Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.ziehen zu können. Und sollte noch etwas nöthig sein, War ich das erste Mal mit Wehmuth von der Jezt, da ich rede, steht die Schule längst in den Das einzige Kreuz, das für einen Pfarrer in dem Stifter, Jugendschriften. I. 13
ziehen zu können. Und ſollte noch etwas nöthig ſein, War ich das erſte Mal mit Wehmuth von der Jezt, da ich rede, ſteht die Schule längſt in den Das einzige Kreuz, das für einen Pfarrer in dem Stifter, Jugendschriften. I. 13
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ziehen zu können. Und ſollte noch etwas nöthig ſein,
ſo erklärte jeder, daß er eine Nachzahlung leiſten
würde. Ich habe auch mein Scherflein dazu beige¬
tragen.
War ich das erſte Mal mit Wehmuth von der
Gegend geſchieden, ſo floſſen jezt Thränen aus mei¬
nen Augen, als ich die einſamen Steine verließ. —
Jezt, da ich rede, ſteht die Schule längſt in den
Steinhäuſern und Karhäuſern, ſie ſteht in der Mitte
der Schulkinder auf einem geſunden und luftigen
Plaze. Der Lehrer wohnt mit ſeiner Familie und dem
Gehilfen in dem Gebäude, der Lehrer im Kar erhält
ſeine jährliche Entſchädigung, und ſelbſt Sabine iſt
noch mit einem Theile bedacht worden. Sie wollte
ihn aber nicht, und beſtimmte ihn im Vorhinein für
die Tochter des Schullehrers, die ſie immer lieb hatte.
Das einzige Kreuz, das für einen Pfarrer in dem
Kirchhofe des Kar ſteht, ſteht auf dem Hügel des
Gründers dieſer Dinge. Es mag manchmal ein Ge¬
beth dabei verrichtet werden, und mancher wird mit
einem Gefühle davor ſtehen, das dem Pfarrer nicht
gewidmet worden iſt, da er noch lebte.
Stifter, Jugendschriften. I. 13
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