Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Siehe sie kömt! Siehe sie kömt! Sie vergüldet die Berge, Sie röthet den Hain, Und silbern rauschet der Strom in das finstre Thal! Wir sahen dich einst, Rauschender Strom, Mitten im fliegenden Laufe gehemt! Bebend und bleich, Wehend das Haar, Stürzte der Tirannen Flucht Sich in deine wilden Wellen, Jn die Felsenwälzende Wellen Stürzten sich die Freien nach; Sanfter wallten deine Wellen! Der Tirannen Rosse Blut, Der Tirannen Knechte Blut, Der Tirannen Blut! Der Tirannen Blut! Der Tirannen Blut, Siehe ſie koͤmt! Siehe ſie koͤmt! Sie verguͤldet die Berge, Sie roͤthet den Hain, Und ſilbern rauſchet der Strom in das finſtre Thal! Wir ſahen dich einſt, Rauſchender Strom, Mitten im fliegenden Laufe gehemt! Bebend und bleich, Wehend das Haar, Stuͤrzte der Tirannen Flucht Sich in deine wilden Wellen, Jn die Felſenwaͤlzende Wellen Stuͤrzten ſich die Freien nach; Sanfter wallten deine Wellen! Der Tirannen Roſſe Blut, Der Tirannen Knechte Blut, Der Tirannen Blut! Der Tirannen Blut! Der Tirannen Blut, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0113" n="103"/> <lg n="23"> <l>Siehe ſie koͤmt!</l><lb/> <l>Siehe ſie koͤmt!</l><lb/> <l>Sie verguͤldet die Berge,</l><lb/> <l>Sie roͤthet den Hain,</l><lb/> <l>Und ſilbern rauſchet der Strom in das finſtre<lb/><hi rendition="#et">Thal!</hi></l> </lg><lb/> <lg n="24"> <l>Wir ſahen dich einſt,</l><lb/> <l>Rauſchender Strom,</l><lb/> <l>Mitten im fliegenden Laufe gehemt!</l><lb/> <l>Bebend und bleich,</l><lb/> <l>Wehend das Haar,</l><lb/> <l>Stuͤrzte der Tirannen Flucht</l><lb/> <l>Sich in deine wilden Wellen,</l><lb/> <l>Jn die Felſenwaͤlzende Wellen</l><lb/> <l>Stuͤrzten ſich die Freien nach;</l><lb/> <l>Sanfter wallten deine Wellen!</l><lb/> <l>Der Tirannen Roſſe Blut,</l><lb/> <l>Der Tirannen Knechte Blut,</l><lb/> <l>Der Tirannen Blut!</l><lb/> <l>Der Tirannen Blut!</l><lb/> <l>Der Tirannen Blut,<lb/></l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0113]
Siehe ſie koͤmt!
Siehe ſie koͤmt!
Sie verguͤldet die Berge,
Sie roͤthet den Hain,
Und ſilbern rauſchet der Strom in das finſtre
Thal!
Wir ſahen dich einſt,
Rauſchender Strom,
Mitten im fliegenden Laufe gehemt!
Bebend und bleich,
Wehend das Haar,
Stuͤrzte der Tirannen Flucht
Sich in deine wilden Wellen,
Jn die Felſenwaͤlzende Wellen
Stuͤrzten ſich die Freien nach;
Sanfter wallten deine Wellen!
Der Tirannen Roſſe Blut,
Der Tirannen Knechte Blut,
Der Tirannen Blut!
Der Tirannen Blut!
Der Tirannen Blut,
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