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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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fen wurde, gehört," sagte die Großmutter, "ich habe
ihn vor meinem Zimmer Großmutter rufen gehört,
und da ich in dem nehmlichen Augenblike auch deine
Stimme vernahm, wie du die Kinder zusammen
riefst, und da ich dich die vordere Treppe mit ihnen
hinunter gehen hörte, so meinte ich, er sei bei dir,
sperrte die Thür, die von dem Gange aus dem Kin¬
derzimmer zu meinem Gemache führt, zu, ging durch
die andere hinaus, sperrte sie ebenfalls hinter mir zu,
und ging über die hintere Treppe herab."

Die Mutter durchzukte ein Strahl.

Von dem Kinderzimmer führte eine Thür auf ei¬
nen Gang, der ganz allein zu dem Zimmer der Gro߬
mutter ging. Die Thür von dem Kinderzimmer in
den Gang fiel gerne ins Schloß, und dasselbe konnte
Sigismund mit seiner schwachen Kraft nicht öffnen.
Es war daher wahrscheinlich, daß er von dem Kin¬
derzimmer gegen das Zimmer der Großmutter geeilt
war, sie zu warnen, daß hinter ihm das Schloß zu¬
gefallen war, daß er das Zimmer der Großmutter
verschlossen fand, daß er zurük wollte, nicht mehr ins
Kinderzimmer konnte, und nun auf dem Gange ein¬
gesperrt sei.

Als diese Gedanken plözlich durch den Kopf der
Mutter liefen, schrie sie: "O du heilige himmlische

fen wurde, gehört,“ ſagte die Großmutter, „ich habe
ihn vor meinem Zimmer Großmutter rufen gehört,
und da ich in dem nehmlichen Augenblike auch deine
Stimme vernahm, wie du die Kinder zuſammen
riefſt, und da ich dich die vordere Treppe mit ihnen
hinunter gehen hörte, ſo meinte ich, er ſei bei dir,
ſperrte die Thür, die von dem Gange aus dem Kin¬
derzimmer zu meinem Gemache führt, zu, ging durch
die andere hinaus, ſperrte ſie ebenfalls hinter mir zu,
und ging über die hintere Treppe herab.“

Die Mutter durchzukte ein Strahl.

Von dem Kinderzimmer führte eine Thür auf ei¬
nen Gang, der ganz allein zu dem Zimmer der Gro߬
mutter ging. Die Thür von dem Kinderzimmer in
den Gang fiel gerne ins Schloß, und dasſelbe konnte
Sigismund mit ſeiner ſchwachen Kraft nicht öffnen.
Es war daher wahrſcheinlich, daß er von dem Kin¬
derzimmer gegen das Zimmer der Großmutter geeilt
war, ſie zu warnen, daß hinter ihm das Schloß zu¬
gefallen war, daß er das Zimmer der Großmutter
verſchloſſen fand, daß er zurük wollte, nicht mehr ins
Kinderzimmer konnte, und nun auf dem Gange ein¬
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[186/0197] fen wurde, gehört,“ ſagte die Großmutter, „ich habe ihn vor meinem Zimmer Großmutter rufen gehört, und da ich in dem nehmlichen Augenblike auch deine Stimme vernahm, wie du die Kinder zuſammen riefſt, und da ich dich die vordere Treppe mit ihnen hinunter gehen hörte, ſo meinte ich, er ſei bei dir, ſperrte die Thür, die von dem Gange aus dem Kin¬ derzimmer zu meinem Gemache führt, zu, ging durch die andere hinaus, ſperrte ſie ebenfalls hinter mir zu, und ging über die hintere Treppe herab.“ Die Mutter durchzukte ein Strahl. Von dem Kinderzimmer führte eine Thür auf ei¬ nen Gang, der ganz allein zu dem Zimmer der Gro߬ mutter ging. Die Thür von dem Kinderzimmer in den Gang fiel gerne ins Schloß, und dasſelbe konnte Sigismund mit ſeiner ſchwachen Kraft nicht öffnen. Es war daher wahrſcheinlich, daß er von dem Kin¬ derzimmer gegen das Zimmer der Großmutter geeilt war, ſie zu warnen, daß hinter ihm das Schloß zu¬ gefallen war, daß er das Zimmer der Großmutter verſchloſſen fand, daß er zurük wollte, nicht mehr ins Kinderzimmer konnte, und nun auf dem Gange ein¬ geſperrt ſei. Als dieſe Gedanken plözlich durch den Kopf der Mutter liefen, ſchrie ſie: „O du heilige himmliſche

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/197>, abgerufen am 21.11.2024.