Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.gen über die Steine, sie gingen über das Bächlein mit Dann bekamen sie ein Essen, weil sie sehr hun¬ Als Blondköpfchen schon recht groß geworden gen über die Steine, ſie gingen über das Bächlein mit Dann bekamen ſie ein Eſſen, weil ſie ſehr hun¬ Als Blondköpfchen ſchon recht groß geworden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0122" n="111"/> gen über die Steine, ſie gingen über das Bächlein mit<lb/> den grauen Fiſchlein und den blauen Waſſerjungfern,<lb/> ſie gingen über den Raſen, ſie gingen durch den Wald,<lb/> ſie gingen in dem Felſen in dem Gebüſche und in der<lb/> Sandlehne nieder, und kamen von den Glashäuſern<lb/> auf dem Raſen gegen den Hof vorwärts, wo die<lb/> Mutter oft in ihrem ſchönen Gewande und mit dem<lb/> Sonnenſchirme wandelte, und ihnen entgegen ging.</p><lb/> <p>Dann bekamen ſie ein Eſſen, weil ſie ſehr hun¬<lb/> gerte. Sie hatten zwei Nußknaker, Blondköpfchen<lb/> einen größeren und ernſteren, Schwarzköpfchen einen<lb/> kleineren und närriſcheren, der einen drolligen Mund<lb/> hatte, und fürchterliche Augen machte. In die Mäuler<lb/> der Nußknaker thaten ſie die Nüſſe, die ſie gebracht,<lb/> und von den grünen Hülſen befreit hatten, drükten<lb/> mit den Zünglein, und zerbrachen die Nüſſe, indem<lb/> die Knaker gewaltig die Kinnladen zuſammen thaten,<lb/> und erſchrekliche Geſichter erzeugten. Sie gaben von<lb/> den Kernen und von den Nüſſen dem Vater und der<lb/> Mutter und auch der Großmutter, die ſelten Nüſſe<lb/> von dem hohen Nußberge mitbrachte, und dann immer<lb/> nur wenige, die ſie ſtets auf das Tiſchlein der Kinder<lb/> legte, ſo wie ſie auch die geſchenkten ihnen immer<lb/> wieder zurük ſchenkte.</p><lb/> <p>Als Blondköpfchen ſchon recht groß geworden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [111/0122]
gen über die Steine, ſie gingen über das Bächlein mit
den grauen Fiſchlein und den blauen Waſſerjungfern,
ſie gingen über den Raſen, ſie gingen durch den Wald,
ſie gingen in dem Felſen in dem Gebüſche und in der
Sandlehne nieder, und kamen von den Glashäuſern
auf dem Raſen gegen den Hof vorwärts, wo die
Mutter oft in ihrem ſchönen Gewande und mit dem
Sonnenſchirme wandelte, und ihnen entgegen ging.
Dann bekamen ſie ein Eſſen, weil ſie ſehr hun¬
gerte. Sie hatten zwei Nußknaker, Blondköpfchen
einen größeren und ernſteren, Schwarzköpfchen einen
kleineren und närriſcheren, der einen drolligen Mund
hatte, und fürchterliche Augen machte. In die Mäuler
der Nußknaker thaten ſie die Nüſſe, die ſie gebracht,
und von den grünen Hülſen befreit hatten, drükten
mit den Zünglein, und zerbrachen die Nüſſe, indem
die Knaker gewaltig die Kinnladen zuſammen thaten,
und erſchrekliche Geſichter erzeugten. Sie gaben von
den Kernen und von den Nüſſen dem Vater und der
Mutter und auch der Großmutter, die ſelten Nüſſe
von dem hohen Nußberge mitbrachte, und dann immer
nur wenige, die ſie ſtets auf das Tiſchlein der Kinder
legte, ſo wie ſie auch die geſchenkten ihnen immer
wieder zurük ſchenkte.
Als Blondköpfchen ſchon recht groß geworden
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