Held ist, kann es die Kritik verargen, wenn seine Bewunderung zuweilen in Enthusiasmus übergeht?
Schon im Jahr 1765 ordnete die Kaiserinn eine Grenz- und Landmessungsexpedition an, die ihre Arbeiten im folgenden Jahre und zwar im moskowischen Gouvernement anfieng, und seither mit solcher Thätigkeit fortgesetzt hat, daß jetzt weit über die Hälfte des bewohnten Rußlands so genau ausgemessen ist, als es die Privatbesitzung eines guten Hausvaters nur immer seyn kann. Diese weise und wohlthä- tige Veranstaltung hat, außer dem unendlich größern Vortheil, den sie für die Sicherheit des Eigenthums und die erleichterte Staats- verwaltung hervorbringt, auch für die Sta- tistik sehr reichliche Früchte getragen, unter welchen die zahlreiche und in Hinsicht auf die Bereicherung geographischer Kenntnisse un- schätzbare Sammlung von Karten über das russische Reich zu den merkwürdigsten gehört. Um eben diese Zeit befahl die Kaiserinn die Reisen der petersburgischen Akademiker, durch welche die physische, statistische, ökonomische und sittliche Beschaffenheit dieses großen und
Zweiter Theil. N
Held iſt, kann es die Kritik verargen, wenn ſeine Bewunderung zuweilen in Enthuſiasmus uͤbergeht?
Schon im Jahr 1765 ordnete die Kaiſerinn eine Grenz- und Landmeſſungsexpedition an, die ihre Arbeiten im folgenden Jahre und zwar im moskowiſchen Gouvernement anfieng, und ſeither mit ſolcher Thaͤtigkeit fortgeſetzt hat, daß jetzt weit uͤber die Haͤlfte des bewohnten Rußlands ſo genau ausgemeſſen iſt, als es die Privatbeſitzung eines guten Hausvaters nur immer ſeyn kann. Dieſe weiſe und wohlthaͤ- tige Veranſtaltung hat, außer dem unendlich groͤßern Vortheil, den ſie fuͤr die Sicherheit des Eigenthums und die erleichterte Staats- verwaltung hervorbringt, auch fuͤr die Sta- tiſtik ſehr reichliche Fruͤchte getragen, unter welchen die zahlreiche und in Hinſicht auf die Bereicherung geographiſcher Kenntniſſe un- ſchaͤtzbare Sammlung von Karten uͤber das ruſſiſche Reich zu den merkwuͤrdigſten gehoͤrt. Um eben dieſe Zeit befahl die Kaiſerinn die Reiſen der petersburgiſchen Akademiker, durch welche die phyſiſche, ſtatiſtiſche, oͤkonomiſche und ſittliche Beſchaffenheit dieſes großen und
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Held iſt, kann es die Kritik verargen, wenn
ſeine Bewunderung zuweilen in Enthuſiasmus
uͤbergeht?
Schon im Jahr 1765 ordnete die Kaiſerinn
eine Grenz- und Landmeſſungsexpedition an, die
ihre Arbeiten im folgenden Jahre und zwar
im moskowiſchen Gouvernement anfieng, und
ſeither mit ſolcher Thaͤtigkeit fortgeſetzt hat,
daß jetzt weit uͤber die Haͤlfte des bewohnten
Rußlands ſo genau ausgemeſſen iſt, als es die
Privatbeſitzung eines guten Hausvaters nur
immer ſeyn kann. Dieſe weiſe und wohlthaͤ-
tige Veranſtaltung hat, außer dem unendlich
groͤßern Vortheil, den ſie fuͤr die Sicherheit
des Eigenthums und die erleichterte Staats-
verwaltung hervorbringt, auch fuͤr die Sta-
tiſtik ſehr reichliche Fruͤchte getragen, unter
welchen die zahlreiche und in Hinſicht auf die
Bereicherung geographiſcher Kenntniſſe un-
ſchaͤtzbare Sammlung von Karten uͤber das
ruſſiſche Reich zu den merkwuͤrdigſten gehoͤrt.
Um eben dieſe Zeit befahl die Kaiſerinn die
Reiſen der petersburgiſchen Akademiker, durch
welche die phyſiſche, ſtatiſtiſche, oͤkonomiſche
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/209>, abgerufen am 23.11.2024.
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