mente, und Crusius die Medaillen und an- tiken Seltenheiten. In dem letztgenannten Jahr erschien endlich ein Katalog in zwey Theilen, unter dem Titel: Museum Petropo- litanum. Nach diesem Verzeichniß enthielt das Thierreich 2144 Stück anatomische Prä- parate, 212 vierfüßige Thiere, 755 Vögel, 900 Amphibien, 470 Fische, 218 Crustaceen und Seethiere, ohne Insekten und Muscheln, deren Anzahl sich auf viele Tausende belief. Die übrigen Theile des Katalogs erschienen im Jahr 1745. Man war im Begriff, dieses Verzeichniß ins Rußische zu übersetzen und die merkwürdigsten Stücke der Sammlung malen und in Kupfer stechen zu lassen, als die Feuers- brunst ausbrach, deren wir schon bey der Ge- schichte der Bibliothek erwähnt haben, und wodurch das Museum einen Verlust erlitt, der zum Theil unersetzlich war. Die Vermeh- rungen, die es seitdem erhielt, konnten keine Entschädigung für einen so nachtheiligen Unfall seyn. Eine Sammlung chinesischer und tata- rischer Merkwürdigkeiten und den Rest der sebäischen Kollektion ausgenommen, waren die übrigen Acquisitionen nur unbeträchtlich. Un-
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mente, und Cruſius die Medaillen und an- tiken Seltenheiten. In dem letztgenannten Jahr erſchien endlich ein Katalog in zwey Theilen, unter dem Titel: Muſeum Petropo- litanum. Nach dieſem Verzeichniß enthielt das Thierreich 2144 Stuͤck anatomiſche Praͤ- parate, 212 vierfuͤßige Thiere, 755 Voͤgel, 900 Amphibien, 470 Fiſche, 218 Cruſtaceen und Seethiere, ohne Inſekten und Muſcheln, deren Anzahl ſich auf viele Tauſende belief. Die uͤbrigen Theile des Katalogs erſchienen im Jahr 1745. Man war im Begriff, dieſes Verzeichniß ins Rußiſche zu uͤberſetzen und die merkwuͤrdigſten Stuͤcke der Sammlung malen und in Kupfer ſtechen zu laſſen, als die Feuers- brunſt ausbrach, deren wir ſchon bey der Ge- ſchichte der Bibliothek erwaͤhnt haben, und wodurch das Muſeum einen Verluſt erlitt, der zum Theil unerſetzlich war. Die Vermeh- rungen, die es ſeitdem erhielt, konnten keine Entſchaͤdigung fuͤr einen ſo nachtheiligen Unfall ſeyn. Eine Sammlung chineſiſcher und tata- riſcher Merkwuͤrdigkeiten und den Reſt der ſebaͤiſchen Kollektion ausgenommen, waren die uͤbrigen Acquiſitionen nur unbetraͤchtlich. Un-
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mente, und Cruſius die Medaillen und an-
tiken Seltenheiten. In dem letztgenannten
Jahr erſchien endlich ein Katalog in zwey
Theilen, unter dem Titel: Muſeum Petropo-
litanum. Nach dieſem Verzeichniß enthielt
das Thierreich 2144 Stuͤck anatomiſche Praͤ-
parate, 212 vierfuͤßige Thiere, 755 Voͤgel,
900 Amphibien, 470 Fiſche, 218 Cruſtaceen
und Seethiere, ohne Inſekten und Muſcheln,
deren Anzahl ſich auf viele Tauſende belief.
Die uͤbrigen Theile des Katalogs erſchienen
im Jahr 1745. Man war im Begriff, dieſes
Verzeichniß ins Rußiſche zu uͤberſetzen und die
merkwuͤrdigſten Stuͤcke der Sammlung malen
und in Kupfer ſtechen zu laſſen, als die Feuers-
brunſt ausbrach, deren wir ſchon bey der Ge-
ſchichte der Bibliothek erwaͤhnt haben, und
wodurch das Muſeum einen Verluſt erlitt,
der zum Theil unerſetzlich war. Die Vermeh-
rungen, die es ſeitdem erhielt, konnten keine
Entſchaͤdigung fuͤr einen ſo nachtheiligen Unfall
ſeyn. Eine Sammlung chineſiſcher und tata-
riſcher Merkwuͤrdigkeiten und den Reſt der
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/133>, abgerufen am 23.11.2024.
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