Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.aus der Schale, nahm ein Stükchen Brot in die Die Kinder brachten ihre Spielzeuge, und zeigten Endlich kam auch die Mutter in einem feinen Das braune Mädchen wich zurük, bis es mit dem Da wendete sich die Mutter wieder um, und ging Die Kinder traten zu dem fremden Mädchen, aus der Schale, nahm ein Stükchen Brot in die Die Kinder brachten ihre Spielzeuge, und zeigten Endlich kam auch die Mutter in einem feinen Das braune Mädchen wich zurük, bis es mit dem Da wendete ſich die Mutter wieder um, und ging Die Kinder traten zu dem fremden Mädchen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="166"/> aus der Schale, nahm ein Stükchen Brot in die<lb/> Hand, biß davon ab, und verzehrte es ſo.</p><lb/> <p>Die Kinder brachten ihre Spielzeuge, und zeigten<lb/> ſie. Das braune Kind wußte damit nichts anzufan¬<lb/> gen. Die Kinder brachten auch ihre Nußknaker, ihre<lb/> ſchöneren Kleider, und ihre Bänder.</p><lb/> <p>Endlich kam auch die Mutter in einem feinen<lb/> weißen Anzuge, und trug gezukerte eingemachte<lb/> Früchte auf einer Taſſe, und both dem fremden Mäd¬<lb/> chen davon an.</p><lb/> <p>Das braune Mädchen wich zurük, bis es mit dem<lb/> Rüken aufrecht an der Wand ſtand. Es rührte keine<lb/> Hand, es blikte die Früchte an, und ließ die Arme<lb/> an dem Körper herab hängen.</p><lb/> <p>Da wendete ſich die Mutter wieder um, und ging<lb/> ohne weiter ein Wort zu reden aus dem Zimmer.</p><lb/> <p>Die Kinder traten zu dem fremden Mädchen,<lb/> liebkoſ’ten es, es gab die Liebkoſungen zurük, und<lb/> nachdem dies ein Weilchen gedauert hatte, nachdem<lb/> man geredet, nachdem das fremde Kind geantwortet<lb/> hatte, und da es die Augen immer auf die Thür ge¬<lb/> heftet hielt, liefen alle zur Thür hinaus, liefen über<lb/> die Treppe hinab, liefen durch den Garten, und hin¬<lb/> ter den Glashäuſern lief das fremde Mädchen dann<lb/> allein über die Sandlehne empor.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [166/0177]
aus der Schale, nahm ein Stükchen Brot in die
Hand, biß davon ab, und verzehrte es ſo.
Die Kinder brachten ihre Spielzeuge, und zeigten
ſie. Das braune Kind wußte damit nichts anzufan¬
gen. Die Kinder brachten auch ihre Nußknaker, ihre
ſchöneren Kleider, und ihre Bänder.
Endlich kam auch die Mutter in einem feinen
weißen Anzuge, und trug gezukerte eingemachte
Früchte auf einer Taſſe, und both dem fremden Mäd¬
chen davon an.
Das braune Mädchen wich zurük, bis es mit dem
Rüken aufrecht an der Wand ſtand. Es rührte keine
Hand, es blikte die Früchte an, und ließ die Arme
an dem Körper herab hängen.
Da wendete ſich die Mutter wieder um, und ging
ohne weiter ein Wort zu reden aus dem Zimmer.
Die Kinder traten zu dem fremden Mädchen,
liebkoſ’ten es, es gab die Liebkoſungen zurük, und
nachdem dies ein Weilchen gedauert hatte, nachdem
man geredet, nachdem das fremde Kind geantwortet
hatte, und da es die Augen immer auf die Thür ge¬
heftet hielt, liefen alle zur Thür hinaus, liefen über
die Treppe hinab, liefen durch den Garten, und hin¬
ter den Glashäuſern lief das fremde Mädchen dann
allein über die Sandlehne empor.
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