Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.besser gekannt, sie hat den Pfarrer immer sehr Der Schullehrer im Kar segnete den Pfarrer, der Auch die andern Leute erfuhren den Inhalt des Nur die einzigen, die er am nächsten anging, die Weil ich auch bei der Versteigerung gegenwärtig Da der fünfte Tag herangekommen war, wurden beſſer gekannt, ſie hat den Pfarrer immer ſehr Der Schullehrer im Kar ſegnete den Pfarrer, der Auch die andern Leute erfuhren den Inhalt des Nur die einzigen, die er am nächſten anging, die Weil ich auch bei der Verſteigerung gegenwärtig Da der fünfte Tag herangekommen war, wurden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0203" n="190"/> beſſer gekannt, ſie hat den Pfarrer immer ſehr<lb/> lieb gehabt. Ich muß ihr die Begebenheit ſogleich<lb/> ſchreiben.“</p><lb/> <p>Der Schullehrer im Kar ſegnete den Pfarrer, der<lb/> immer ſo gut gegen ihn geweſen ſei, und der ſich ſo<lb/> gerne in der Schule aufgehalten habe.</p><lb/> <p>Auch die andern Leute erfuhren den Inhalt des<lb/> Teſtamentes.</p><lb/> <p>Nur die einzigen, die er am nächſten anging, die<lb/> Kinder in den Steinhäuſern und Karhäuſern, wußten<lb/> nichts davon, oder wenn ſie es auch erfuhren, ſo ver¬<lb/> ſtanden ſie es nicht, und wußten nicht, was ihnen<lb/> zugedacht worden ſei.</p><lb/> <p>Weil ich auch bei der Verſteigerung gegenwärtig<lb/> ſein wollte, ſo ging ich wieder in das Kar zurük, und<lb/> beſchloß, die vier Tage dazu anzuwenden, um manche<lb/> Pläze im Steinkar und andern Gegenden zu beſuchen,<lb/> wo ich einſtens gearbeitet hatte. Es war alles unver¬<lb/> ändert, als ob dieſe Gegend zu ihrem Merkmale der<lb/> Einfachheit auch das der Unveränderlichkeit erhalten<lb/> hätte.</p><lb/> <p>Da der fünfte Tag herangekommen war, wurden<lb/> die Siegel von den Thüren der Pfarrerswohnung<lb/> abgenommen, und die hinterlaſſenen Stüke des Pfar¬<lb/> rers verſteigert. Es hatten ſich viele Menſchen einge¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [190/0203]
beſſer gekannt, ſie hat den Pfarrer immer ſehr
lieb gehabt. Ich muß ihr die Begebenheit ſogleich
ſchreiben.“
Der Schullehrer im Kar ſegnete den Pfarrer, der
immer ſo gut gegen ihn geweſen ſei, und der ſich ſo
gerne in der Schule aufgehalten habe.
Auch die andern Leute erfuhren den Inhalt des
Teſtamentes.
Nur die einzigen, die er am nächſten anging, die
Kinder in den Steinhäuſern und Karhäuſern, wußten
nichts davon, oder wenn ſie es auch erfuhren, ſo ver¬
ſtanden ſie es nicht, und wußten nicht, was ihnen
zugedacht worden ſei.
Weil ich auch bei der Verſteigerung gegenwärtig
ſein wollte, ſo ging ich wieder in das Kar zurük, und
beſchloß, die vier Tage dazu anzuwenden, um manche
Pläze im Steinkar und andern Gegenden zu beſuchen,
wo ich einſtens gearbeitet hatte. Es war alles unver¬
ändert, als ob dieſe Gegend zu ihrem Merkmale der
Einfachheit auch das der Unveränderlichkeit erhalten
hätte.
Da der fünfte Tag herangekommen war, wurden
die Siegel von den Thüren der Pfarrerswohnung
abgenommen, und die hinterlaſſenen Stüke des Pfar¬
rers verſteigert. Es hatten ſich viele Menſchen einge¬
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