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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.

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mußten, ließ der Vater in dem Gartenflügel eine
Treppe bauen, auf welcher man unmittelbar in den
Garten und von ihm ins Freie gelangen konnte."

"Nach dem Tode der Mutter hatte der Vater die
Leitung des Hauswesens einer Dienerin anvertraut,
welche schon bei der Mutter, ehe sie Braut wurde, in
Diensten gestanden, und gleichsam ihre Erzieherin
gewesen war. Die Mutter hatte sie auf ihrem Tod¬
bette dem Vater empfohlen. Sie hieß Luise. Sie
führte über alles die Leitung und Aufsicht, was die
Speise und den Trank betraf, was sich auf die
Wäsche auf die Geschirre auf die Geräthe des Hauses
auf Reinigung der Treppen und Stuben auf Behei¬
zung und Luftung bezog, kurz über alles, was das
innere Hauswesen anbelangt. Sie stand an der
Spize der Mägde. Sie besorgte auch die Bedürfnisse
von uns beiden Knaben."

"Da wir größer geworden waren, bekamen wir
einen Lehrer, der bei uns in dem Hause wohnte. Es
wurden ihm zwei schöne Zimmer hergerichtet, die sich
neben unserer Stube befanden, und mit dieser Stube
den ganzen hintern Theil des Flügels ausmachten,
der den Namen Gartenflügel führte. Wir lernten von
ihm, was alle Kinder zu Anfange ihres Lernens vor¬
nehmen müssen: Buchstaben kennen Lesen Rechnen

mußten, ließ der Vater in dem Gartenflügel eine
Treppe bauen, auf welcher man unmittelbar in den
Garten und von ihm ins Freie gelangen konnte.“

„Nach dem Tode der Mutter hatte der Vater die
Leitung des Hausweſens einer Dienerin anvertraut,
welche ſchon bei der Mutter, ehe ſie Braut wurde, in
Dienſten geſtanden, und gleichſam ihre Erzieherin
geweſen war. Die Mutter hatte ſie auf ihrem Tod¬
bette dem Vater empfohlen. Sie hieß Luiſe. Sie
führte über alles die Leitung und Aufſicht, was die
Speiſe und den Trank betraf, was ſich auf die
Wäſche auf die Geſchirre auf die Geräthe des Hauſes
auf Reinigung der Treppen und Stuben auf Behei¬
zung und Luftung bezog, kurz über alles, was das
innere Hausweſen anbelangt. Sie ſtand an der
Spize der Mägde. Sie beſorgte auch die Bedürfniſſe
von uns beiden Knaben.“

„Da wir größer geworden waren, bekamen wir
einen Lehrer, der bei uns in dem Hauſe wohnte. Es
wurden ihm zwei ſchöne Zimmer hergerichtet, die ſich
neben unſerer Stube befanden, und mit dieſer Stube
den ganzen hintern Theil des Flügels ausmachten,
der den Namen Gartenflügel führte. Wir lernten von
ihm, was alle Kinder zu Anfange ihres Lernens vor¬
nehmen müſſen: Buchſtaben kennen Leſen Rechnen

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[146/0159] mußten, ließ der Vater in dem Gartenflügel eine Treppe bauen, auf welcher man unmittelbar in den Garten und von ihm ins Freie gelangen konnte.“ „Nach dem Tode der Mutter hatte der Vater die Leitung des Hausweſens einer Dienerin anvertraut, welche ſchon bei der Mutter, ehe ſie Braut wurde, in Dienſten geſtanden, und gleichſam ihre Erzieherin geweſen war. Die Mutter hatte ſie auf ihrem Tod¬ bette dem Vater empfohlen. Sie hieß Luiſe. Sie führte über alles die Leitung und Aufſicht, was die Speiſe und den Trank betraf, was ſich auf die Wäſche auf die Geſchirre auf die Geräthe des Hauſes auf Reinigung der Treppen und Stuben auf Behei¬ zung und Luftung bezog, kurz über alles, was das innere Hausweſen anbelangt. Sie ſtand an der Spize der Mägde. Sie beſorgte auch die Bedürfniſſe von uns beiden Knaben.“ „Da wir größer geworden waren, bekamen wir einen Lehrer, der bei uns in dem Hauſe wohnte. Es wurden ihm zwei ſchöne Zimmer hergerichtet, die ſich neben unſerer Stube befanden, und mit dieſer Stube den ganzen hintern Theil des Flügels ausmachten, der den Namen Gartenflügel führte. Wir lernten von ihm, was alle Kinder zu Anfange ihres Lernens vor¬ nehmen müſſen: Buchſtaben kennen Leſen Rechnen

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine01_1853/159>, abgerufen am 26.11.2024.