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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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ähnlich zu machen. Vorzüglich interessant aber
sind die Thiere des asiatischen Rußlands und
der angränzenden Länder, weil sie zum größern
Theil, außer diesem Kabinett, nirgend ange-
troffen werden. Zu dieser Rubrik gehören der
Dschigittei, ein wildes, schnelles, dem Maul-
esel ähnliches Thier; der thibetische Büffelochs
mit Pferdehaaren, aus welchen die Türken
ihre Roßschweife bereiten; der sibirische Stein-
bock; der weisse Bär des Eismeers, und viele
andere. -- Von den vorhandenen Meerthie-
ren wollen wir nur den weissen Seehund des
Eismeers und zwey Fötus der Seekuh bemer-
ken, die in Weingeist aufbewahrt werden, und
von welchen eins die Länge eines Fingers hat
und das andere etwa einen Fuß groß ist. --
Zu den Merkwürdigkeiten dieser Abtheilung
können auch die Knochen und Skelette seltner
oder unbekannter Thiere gerechnet werden.
Den wichtigsten Theil dieser Sammlung ma-
chen die sogenannten Mammontsknochen, oder
die Ueberbleibsel großer Thiere, die man in
Sibirien und andern Gegenden von Rußland
unter der Erde findet, und deren Daseyn
Pallas mit eben so viel Scharfsinn als Ge-

aͤhnlich zu machen. Vorzuͤglich intereſſant aber
ſind die Thiere des aſiatiſchen Rußlands und
der angraͤnzenden Laͤnder, weil ſie zum groͤßern
Theil, außer dieſem Kabinett, nirgend ange-
troffen werden. Zu dieſer Rubrik gehoͤren der
Dſchigittei, ein wildes, ſchnelles, dem Maul-
eſel aͤhnliches Thier; der thibetiſche Buͤffelochs
mit Pferdehaaren, aus welchen die Tuͤrken
ihre Roßſchweife bereiten; der ſibiriſche Stein-
bock; der weiſſe Baͤr des Eismeers, und viele
andere. — Von den vorhandenen Meerthie-
ren wollen wir nur den weiſſen Seehund des
Eismeers und zwey Foͤtus der Seekuh bemer-
ken, die in Weingeiſt aufbewahrt werden, und
von welchen eins die Laͤnge eines Fingers hat
und das andere etwa einen Fuß groß iſt. —
Zu den Merkwuͤrdigkeiten dieſer Abtheilung
koͤnnen auch die Knochen und Skelette ſeltner
oder unbekannter Thiere gerechnet werden.
Den wichtigſten Theil dieſer Sammlung ma-
chen die ſogenannten Mammontsknochen, oder
die Ueberbleibſel großer Thiere, die man in
Sibirien und andern Gegenden von Rußland
unter der Erde findet, und deren Daſeyn
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[126/0142] aͤhnlich zu machen. Vorzuͤglich intereſſant aber ſind die Thiere des aſiatiſchen Rußlands und der angraͤnzenden Laͤnder, weil ſie zum groͤßern Theil, außer dieſem Kabinett, nirgend ange- troffen werden. Zu dieſer Rubrik gehoͤren der Dſchigittei, ein wildes, ſchnelles, dem Maul- eſel aͤhnliches Thier; der thibetiſche Buͤffelochs mit Pferdehaaren, aus welchen die Tuͤrken ihre Roßſchweife bereiten; der ſibiriſche Stein- bock; der weiſſe Baͤr des Eismeers, und viele andere. — Von den vorhandenen Meerthie- ren wollen wir nur den weiſſen Seehund des Eismeers und zwey Foͤtus der Seekuh bemer- ken, die in Weingeiſt aufbewahrt werden, und von welchen eins die Laͤnge eines Fingers hat und das andere etwa einen Fuß groß iſt. — Zu den Merkwuͤrdigkeiten dieſer Abtheilung koͤnnen auch die Knochen und Skelette ſeltner oder unbekannter Thiere gerechnet werden. Den wichtigſten Theil dieſer Sammlung ma- chen die ſogenannten Mammontsknochen, oder die Ueberbleibſel großer Thiere, die man in Sibirien und andern Gegenden von Rußland unter der Erde findet, und deren Daſeyn Pallas mit eben ſo viel Scharfſinn als Ge-

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/142>, abgerufen am 23.11.2024.