Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.An F. L. Grafen zu Stolberg von Gottfried August Bürger. Friz! Friz! bei den Unsterblichen, die hold Auch meinem Leben sind! -- Sie zeugen mir! -- Sieh, Angesichts der Ritter unsers Volks Und ihrer losen Knappen, schreitest du Zu Truz, mit Wehr und Waffen in mein Feld, Und wirfst den Fehdehandschuh vor mich hin! Ha! schauerte nun auch die Menschlichkeit, Wie Hektorn vor dem Ajax und Achill, Vor dir mich an; hüb ich ihn doch empor! Bei Gott! bei Gott! Du Troziger, ich muß! -- So gelt es denn! Sieg gelt' es, oder Tod! -- Denn wisse! keinem Knaben sprichst du Hohn, Der seine ersten Waffen schwankend prüft. An F. L. Grafen zu Stolberg von Gottfried Auguſt Buͤrger. Friz! Friz! bei den Unſterblichen, die hold Auch meinem Leben ſind! — Sie zeugen mir! — Sieh, Angeſichts der Ritter unſers Volks Und ihrer loſen Knappen, ſchreiteſt du Zu Truz, mit Wehr und Waffen in mein Feld, Und wirfſt den Fehdehandſchuh vor mich hin! Ha! ſchauerte nun auch die Menſchlichkeit, Wie Hektorn vor dem Ajax und Achill, Vor dir mich an; huͤb ich ihn doch empor! Bei Gott! bei Gott! Du Troziger, ich muß! — So gelt es denn! Sieg gelt’ es, oder Tod! — Denn wiſſe! keinem Knaben ſprichſt du Hohn, Der ſeine erſten Waffen ſchwankend pruͤft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0196" n="184"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>An<lb/> F. L. <hi rendition="#g">Grafen zu Stolberg</hi><lb/> von<lb/> Gottfried Auguſt Buͤrger.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">F</hi>riz! Friz! bei den Unſterblichen, die hold</l><lb/> <l>Auch meinem Leben ſind! — Sie zeugen mir! —</l><lb/> <l>Sieh, Angeſichts der Ritter unſers Volks</l><lb/> <l>Und ihrer loſen Knappen, ſchreiteſt du</l><lb/> <l>Zu Truz, mit Wehr und Waffen in mein Feld,</l><lb/> <l>Und wirfſt den Fehdehandſchuh vor mich hin!</l><lb/> <l>Ha! ſchauerte nun auch die Menſchlichkeit,</l><lb/> <l>Wie Hektorn vor dem Ajax und Achill,</l><lb/> <l>Vor dir mich an; huͤb ich ihn doch empor!</l><lb/> <l>Bei Gott! bei Gott! Du Troziger, ich muß! —</l><lb/> <l>So gelt es denn! Sieg gelt’ es, oder Tod! —</l><lb/> <l>Denn wiſſe! keinem Knaben ſprichſt du Hohn,</l><lb/> <l>Der ſeine erſten Waffen ſchwankend pruͤft.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0196]
An
F. L. Grafen zu Stolberg
von
Gottfried Auguſt Buͤrger.
Friz! Friz! bei den Unſterblichen, die hold
Auch meinem Leben ſind! — Sie zeugen mir! —
Sieh, Angeſichts der Ritter unſers Volks
Und ihrer loſen Knappen, ſchreiteſt du
Zu Truz, mit Wehr und Waffen in mein Feld,
Und wirfſt den Fehdehandſchuh vor mich hin!
Ha! ſchauerte nun auch die Menſchlichkeit,
Wie Hektorn vor dem Ajax und Achill,
Vor dir mich an; huͤb ich ihn doch empor!
Bei Gott! bei Gott! Du Troziger, ich muß! —
So gelt es denn! Sieg gelt’ es, oder Tod! —
Denn wiſſe! keinem Knaben ſprichſt du Hohn,
Der ſeine erſten Waffen ſchwankend pruͤft.
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