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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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An die Unbekante.


An's Mägdlein sei dies Lied gericht't,
Die mich nicht kent, und ich sie nicht,
Nicht weis, in welchem Land sie lebt,
Da doch mein Geist sie stets umschwebt.
Wenn ich aus dem Getümmel bin,
Erfüllt sie immer meinen Sinn;
Und wenn ich irre über Land,
Geht sie mit mir an meiner Hand.
Wenns wohl mir wird in Wies' und Wald;
Der Mond durch lichte Wolken wallt,
Erhöht den seligen Genuß
Mein Mädchen mir durch manchen Kuß.


An die Unbekante.


An’s Maͤgdlein ſei dies Lied gericht’t,
Die mich nicht kent, und ich ſie nicht,
Nicht weis, in welchem Land ſie lebt,
Da doch mein Geiſt ſie ſtets umſchwebt.
Wenn ich aus dem Getuͤmmel bin,
Erfuͤllt ſie immer meinen Sinn;
Und wenn ich irre uͤber Land,
Geht ſie mit mir an meiner Hand.
Wenns wohl mir wird in Wieſ’ und Wald;
Der Mond durch lichte Wolken wallt,
Erhoͤht den ſeligen Genuß
Mein Maͤdchen mir durch manchen Kuß.
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[92/0104] An die Unbekante. An’s Maͤgdlein ſei dies Lied gericht’t, Die mich nicht kent, und ich ſie nicht, Nicht weis, in welchem Land ſie lebt, Da doch mein Geiſt ſie ſtets umſchwebt. Wenn ich aus dem Getuͤmmel bin, Erfuͤllt ſie immer meinen Sinn; Und wenn ich irre uͤber Land, Geht ſie mit mir an meiner Hand. Wenns wohl mir wird in Wieſ’ und Wald; Der Mond durch lichte Wolken wallt, Erhoͤht den ſeligen Genuß Mein Maͤdchen mir durch manchen Kuß.

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/104>, abgerufen am 04.12.2024.