Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.zwischen den Gliedern herum gehen, sich nicht in die Daß das alles die größte Aufregung unter den Der Schloßherr hatte seine Vorrathskammer seine So war die Nacht herein gebrochen. Sie war In den Häusern des Dorfes waren Lichter, weil zwiſchen den Gliedern herum gehen, ſich nicht in die Daß das alles die größte Aufregung unter den Der Schloßherr hatte ſeine Vorrathskammer ſeine So war die Nacht herein gebrochen. Sie war In den Häuſern des Dorfes waren Lichter, weil <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0243" n="232"/> zwiſchen den Gliedern herum gehen, ſich nicht in die<lb/> kriegeriſchen Anordnungen eindrängen, und etwa da<lb/> Unordnung anrichten. Sie hatten Befehl, wenn die<lb/> Dämmerung eingetreten wäre, ihre Wohnungen nicht<lb/> mehr zu verlaſſen.</p><lb/> <p>Daß das alles die größte Aufregung unter den<lb/> Bewohnern hervor brachte, läßt ſich denken. Sie<lb/> gaben ihre Beiträge gerne, ſie hätten alles gegeben,<lb/> wenn ſie den Sieg hätten auf unſere Seite bringen<lb/> können; aber ſie waren unruhig, was die Nacht was<lb/> der kommende Tag bringen könnte. Daß kein einziger<lb/> an Ruhe dachte, iſt begreiflich.</p><lb/> <p>Der Schloßherr hatte ſeine Vorrathskammer ſeine<lb/> Speicher ſeine Küche und ſeinen Keller geöffnet, er<lb/> gab mehr als gefodert wurde, und er ſandte unter<lb/> Tags Knechte mit Wägen an entfernte Stellen ſeines<lb/> Gutes, wo er Scheunen und Getreideböden hatte,<lb/> um Vorrath herbei zu führen, wenn etwa der folgende<lb/> Tag noch etwas in Anſpruch nehmen ſollte.</p><lb/> <p>So war die Nacht herein gebrochen. Sie war<lb/> dunkel, weil es ſpäter Herbſt war und weil tiefe<lb/> Wolken den Himmel bedekten.</p><lb/> <p>In den Häuſern des Dorfes waren Lichter, weil<lb/> die Leute nicht ſchlafen gingen. Es war ſtille, nur<lb/> daß ein gedämpfter Ruf der Wachen oder das Klirren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [232/0243]
zwiſchen den Gliedern herum gehen, ſich nicht in die
kriegeriſchen Anordnungen eindrängen, und etwa da
Unordnung anrichten. Sie hatten Befehl, wenn die
Dämmerung eingetreten wäre, ihre Wohnungen nicht
mehr zu verlaſſen.
Daß das alles die größte Aufregung unter den
Bewohnern hervor brachte, läßt ſich denken. Sie
gaben ihre Beiträge gerne, ſie hätten alles gegeben,
wenn ſie den Sieg hätten auf unſere Seite bringen
können; aber ſie waren unruhig, was die Nacht was
der kommende Tag bringen könnte. Daß kein einziger
an Ruhe dachte, iſt begreiflich.
Der Schloßherr hatte ſeine Vorrathskammer ſeine
Speicher ſeine Küche und ſeinen Keller geöffnet, er
gab mehr als gefodert wurde, und er ſandte unter
Tags Knechte mit Wägen an entfernte Stellen ſeines
Gutes, wo er Scheunen und Getreideböden hatte,
um Vorrath herbei zu führen, wenn etwa der folgende
Tag noch etwas in Anſpruch nehmen ſollte.
So war die Nacht herein gebrochen. Sie war
dunkel, weil es ſpäter Herbſt war und weil tiefe
Wolken den Himmel bedekten.
In den Häuſern des Dorfes waren Lichter, weil
die Leute nicht ſchlafen gingen. Es war ſtille, nur
daß ein gedämpfter Ruf der Wachen oder das Klirren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |