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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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feinern Zubereitung und in einer ziemlich ver-
änderten Gestalt aufgetragen, und mehrere der-
selben gewinnen den Beyfall der verwöhntesten
Gaumen.

Alles zusammengenommen, ist die Nah-
rung des Pöbels in Petersburg nicht einmal
so armselig als die des Pöbels in Paris.
Dieser kann höchstens nur Brod, Salz und
Käse kaufen; jener hat die Wahl unter vielen
Speisen, die ihm durch Gewohnheit und An-
hänglichkeit an vaterländische Sitten wohl-
schmeckend werden. Der geringste Tagelohn
eines Arbeiters in St. Petersburg ist 15 bis
20 Kopeken *). Um auf die schlechteste Art
satt zu werden, kostet es ihn nur 5 bis 7 Ko-
peken. Er behält also einen Ueberschuß, und
den hat der Pariser Tagelöhner nicht. -- Auch
ist es nur die armseligste, nicht sehr zahlreiche
Klasse des Pöbels, die so wenig gewinnt; alle
Arbeiter, deren Beschäftigung einige Kunstfer-

*) Im Durchschnitt kann man 75 bis 80 Kop. als den
Mittelpreis des Arbeitslohns annehmen.
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feinern Zubereitung und in einer ziemlich ver-
aͤnderten Geſtalt aufgetragen, und mehrere der-
ſelben gewinnen den Beyfall der verwoͤhnteſten
Gaumen.

Alles zuſammengenommen, iſt die Nah-
rung des Poͤbels in Petersburg nicht einmal
ſo armſelig als die des Poͤbels in Paris.
Dieſer kann hoͤchſtens nur Brod, Salz und
Kaͤſe kaufen; jener hat die Wahl unter vielen
Speiſen, die ihm durch Gewohnheit und An-
haͤnglichkeit an vaterlaͤndiſche Sitten wohl-
ſchmeckend werden. Der geringſte Tagelohn
eines Arbeiters in St. Petersburg iſt 15 bis
20 Kopeken *). Um auf die ſchlechteſte Art
ſatt zu werden, koſtet es ihn nur 5 bis 7 Ko-
peken. Er behaͤlt alſo einen Ueberſchuß, und
den hat der Pariſer Tageloͤhner nicht. — Auch
iſt es nur die armſeligſte, nicht ſehr zahlreiche
Klaſſe des Poͤbels, die ſo wenig gewinnt; alle
Arbeiter, deren Beſchaͤftigung einige Kunſtfer-

*) Im Durchſchnitt kann man 75 bis 80 Kop. als den
Mittelpreis des Arbeitslohns annehmen.
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[153/0187] feinern Zubereitung und in einer ziemlich ver- aͤnderten Geſtalt aufgetragen, und mehrere der- ſelben gewinnen den Beyfall der verwoͤhnteſten Gaumen. Alles zuſammengenommen, iſt die Nah- rung des Poͤbels in Petersburg nicht einmal ſo armſelig als die des Poͤbels in Paris. Dieſer kann hoͤchſtens nur Brod, Salz und Kaͤſe kaufen; jener hat die Wahl unter vielen Speiſen, die ihm durch Gewohnheit und An- haͤnglichkeit an vaterlaͤndiſche Sitten wohl- ſchmeckend werden. Der geringſte Tagelohn eines Arbeiters in St. Petersburg iſt 15 bis 20 Kopeken *). Um auf die ſchlechteſte Art ſatt zu werden, koſtet es ihn nur 5 bis 7 Ko- peken. Er behaͤlt alſo einen Ueberſchuß, und den hat der Pariſer Tageloͤhner nicht. — Auch iſt es nur die armſeligſte, nicht ſehr zahlreiche Klaſſe des Poͤbels, die ſo wenig gewinnt; alle Arbeiter, deren Beſchaͤftigung einige Kunſtfer- *) Im Durchſchnitt kann man 75 bis 80 Kop. als den Mittelpreis des Arbeitslohns annehmen. K 5

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/187>, abgerufen am 04.12.2024.