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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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gegen der Artel für alle Verwahrlosungen und
Veruntreuungen seiner Glieder steht. Durch
diese Einrichtung sehen sich die Kaufleute im
Stande, diesen Leuten nicht nur Arbeiten die
bloß Stärke und Gewandheit erfordern, son-
dern auch Geldgeschäfte und andere Dinge von
Wichtigkeit anzuvertrauen. Ich habe mehrmals
Artelschtschiki gesehen, die viele tausend Rubel
in Bankassignationen in dem Busen trugen,
wo sie gewöhnlich Sachen von Werth aufbe-
wahren. Ihrer Gewandheit gebührt eben so
viel Lob als ihrer Ehrlichkeit. Sie wissen mit
den feinsten, zerbrechlichsten und kostbarsten
Waaren, trotz den berühmten porte-faix in
Paris, umzugehen, die man aus Merciers
interessanter Schilderung kennt.

Ein jedes Haus in Petersburg (die klei-
nen Hütten in den äußersten Theilen der Stadt
ausgenommen) hält einen Dwornik oder
Thürhüter, der ein Mittelding zwischen dem
deutschen Hausknecht und dem französischen
Portier ist, sich aber sehr vom eigentlichen
Schweizer unterscheidet, deren es hier auch in
allen großen und vornehmen Häusern giebt.
Ein solcher Dwornik ist der allgemeine Bediente

gegen der Artel fuͤr alle Verwahrloſungen und
Veruntreuungen ſeiner Glieder ſteht. Durch
dieſe Einrichtung ſehen ſich die Kaufleute im
Stande, dieſen Leuten nicht nur Arbeiten die
bloß Staͤrke und Gewandheit erfordern, ſon-
dern auch Geldgeſchaͤfte und andere Dinge von
Wichtigkeit anzuvertrauen. Ich habe mehrmals
Artelſchtſchiki geſehen, die viele tauſend Rubel
in Bankaſſignationen in dem Buſen trugen,
wo ſie gewoͤhnlich Sachen von Werth aufbe-
wahren. Ihrer Gewandheit gebuͤhrt eben ſo
viel Lob als ihrer Ehrlichkeit. Sie wiſſen mit
den feinſten, zerbrechlichſten und koſtbarſten
Waaren, trotz den beruͤhmten porte-faix in
Paris, umzugehen, die man aus Merciers
intereſſanter Schilderung kennt.

Ein jedes Haus in Petersburg (die klei-
nen Huͤtten in den aͤußerſten Theilen der Stadt
ausgenommen) haͤlt einen Dwornik oder
Thuͤrhuͤter, der ein Mittelding zwiſchen dem
deutſchen Hausknecht und dem franzoͤſiſchen
Portier iſt, ſich aber ſehr vom eigentlichen
Schweizer unterſcheidet, deren es hier auch in
allen großen und vornehmen Haͤuſern giebt.
Ein ſolcher Dwornik iſt der allgemeine Bediente

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[246/0282] gegen der Artel fuͤr alle Verwahrloſungen und Veruntreuungen ſeiner Glieder ſteht. Durch dieſe Einrichtung ſehen ſich die Kaufleute im Stande, dieſen Leuten nicht nur Arbeiten die bloß Staͤrke und Gewandheit erfordern, ſon- dern auch Geldgeſchaͤfte und andere Dinge von Wichtigkeit anzuvertrauen. Ich habe mehrmals Artelſchtſchiki geſehen, die viele tauſend Rubel in Bankaſſignationen in dem Buſen trugen, wo ſie gewoͤhnlich Sachen von Werth aufbe- wahren. Ihrer Gewandheit gebuͤhrt eben ſo viel Lob als ihrer Ehrlichkeit. Sie wiſſen mit den feinſten, zerbrechlichſten und koſtbarſten Waaren, trotz den beruͤhmten porte-faix in Paris, umzugehen, die man aus Merciers intereſſanter Schilderung kennt. Ein jedes Haus in Petersburg (die klei- nen Huͤtten in den aͤußerſten Theilen der Stadt ausgenommen) haͤlt einen Dwornik oder Thuͤrhuͤter, der ein Mittelding zwiſchen dem deutſchen Hausknecht und dem franzoͤſiſchen Portier iſt, ſich aber ſehr vom eigentlichen Schweizer unterſcheidet, deren es hier auch in allen großen und vornehmen Haͤuſern giebt. Ein ſolcher Dwornik iſt der allgemeine Bediente

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/282>, abgerufen am 22.11.2024.