Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.mal, that dasselbe, und bekam dieselbe Antwort. Wenn Freunde zu dem Rentherrn kamen, um ihn So stand die Wohnung in dem vierten Stokwerke Als ein halbes Jahr vergangen war, und weder mal, that dasſelbe, und bekam dieſelbe Antwort. Wenn Freunde zu dem Rentherrn kamen, um ihn So ſtand die Wohnung in dem vierten Stokwerke Als ein halbes Jahr vergangen war, und weder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0226" n="213"/> mal, that dasſelbe, und bekam dieſelbe Antwort.<lb/> Dann kam er nicht mehr. Er verabſchiedete ſeine<lb/> Magd, er nahm das kleine Kindlein aus dem Bette,<lb/> er nahm es auf den Arm, ging aus ſeiner Wohnung,<lb/> ſperrte hinter ſich zu, und ging fort.</p><lb/> <p>Wenn Freunde zu dem Rentherrn kamen, um ihn<lb/> zu beſuchen, ſo hörten ſie von den Leuten in dem<lb/> Hauſe, der Rentherr ſei fort, er müſſe eine Reiſe an¬<lb/> getreten haben; denn er habe das Kindlein mitgenom¬<lb/> men, und habe, obwohl es Sommer war, den Man¬<lb/> tel angehabt.</p><lb/> <p>So ſtand die Wohnung in dem vierten Stokwerke<lb/> des Hauſes auf dem Sanct Petersplaze leer, und<lb/> das eiſerne Gitter auf dem Gange war geſchloſſen.</p><lb/> <p>Als ein halbes Jahr vergangen war, und weder<lb/> der Rentherr zurükgekehrt war, noch auch jemand die<lb/> Miethe für die Wohnung bezahlt hatte, zeigte der<lb/> Beſizer des Hauſes den Vorfall bei der Obrigkeit an.<lb/> Man ließ mehrere Freunde des Abweſenden kommen,<lb/> und fragte ſie, ob ſie deſſen Aufenthalt wüßten; allein<lb/> keiner wußte ihn. Man ließ nach und nach alle kom¬<lb/> men, von denen man wußte daß ſie mit dem Rentherrn<lb/> in Beziehung geweſen ſeien; aber kein einziger konnte<lb/> eine Auskunft geben. Auf das Anrathen des Gerich¬<lb/> tes, und weil ihn ſein eigenes Wohlwollen gegen den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [213/0226]
mal, that dasſelbe, und bekam dieſelbe Antwort.
Dann kam er nicht mehr. Er verabſchiedete ſeine
Magd, er nahm das kleine Kindlein aus dem Bette,
er nahm es auf den Arm, ging aus ſeiner Wohnung,
ſperrte hinter ſich zu, und ging fort.
Wenn Freunde zu dem Rentherrn kamen, um ihn
zu beſuchen, ſo hörten ſie von den Leuten in dem
Hauſe, der Rentherr ſei fort, er müſſe eine Reiſe an¬
getreten haben; denn er habe das Kindlein mitgenom¬
men, und habe, obwohl es Sommer war, den Man¬
tel angehabt.
So ſtand die Wohnung in dem vierten Stokwerke
des Hauſes auf dem Sanct Petersplaze leer, und
das eiſerne Gitter auf dem Gange war geſchloſſen.
Als ein halbes Jahr vergangen war, und weder
der Rentherr zurükgekehrt war, noch auch jemand die
Miethe für die Wohnung bezahlt hatte, zeigte der
Beſizer des Hauſes den Vorfall bei der Obrigkeit an.
Man ließ mehrere Freunde des Abweſenden kommen,
und fragte ſie, ob ſie deſſen Aufenthalt wüßten; allein
keiner wußte ihn. Man ließ nach und nach alle kom¬
men, von denen man wußte daß ſie mit dem Rentherrn
in Beziehung geweſen ſeien; aber kein einziger konnte
eine Auskunft geben. Auf das Anrathen des Gerich¬
tes, und weil ihn ſein eigenes Wohlwollen gegen den
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