gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und 1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen 13,998 genasen.
Das Stadthospital verdient sowol wegen seines allgemeinern Zwecks, als seiner trefflichen Einrichtung eine nähere Anzeige. Die Lage desselben, an der Fontanka, in einer nicht sehr bewohnten Gegend, ist zweckmäßig gewählt. Das Gebäude selbst ist freystehend und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der Hinterseite stößt ein Flügel, in welchem ein Haus für Wahnsinnige angelegt ist. Zu bey- den Seiten des Hauptgebäudes sind zwey Wohnhäuser für die Aerzte und Bedienten des Instituts, welche noch durch drey Flügel ver- größert werden sollen. Die Fassade des Haupt- gebäudes ist mit Säulen verziert, welche, nebst der einfachen und geschmackvollen Archi- tektur und der Größe des Ganzen, dieser wohlthätigen Stiftung einen Rang unter den schönern Gebäuden der Residenz geben. Auf dem sehr geräumigen Hofplatz sind sechs höl- zerne Häuser auf steinernen Grundlagen für den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut; ein Garten, der zum Spazierengehn für Ge-
R 2
gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und 1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen 13,998 genaſen.
Das Stadthospital verdient ſowol wegen ſeines allgemeinern Zwecks, als ſeiner trefflichen Einrichtung eine naͤhere Anzeige. Die Lage deſſelben, an der Fontanka, in einer nicht ſehr bewohnten Gegend, iſt zweckmaͤßig gewaͤhlt. Das Gebaͤude ſelbſt iſt freyſtehend und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der Hinterſeite ſtoͤßt ein Fluͤgel, in welchem ein Haus fuͤr Wahnſinnige angelegt iſt. Zu bey- den Seiten des Hauptgebaͤudes ſind zwey Wohnhaͤuſer fuͤr die Aerzte und Bedienten des Inſtituts, welche noch durch drey Fluͤgel ver- groͤßert werden ſollen. Die Faſſade des Haupt- gebaͤudes iſt mit Saͤulen verziert, welche, nebſt der einfachen und geſchmackvollen Archi- tektur und der Groͤße des Ganzen, dieſer wohlthaͤtigen Stiftung einen Rang unter den ſchoͤnern Gebaͤuden der Reſidenz geben. Auf dem ſehr geraͤumigen Hofplatz ſind ſechs hoͤl- zerne Haͤuſer auf ſteinernen Grundlagen fuͤr den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut; ein Garten, der zum Spazierengehn fuͤr Ge-
R 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0295"n="259"/>
gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und<lb/>
1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen<lb/>
13,998 genaſen.</p><lb/><p>Das <hirendition="#g">Stadthospital</hi> verdient ſowol<lb/>
wegen ſeines allgemeinern Zwecks, als ſeiner<lb/>
trefflichen Einrichtung eine naͤhere Anzeige. Die<lb/>
Lage deſſelben, an der Fontanka, in einer<lb/>
nicht ſehr bewohnten Gegend, iſt zweckmaͤßig<lb/>
gewaͤhlt. Das Gebaͤude ſelbſt iſt freyſtehend<lb/>
und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der<lb/>
Hinterſeite ſtoͤßt ein Fluͤgel, in welchem ein<lb/>
Haus fuͤr Wahnſinnige angelegt iſt. Zu bey-<lb/>
den Seiten des Hauptgebaͤudes ſind zwey<lb/>
Wohnhaͤuſer fuͤr die Aerzte und Bedienten des<lb/>
Inſtituts, welche noch durch drey Fluͤgel ver-<lb/>
groͤßert werden ſollen. Die Faſſade des Haupt-<lb/>
gebaͤudes iſt mit Saͤulen verziert, welche,<lb/>
nebſt der einfachen und geſchmackvollen Archi-<lb/>
tektur und der Groͤße des Ganzen, dieſer<lb/>
wohlthaͤtigen Stiftung einen Rang unter den<lb/>ſchoͤnern Gebaͤuden der Reſidenz geben. Auf<lb/>
dem ſehr geraͤumigen Hofplatz ſind ſechs hoͤl-<lb/>
zerne Haͤuſer auf ſteinernen Grundlagen fuͤr<lb/>
den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut;<lb/>
ein Garten, der zum Spazierengehn fuͤr Ge-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">R 2</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[259/0295]
gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und
1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen
13,998 genaſen.
Das Stadthospital verdient ſowol
wegen ſeines allgemeinern Zwecks, als ſeiner
trefflichen Einrichtung eine naͤhere Anzeige. Die
Lage deſſelben, an der Fontanka, in einer
nicht ſehr bewohnten Gegend, iſt zweckmaͤßig
gewaͤhlt. Das Gebaͤude ſelbſt iſt freyſtehend
und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der
Hinterſeite ſtoͤßt ein Fluͤgel, in welchem ein
Haus fuͤr Wahnſinnige angelegt iſt. Zu bey-
den Seiten des Hauptgebaͤudes ſind zwey
Wohnhaͤuſer fuͤr die Aerzte und Bedienten des
Inſtituts, welche noch durch drey Fluͤgel ver-
groͤßert werden ſollen. Die Faſſade des Haupt-
gebaͤudes iſt mit Saͤulen verziert, welche,
nebſt der einfachen und geſchmackvollen Archi-
tektur und der Groͤße des Ganzen, dieſer
wohlthaͤtigen Stiftung einen Rang unter den
ſchoͤnern Gebaͤuden der Reſidenz geben. Auf
dem ſehr geraͤumigen Hofplatz ſind ſechs hoͤl-
zerne Haͤuſer auf ſteinernen Grundlagen fuͤr
den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut;
ein Garten, der zum Spazierengehn fuͤr Ge-
R 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/295>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.