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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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Da sprengten hervor,
Auf schäumenden Rossen,
Wie zückende Blize,
Zween Jünglinge, Stolberg ihr Name, Reisige
hinter ihnen her!
Wie der Rhein von jähen Felsen herab
Seine Donner stürzet und ewigen Schaum,
Mit des Adlers Eile, des Meeres Schall,
So die Heldenschaar auf den staunenden Feind!
Stolberg fochten und sanken dahin
Den schönen Tod,
Den blutigen Tod,
Den Freiheitstod!
Keine feige Klag' erschall
Bei der Helden frühem Fall!
Einer ihrer Väter wünschte
Mit der heissen Jünglingsthräne
Sich schönen, blutigen Freiheitstod!
Zitternd flossen ins Silbergewebe
Der Harfe die Thränen der Sehnsucht
hinab!
Da ſprengten hervor,
Auf ſchaͤumenden Roſſen,
Wie zuͤckende Blize,
Zween Juͤnglinge, Stolberg ihr Name, Reiſige
hinter ihnen her!
Wie der Rhein von jaͤhen Felſen herab
Seine Donner ſtuͤrzet und ewigen Schaum,
Mit des Adlers Eile, des Meeres Schall,
So die Heldenſchaar auf den ſtaunenden Feind!
Stolberg fochten und ſanken dahin
Den ſchoͤnen Tod,
Den blutigen Tod,
Den Freiheitstod!
Keine feige Klag’ erſchall
Bei der Helden fruͤhem Fall!
Einer ihrer Vaͤter wuͤnſchte
Mit der heiſſen Juͤnglingsthraͤne
Sich ſchoͤnen, blutigen Freiheitstod!
Zitternd floſſen ins Silbergewebe
Der Harfe die Thraͤnen der Sehnſucht
hinab!
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[108/0118] Da ſprengten hervor, Auf ſchaͤumenden Roſſen, Wie zuͤckende Blize, Zween Juͤnglinge, Stolberg ihr Name, Reiſige hinter ihnen her! Wie der Rhein von jaͤhen Felſen herab Seine Donner ſtuͤrzet und ewigen Schaum, Mit des Adlers Eile, des Meeres Schall, So die Heldenſchaar auf den ſtaunenden Feind! Stolberg fochten und ſanken dahin Den ſchoͤnen Tod, Den blutigen Tod, Den Freiheitstod! Keine feige Klag’ erſchall Bei der Helden fruͤhem Fall! Einer ihrer Vaͤter wuͤnſchte Mit der heiſſen Juͤnglingsthraͤne Sich ſchoͤnen, blutigen Freiheitstod! Zitternd floſſen ins Silbergewebe Der Harfe die Thraͤnen der Sehnſucht hinab!

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/118>, abgerufen am 17.05.2024.