Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.Miethe bezahlen, und den etwaigen Rest in gericht¬ Allein auch die Frist verstrich, ohne daß der Rent¬ Da schritt man zur ämtlichen Öffnung derselben. Ein Schlosser mußte das Schloß des eisernen Da man das Zimmer des Rentherrn eröffnet Miethe bezahlen, und den etwaigen Reſt in gericht¬ Allein auch die Friſt verſtrich, ohne daß der Rent¬ Da ſchritt man zur ämtlichen Öffnung derſelben. Ein Schloſſer mußte das Schloß des eiſernen Da man das Zimmer des Rentherrn eröffnet <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0228" n="215"/> Miethe bezahlen, und den etwaigen Reſt in gericht¬<lb/> liche Verwahrung nehmen.</p><lb/> <p>Allein auch die Friſt verſtrich, ohne daß der Rent¬<lb/> herr kam, oder eine Nachricht eintraf, oder jemand<lb/> erſchien, der ſich um die Wohnung annahm.</p><lb/> <p>Da ſchritt man zur ämtlichen Öffnung derſelben.</p><lb/> <p>Ein Schloſſer mußte das Schloß des eiſernen<lb/> Gitters eröffnen. Die ältliche Magd erſchien nicht<lb/> mehr, die Leute in das Vorzimmer und in die Stube<lb/> des Rentherrn zu geleiten, ihr Küchenfenſter war nicht<lb/> glatt und rein wie ehedem, ſondern es war voll Staub<lb/> und hing voll Spinneweben. In der Küche war alles,<lb/> wie nach dem Gebrauche, die Magd hatte vor ihrem Weg¬<lb/> gange alles noch gereinigt, und an ſeinen Plaz geſtellt,<lb/> nur war jedes Ding voll Staub, und die hölzernen Kü¬<lb/> ferarbeiten waren zerfallen, und die Reifen lagen um<lb/> ſie. In dem Vorzimmer waren die großen Käſten mit<lb/> Kleidern erfüllt, von den wollenen flog eine Wolke<lb/> Motten auf, die andern waren unverſehrt. Es hingen<lb/> auch die Sachen der Frau da, und darunter ſchöne<lb/> ſeidene Gewänder. In dem Speiſekaſten befanden ſich<lb/> die Eßgeräthe und das Silbergeſchirr.</p><lb/> <p>Da man das Zimmer des Rentherrn eröffnet<lb/> hatte, fand ſich alles, wie es ſonst geweſen war. Der<lb/> Flügel ſtand eröffnet, die zwei Geigen waren da, die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0228]
Miethe bezahlen, und den etwaigen Reſt in gericht¬
liche Verwahrung nehmen.
Allein auch die Friſt verſtrich, ohne daß der Rent¬
herr kam, oder eine Nachricht eintraf, oder jemand
erſchien, der ſich um die Wohnung annahm.
Da ſchritt man zur ämtlichen Öffnung derſelben.
Ein Schloſſer mußte das Schloß des eiſernen
Gitters eröffnen. Die ältliche Magd erſchien nicht
mehr, die Leute in das Vorzimmer und in die Stube
des Rentherrn zu geleiten, ihr Küchenfenſter war nicht
glatt und rein wie ehedem, ſondern es war voll Staub
und hing voll Spinneweben. In der Küche war alles,
wie nach dem Gebrauche, die Magd hatte vor ihrem Weg¬
gange alles noch gereinigt, und an ſeinen Plaz geſtellt,
nur war jedes Ding voll Staub, und die hölzernen Kü¬
ferarbeiten waren zerfallen, und die Reifen lagen um
ſie. In dem Vorzimmer waren die großen Käſten mit
Kleidern erfüllt, von den wollenen flog eine Wolke
Motten auf, die andern waren unverſehrt. Es hingen
auch die Sachen der Frau da, und darunter ſchöne
ſeidene Gewänder. In dem Speiſekaſten befanden ſich
die Eßgeräthe und das Silbergeſchirr.
Da man das Zimmer des Rentherrn eröffnet
hatte, fand ſich alles, wie es ſonst geweſen war. Der
Flügel ſtand eröffnet, die zwei Geigen waren da, die
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