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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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Und so ging er mehrere Male; aber das braune
Mädchen war nicht zu sehen.

Da gingen die Kinder allein auf den hohen Nu߬
berg, und die Großmutter ging mit ihnen.

Die Sonne schien warm, der Himmel war blau,
das Haidebächlein war klar, die grauen flinken Fisch¬
lein spielten darin, und da die Kinder zu der Grenze
des Geheges kamen, lief das braune Mädchen durch
die laub- und zweigelosen Stumpfen der Haseln
Birken und Eschen daher, und gesellte sich zu den
Kindern. Alle schauten sich mit freudigen Augen an,
und da die Kinder hingingen und den Arm des Mäd¬
chens und seine Bänder berührten, da nahm es
Blondköpfchens Haare in die Hände, und drükte sie
fest, und nahm dann Schwarzköpfchens Loken, und
hielt sie. Braunköpfchen, das mehr Muth bekommen
hatte, weil es von dem braunen Mädchen getragen
worden war, nahm dessen Finger, und hielt ihn, und
das braune Mädchen ließ es geschehen, es nahm
dessen Hand, und es ließ es auch geschehen. Es ging
mit ihnen auf den hohen Nußberg empor, und sie
schauten ins Weite und Breite, und die Gro߬
mutter erzählte. Es redete Worte, und die Kinder
verstanden sie. Sie gaben ihm Kuchen Brot, und
was sie sonst mit gebracht hatten. Das Mädchen

Und ſo ging er mehrere Male; aber das braune
Mädchen war nicht zu ſehen.

Da gingen die Kinder allein auf den hohen Nu߬
berg, und die Großmutter ging mit ihnen.

Die Sonne ſchien warm, der Himmel war blau,
das Haidebächlein war klar, die grauen flinken Fiſch¬
lein ſpielten darin, und da die Kinder zu der Grenze
des Geheges kamen, lief das braune Mädchen durch
die laub- und zweigeloſen Stumpfen der Haſeln
Birken und Eſchen daher, und geſellte ſich zu den
Kindern. Alle ſchauten ſich mit freudigen Augen an,
und da die Kinder hingingen und den Arm des Mäd¬
chens und ſeine Bänder berührten, da nahm es
Blondköpfchens Haare in die Hände, und drükte ſie
feſt, und nahm dann Schwarzköpfchens Loken, und
hielt ſie. Braunköpfchen, das mehr Muth bekommen
hatte, weil es von dem braunen Mädchen getragen
worden war, nahm deſſen Finger, und hielt ihn, und
das braune Mädchen ließ es geſchehen, es nahm
deſſen Hand, und es ließ es auch geſchehen. Es ging
mit ihnen auf den hohen Nußberg empor, und ſie
ſchauten ins Weite und Breite, und die Gro߬
mutter erzählte. Es redete Worte, und die Kinder
verſtanden ſie. Sie gaben ihm Kuchen Brot, und
was ſie ſonſt mit gebracht hatten. Das Mädchen

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[156/0167] Und ſo ging er mehrere Male; aber das braune Mädchen war nicht zu ſehen. Da gingen die Kinder allein auf den hohen Nu߬ berg, und die Großmutter ging mit ihnen. Die Sonne ſchien warm, der Himmel war blau, das Haidebächlein war klar, die grauen flinken Fiſch¬ lein ſpielten darin, und da die Kinder zu der Grenze des Geheges kamen, lief das braune Mädchen durch die laub- und zweigeloſen Stumpfen der Haſeln Birken und Eſchen daher, und geſellte ſich zu den Kindern. Alle ſchauten ſich mit freudigen Augen an, und da die Kinder hingingen und den Arm des Mäd¬ chens und ſeine Bänder berührten, da nahm es Blondköpfchens Haare in die Hände, und drükte ſie feſt, und nahm dann Schwarzköpfchens Loken, und hielt ſie. Braunköpfchen, das mehr Muth bekommen hatte, weil es von dem braunen Mädchen getragen worden war, nahm deſſen Finger, und hielt ihn, und das braune Mädchen ließ es geſchehen, es nahm deſſen Hand, und es ließ es auch geſchehen. Es ging mit ihnen auf den hohen Nußberg empor, und ſie ſchauten ins Weite und Breite, und die Gro߬ mutter erzählte. Es redete Worte, und die Kinder verſtanden ſie. Sie gaben ihm Kuchen Brot, und was ſie ſonſt mit gebracht hatten. Das Mädchen

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/167>, abgerufen am 21.11.2024.