kenntniß geläuterter Kopf und ein sehr ge- fühlvolles, für Menschenglück und Men- schenelend empfängliches Herz gehören. Ohne sich eigenmächtig in diese Kathegorie drängen zu wollen, überläßt es der Ver- fasser der Lesewelt oder vielmehr den Op- timaten in derselben, den Ausspruch zu thun, in wie weit er, mit Rücksicht auf sei- ne bürgerlichen und moralischen Verhält- nisse, die haarfeine Linie zwischen dem Zu- viel und Zuwenig gehalten, oder disseits und jenseits überschritten habe.
Unter der großen Menge von Thatsa- chen die in diesem Buche aufgeführt sind, gehört ein beträchtlicher Theil zu der Gat- tung derer, welche die Nachwelt auflesen und die Geschichte dereinst in einen Kranz flechten wird, um ihn im Tempel der Un- sterblichkeit um Katharinens Denkmal zu winden. Selbst ein Bürger Ihres Staats, ein Zeitgenosse dieser Begebenhei- ten, ist der Verfasser vielleicht durch seine allzuinnige Theilnahme hie und da aus der
kenntniß gelaͤuterter Kopf und ein ſehr ge- fuͤhlvolles, fuͤr Menſchengluͤck und Men- ſchenelend empfaͤngliches Herz gehoͤren. Ohne ſich eigenmaͤchtig in dieſe Kathegorie draͤngen zu wollen, uͤberlaͤßt es der Ver- faſſer der Leſewelt oder vielmehr den Op- timaten in derſelben, den Ausſpruch zu thun, in wie weit er, mit Ruͤckſicht auf ſei- ne buͤrgerlichen und moraliſchen Verhaͤlt- niſſe, die haarfeine Linie zwiſchen dem Zu- viel und Zuwenig gehalten, oder diſſeits und jenſeits uͤberſchritten habe.
Unter der großen Menge von Thatſa- chen die in dieſem Buche aufgefuͤhrt ſind, gehoͤrt ein betraͤchtlicher Theil zu der Gat- tung derer, welche die Nachwelt aufleſen und die Geſchichte dereinſt in einen Kranz flechten wird, um ihn im Tempel der Un- ſterblichkeit um Katharinens Denkmal zu winden. Selbſt ein Buͤrger Ihres Staats, ein Zeitgenoſſe dieſer Begebenhei- ten, iſt der Verfaſſer vielleicht durch ſeine allzuinnige Theilnahme hie und da aus der
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[XI/0021]
kenntniß gelaͤuterter Kopf und ein ſehr ge-
fuͤhlvolles, fuͤr Menſchengluͤck und Men-
ſchenelend empfaͤngliches Herz gehoͤren.
Ohne ſich eigenmaͤchtig in dieſe Kathegorie
draͤngen zu wollen, uͤberlaͤßt es der Ver-
faſſer der Leſewelt oder vielmehr den Op-
timaten in derſelben, den Ausſpruch zu
thun, in wie weit er, mit Ruͤckſicht auf ſei-
ne buͤrgerlichen und moraliſchen Verhaͤlt-
niſſe, die haarfeine Linie zwiſchen dem Zu-
viel und Zuwenig gehalten, oder diſſeits und
jenſeits uͤberſchritten habe.
Unter der großen Menge von Thatſa-
chen die in dieſem Buche aufgefuͤhrt ſind,
gehoͤrt ein betraͤchtlicher Theil zu der Gat-
tung derer, welche die Nachwelt aufleſen
und die Geſchichte dereinſt in einen Kranz
flechten wird, um ihn im Tempel der Un-
ſterblichkeit um Katharinens Denkmal
zu winden. Selbſt ein Buͤrger Ihres
Staats, ein Zeitgenoſſe dieſer Begebenhei-
ten, iſt der Verfaſſer vielleicht durch ſeine
allzuinnige Theilnahme hie und da aus der
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/21>, abgerufen am 14.12.2024.
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