Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.Tode als mein Eigenthum gefunden wird, vermehrt "Ich habe drei gleiche Testamente geschrieben, daß "Damit aber in der Zeit schon die Gefahr vermin¬ Tode als mein Eigenthum gefunden wird, vermehrt „Ich habe drei gleiche Teſtamente geſchrieben, daß „Damit aber in der Zeit ſchon die Gefahr vermin¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0201" n="188"/> Tode als mein Eigenthum gefunden wird, vermehrt<lb/> um die Geldſumme, welche aus dem Verkaufe meiner<lb/> hinterlaſſenen Habe entſteht, ſoll in der Mitte der<lb/> Schulkinder der Steinhäuſer und Karhäuſer ein<lb/> Schulhaus gebaut werden, dann ſoll ein ſolcher<lb/> Theil der Geldſumme auf Zinſen angelegt werden,<lb/> daß durch das Erträgniß die Lehrer der Schule erhal¬<lb/> ten werden können, ferner ſoll noch ein Theil nuz¬<lb/> bringend gemacht werden, daß aus den Zinſen die<lb/> jährliche Vergütung des Schadens entrichtet werden<lb/> könne, welchen der Schullehrer im Kar durch den<lb/> Abgang der Kinder erleidet, und endlich, wenn noch<lb/> etwas übrig bleibet, ſo ſoll es meiner Dienerin Sa¬<lb/> bine gehören.“</p><lb/> <p>„Ich habe drei gleiche Teſtamente geſchrieben, daß<lb/> ſie ſicherer ſeien, und wenn noch was immer für eine<lb/> Verfügung oder Meinung in meinem Nachlaſſe ſollte<lb/> gefunden werden, welche nicht den Inhalt und Jahres-<lb/> und Monatstag dieſer Teſtamente trägt, ſo ſoll ſie<lb/> ungültig ſein.“</p><lb/> <p>„Damit aber in der Zeit ſchon die Gefahr vermin¬<lb/> dert werde, gehe ich alle Tage auf die Wieſe am<lb/> Karufer, und ſehe, ob keine Gräben Gruben und<lb/> Vertiefungen ſind, und ſteke eine Stange dazu. Den<lb/> Eigenthümer der Wieſe bitte ich, daß er entſtandene<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [188/0201]
Tode als mein Eigenthum gefunden wird, vermehrt
um die Geldſumme, welche aus dem Verkaufe meiner
hinterlaſſenen Habe entſteht, ſoll in der Mitte der
Schulkinder der Steinhäuſer und Karhäuſer ein
Schulhaus gebaut werden, dann ſoll ein ſolcher
Theil der Geldſumme auf Zinſen angelegt werden,
daß durch das Erträgniß die Lehrer der Schule erhal¬
ten werden können, ferner ſoll noch ein Theil nuz¬
bringend gemacht werden, daß aus den Zinſen die
jährliche Vergütung des Schadens entrichtet werden
könne, welchen der Schullehrer im Kar durch den
Abgang der Kinder erleidet, und endlich, wenn noch
etwas übrig bleibet, ſo ſoll es meiner Dienerin Sa¬
bine gehören.“
„Ich habe drei gleiche Teſtamente geſchrieben, daß
ſie ſicherer ſeien, und wenn noch was immer für eine
Verfügung oder Meinung in meinem Nachlaſſe ſollte
gefunden werden, welche nicht den Inhalt und Jahres-
und Monatstag dieſer Teſtamente trägt, ſo ſoll ſie
ungültig ſein.“
„Damit aber in der Zeit ſchon die Gefahr vermin¬
dert werde, gehe ich alle Tage auf die Wieſe am
Karufer, und ſehe, ob keine Gräben Gruben und
Vertiefungen ſind, und ſteke eine Stange dazu. Den
Eigenthümer der Wieſe bitte ich, daß er entſtandene
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