſehen und wieder
beſehen, dieſer Theil und jener Theil und das
Ganze wurde beſprochen. So etwas, ſagte mein Va¬

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[391/0405] über den Marmorgang die Treppe hinan zur Mar¬ morgeſtalt. Wir waren alle mit, außer Euſtach und Roland. Bei der Marmorgeſtalt hielten wir uns ſehr lange auf. Von ihr gingen wir in den Marmorſaal, in welchem mein Gaſtfreund meinem Vater alle Mar¬ morarten nannte, und ihm die Orte ihres Vorkom¬ mens bezeichnete. Dann beſuchten wir nach und nach die Wohnzimmer meines Gaſtfreundes die Zimmer mit den Bildern Büchern Kupferſtichen das Leſezim¬ mer das Eckzimmer mit den Vogelbrettchen und end¬ lich die Gaſtzimmer und die Wohnung Mathildens. Auch Rolands Gemach wurde beſehen, in welchem auf einer Staffelei ſein beinahe fertiges Bild ſtand. Den Beſchluß machte der Beſuch des Schreinerhau¬ ſes und die Beſichtigung ſeiner Einrichtung und alles deſſen, was da eben gefördert wurde. War mein Va¬ ter ſchon geſtern voll Bewunderung geweſen, ſo war er heute beinahe außer ſich. Die Marmorgeſtalt hatte ſeinen Beifall ſo ſehr, daß er ſagte, er könne ſich von ſeinen Reiſen her nicht auf vieles erinnern, was von alterthümlichen Werken beſſer wäre als dieſe Geſtalt. Sie wurde von allen Seiten beſehen und wieder beſehen, dieſer Theil und jener Theil und das Ganze wurde beſprochen. So etwas, ſagte mein Va¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/405>, abgerufen am 23.11.2024.